Wechsel nach dem Abendessen: Schröder jetzt ein Warrior

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Dennis Schröder wird in der NBA immer mehr zum Wandervogel. Der Umzug von der Ost- an die Westküste ist das Resultat einer bislang starken Saison. Das macht auch ein Star der Warriors deutlich. Die Nachricht von seinem Wechsel erreichte Dennis Schröder kurz nach dem Abendessen. Der Kapitän der deutschen Basketball-Nationalmannschaft saß noch am Tisch, als ihm sein Agent in einem Telefonat sagte, dass er zukünftig für die Golden State Warriors und an der Seite von Superstar Stephen Curry spielen wird - und nicht mehr für die Brooklyn Nets, für die er bislang seine beste NBA-Saison abgeliefert hat. In der NBA geht das schnell, für Schröder ist es bereits der vierte Wechsel in einer laufenden Saison. "Die Reaktionen darauf waren erst mal sehr schockiert. So früh, nach 25, 26 Spielen schon getradet zu werden, ist heftig", sagte Schröder der Deutschen Presse-Agentur über die Momente, in denen er sich von seinen nun ehemaligen Teamkollegen verabschiedete. Weihnachten verbringt der Weltmeister nicht mehr im winterlichen New York, sondern in San Francisco an der Westküste der USA. Zugleich wertete der 31 Jahre alte Braunschweiger die Advents-Überraschung aber auch als gutes Zeichen: "Es sagt natürlich aus, wie doll sie dich haben wollen. Im Endeffekt ist das sehr, sehr cool." Green sagt: Wir müssen uns Schröder anpassen Das machten auch die Aussagen von Warriors-Routinier Draymond Green nach dem 133:144 gegen die Dallas Mavericks deutlich. "Wir haben ihn nicht geholt, damit er reinpasst. Wir spielen Basketball auf eine Art, die er nicht spielt. Ich glaube nicht, dass er sich uns anpassen muss. Wir müssen uns ihm anpassen. Weil er Sachen macht, die uns fehlen, in denen wir nicht gut sind", sagte der viermalige Meister. "Er verhält sich, als gehört er zu jeder Zeit in jeden Raum. Und ich habe großen Respekt für Leute, die sich so verhalten. Ich respektiere ihn für wer er ist und was er ist." Schröder-Debüt absehbar am Donnerstag gegen die Grizzlies Warriors-Trainer Steve Kerr und Schröder teilen sich den gleichen Agenten, ganz überraschend kam das Interesse der Warriors für den Aufbauspieler daher nicht. Am Samstag berichteten dann US-Medien über das bevorstehende Tauschgeschäft, seit Sonntag ist es offiziell. Am Montag wollte Schröder dann ins Flugzeug steigen, sein Debüt gibt er wohl am Donnerstag (Ortszeit) beim Auswärtsspiel gegen die Memphis Grizzlies. "Ich bin begeistert. Ich habe Dennis heute gesagt, er hat mir auf drei Kontinenten schon in den Hintern getreten", berichtete Warriors-Trainer Kerr von seinem Gespräch mit Schröder. Noch im Trikot der Lakers sei Schröder 2022 "brillant" gewesen in den Playoff-Duellen mit den Warriors - bei der WM vor zwei Jahren gewann Deutschland dann gegen das von Kerr trainierte US-Nationalteam im Halbfinale auf dem Weg zum Titel, vergangenen Sommer gab es ein viel beachtetes Testspiel vor den Olympischen Spielen. "Er ist ein Zocker, ein Wettkämpfer, ein Pick-and-Roll-Spieler, ein Spieler der vorne und hinten gut ist", erläuterte Kerr vor der Niederlage gegen die Mavericks. Überlegungen mit Schröder in der Startaufstellung Da lastete die meiste Arbeit im Aufbauspiel noch auf Curry, für die Warriors war es die achte Niederlage aus den vergangenen zehn Partien. Zukünftig soll Schröder den Olympiasieger und besten Dreier-Schützen der Liga entlasten. "Es kann mir helfen, es kann uns helfen", sagte Curry zum Wechsel. "Was mir hilft, hilft uns." Kerr deutete bereits an, dass Schröder als Startspieler gedacht ist. "Wir haben unsere Aufstellung fast jeden Abend verändert, weil wir suchen", erklärte er. Die Warriors sind in der Western Conference trotz der zuletzt enttäuschenden Phase klar auf Playoff-Kurs, aber längst nicht mehr das dominante Team, das zwischen 2015 und 2022 in acht Jahren sechs Mal in die NBA-Finals kam und vier Mal die Meisterschaft gewann. In Curry und Draymond Green sind aber noch immer zwei der Säulen dieser Zeit aktiv und Schröders Chancen auf den ersten Titel seiner NBA-Karriere nun deutlich größer als bei den Nets oder zuvor den Toronto Raptors. Denn trotz seiner nunmehr zwölften Saison in der Liga hat Schröder nur mit Deutschland als Weltmeister etwas Großes gewonnen. Mit den Hawks zu Beginn seiner Karriere und mit den Lakers vor bald drei Jahren schaffte er es jeweils in die Conference Finals, ansonsten war er meistens bei Teams, die nicht mehr oder noch nicht in der Verfassung waren, um ganz vorn mitspielen zu können. Einrichten in San Francisco sollte sich Schröder nicht Die Warriors könnten Schröder jetzt eine echte Chance bieten. "Ich freue mich auf die Situation dort. Ich bin bereit dafür, mit solchen Leuten, Hall of Famern, spielen zu dürfen", sagte Schröder. Allzu heimisch werden sollte er in Nordkalifornien aber nicht. Denn wie üblich bei Tauschgeschäften bringt Schröder seinen Vertrag aus Brooklyn mit - und der läuft am Ende der Saison aus.
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