Sein Gespür für gute Geschäfte machte Warren Buffett zur Investoren-Legende. Im Alter von 94 Jahren leitet er den Rückzug von der Spitze seiner Investmentholding ein. Der legendäre US-Investor Warren Buffett will zum Jahresende die Führung seiner Holding Berkshire Hathaway abgeben. Er werde dem Verwaltungsrat vorschlagen, zum Jahresende seinen designierten Nachfolger Greg Abel auf den Spitzenposten zu heben, sagte der 94-Jährige auf der Aktionärsversammlung von Berkshire. Er wolle danach als Berater zur Seite stehen, aber die Entscheidungen werde Abel treffen, betonte der Multimilliardär. "Ich denke, dass der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Greg zum Jahresende die Leitung des Unternehmens übernehmen sollte", sagte Buffett. Abel habe von seinen Plänen nichts gewusst, fügte Buffett hinzu. An seinen Anteilen an Berkshire wolle er festhalten. Berkshire war ursprünglich eine kleine Textilfirma. Buffett kaufte sie in den 1960er-Jahren und verwandelte sie in eine überaus erfolgreiche Investmentgesellschaft. Sein Gespür für gute Geschäfte sorgte dafür, dass Berkshires Investitionen in verschiedene Unternehmen sich über die Jahre deutlich besser entwickelten als der Aktienmarkt im Durchschnitt. Berkshire Hathaway gehören unter anderem der Versicherer Geico, die Eisenbahngesellschaft BNSF, die Fast-Food-Kette Dairy Queen und der Batteriehersteller Duracell. Zudem hält die Holding Beteiligungen an vielen anderen Unternehmen wie unter anderem Apple und Coca-Cola . Nettogewinn deutlich eingebrochen – Buffett nicht besorgt Bei dem Treffen veröffentlichte Berkshire die Zahlen zum ersten Quartal. Der Betriebsgewinn fiel wegen der verheerenden Brände in Kalifornien im Januar um 14 Prozent auf 9,64 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn brach um 64 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar ein, was hauptsächlich auf nicht realisierte Verluste bei Aktien – wie beispielsweise Apple – zurückzuführen ist. Das Barvermögen von Berkshire legte weiter zu – von 334,2 Milliarden Dollar zum Jahresende auf nunmehr 347,7 Milliarden Dollar. Sorgen bereite ihm das nicht, erklärte Buffett. Berkshire habe erst vor kurzem die Absicht gehabt, zehn Milliarden Dollar zu investieren. Kaufmöglichkeiten hielten sich aber nicht an Pläne. Sie sollten über einen Zeitraum von fünf Jahren getätigt werden, nicht unbedingt morgen. "Wir führen ein Unternehmen, das sehr, sehr opportunistisch ist", sagte Buffett. "Wir haben eine Menge Geld gemacht, indem wir nicht immer voll investiert waren."