Wirtschaft in Deutschland: BIP sinkt im zweiten Quartal mehr als erwartet

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Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2025 geschrumpft. Besonders zwei Branchen sind betroffen. Die deutsche Wirtschaft ist im zweiten Quartal 2025 stärker geschrumpft als erwartet. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent. Damit fiel der Rückgang deutlicher aus als zunächst angenommen – die Schnellmeldung Ende Juli war noch von einem Minus von 0,1 Prozent ausgegangen. Besonders negativ wirkte sich die Entwicklung in der Industrie und im Baugewerbe aus. Die Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Produktion in beiden Bereichen im Juni schwächer lief als erwartet. Auch der private Konsum wurde nachträglich nach unten korrigiert, unter anderem wegen rückläufiger Umsätze im Gastgewerbe. Unternehmer klagen an: Die größte Belastung für Deutschlands Wirtschaft Bundesbank warnt: Deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle Deutlich rückläufig waren die Bruttoanlageinvestitionen, insbesondere bei Maschinen, Fahrzeugen und im Bau. Auch vom Außenhandel kamen keine positiven Impulse: Die Exporte stagnierten, während die Importe erneut deutlich zunahmen. Das führte zu einem negativen Beitrag des Außenhandels zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Deutschland fällt im EU-Vergleich zurück Im Vergleich zum zweiten Quartal 2024 war das preisbereinigte BIP nahezu unverändert. Während die Konsumausgaben der privaten Haushalte um 1,2 Prozent stiegen, sanken die Investitionen deutlich. Besonders betroffen war das Baugewerbe, wo die Wertschöpfung um fast sieben Prozent zurückging. Die Zahl der Erwerbstätigen blieb mit rund 46 Millionen Personen nahezu konstant. Pro Kopf wurden allerdings etwas weniger Arbeitsstunden geleistet. Insgesamt stieg die Produktivität je Stunde leicht um 0,3 Prozent. Im EU-Vergleich fällt Deutschland zurück: Während die Wirtschaftsleistung in Spanien (+0,7 Prozent) und Frankreich (+ 0,3 Prozent) wuchs, schrumpfte sie in Deutschland. In den USA legte das BIP sogar um 0,7 Prozent zu. Auch im Jahresvergleich blieb Deutschland mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent deutlich hinter dem EU-Durchschnitt (+1,5 Prozent) zurück.
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