Ein Rausch geht manchmal auch mit besorgniserregenden Symptomen einher – Herzrasen zum Beispiel. Woran das liegt und ob es gefährlich ist. Wie der Körper auf Alkohol reagiert, ist äußerst individuell. Allerdings ist Herzrasen eine recht typische Begleiterscheinung des Rausches. Viele Menschen bemerken, dass ihr Herz schneller und/oder unregelmäßig schlägt, wenn sie betrunken sind.Herzrasen: Alkohol beeinflusst das NervensystemDer Grund dafür ist, dass Alkohol den Teil des Nervensystems beeinflusst, der den Herzschlag – und auch alle anderen lebenswichtigen Funktionen der Organe – steuert: das sogenannte vegetative Nervensystem. Dieses wird auch als autonomes Nervensystem bezeichnet, weil es sich nicht willentlich beeinflussen lässt, sondern seinen eigenen Regeln folgt. Die oberste lautet: Das Überleben sichern!Das autonome Nervensystem ist immer darauf aus, den Körper optimal an die aktuellen Bedingungen anzupassen: Droht Gefahr, versetzt es den gesamten Organismus in Flucht- und Kampfbereitschaft, wobei sich auch der Puls beschleunigt. In Ruhephasen indes sorgt es für Erholung, unter anderem indem es den Herzschlag und die Atmung verlangsamt.Obwohl die Organe automatisch zu arbeiten scheinen, handelt es sich beim autonomen Nervensystem also keineswegs um einen maschinenartigen, gleichförmigen Taktgeber. Vielmehr reagiert es äußerst sensibel auf die äußeren Gegebenheiten und lässt sich auch durch verschiedene Substanzen beeinflussen – Alkohol ist eine davon.Unter seinem Einfluss entfaltet das autonome Nervensystem seine aktivierende Wirkung auf das Herz, sodass dieses aus dem gewohnten Takt gerät und schneller schlägt. Das alkoholbedingte Herzrasen kann bereits im milden Rausch einsetzen, wenn der Blutalkoholspiegel zwischen 0,5 und 1,5 Promille liegt. Das Risiko dafür steigt jedoch mit dem Promillespiegel.Herzrasen durch Alkohol – ist das gefährlich?Wenn die Wirkung des Alkohols nachgelassen hat, beruhigt sich das Herz meist von selbst. Das Herzrasen hört also für gewöhnlich wieder auf, wenn der Rausch vorüber ist.Wer regelmäßig zu viel Alkohol trinkt, muss allerdings mit langfristigen Gefahren für die Gesundheit rechnen – auch für das Herz: Unter anderem erhöht Alkohol das Risiko für eine anhaltende Herzrhythmusstörung, die als Vorhofflimmern bezeichnet wird.Neben Herzrasen und einem unregelmäßigen Herzschlag äußert sich dieses unter anderem durch Schwindel, ein Schwächegefühl und Brustschmerzen. Akut lebensbedrohlich ist es nicht, allerdings kann es in Folgeerkrankungen wie einen Schlaganfall oder eine Herzschwäche münden.Dieses Risiko können Betroffene deutlich verringern, indem sie Alkohol meiden und sich insgesamt um eine gesunde Lebensweise bemühen. Darüber hinaus sind möglicherweise noch andere medizinische Maßnahmen nötig. Herzrhythmusstörungen, die nicht von selbst wieder abklingen, sollten somit immer ärztlich abgeklärt werden.