Gegen Nordirland gewinnt Deutschland ein hitziges Spiel. Eine Glanzleistung ist der Auftritt der DFB-Elf im Hexenkessel von Belfast aber nicht. Die Einzelkritik. Aus Belfast berichtet Benjamin Zurmühl Jetzt ist das WM-Ticket ganz nah: Stürmer Nick Woltemade hat den viermaligen Fußball-Weltmeister Deutschland mit seinem Premierentor gegen rustikale Nordiren zum wichtigen 1:0 (1:0) in Belfast geführt. Nach dem Arbeitssieg geht Bundestrainer Julian Nagelsmann mit der DFB-Auswahl im November als Tabellenerster der Gruppe A in die finalen Qualifikations-Partien. Der Traum vom Turnier im kommenden Sommer lebt. Um einen Schönheitspreis ging es am Montagabend im Windsor Park, in dem die Nordiren erstmals nach zwei Jahren wieder verloren, in einem von Einsatz und Zweikämpfen geprägten Spiel nicht. Der 1,98 Meter große Woltemade entschied das Duell, als er einen Eckball von David Raum in der 31. Minute mit der Schulter ins Tor beförderte. Es war der Treffer Nummer eins im sechsten Länderspiel für den 23-Jährigen von Newcastle United. "Das ist sehr wichtig für mich persönlich. Mein Spiel war bislang nicht ganz so glücklich in der Nationalmannschaft. Das 1:0 zu machen – irgendwie passend, dass es mit der Schulter passiert", sagte Woltemade im Anschluss: "Aber egal, der Ball war drin." Ein Extra-Lob gab es auch vom Bundestrainer: "In den letzten beiden Spielen war er defensiv superviel fleißiger als zuvor und dann fällt auch mal ein Ball auf die Schulter und geht ins Tor", so Nagelsmann. Ansage zu Neuer-Rückkehr: "Wundere mich, dass wir das jede Woche diskutieren" Im Hexenkessel von Belfast: Deutschland ringt bissige Nordiren nieder Dabei hätte Dortmunds Karim Adeyemi Deutschland kurz nach der Pause bei einem Konter mit dem 2:0 für einen Arbeitssieg ohne Zittern bescheren können, doch der Dortmunder vergab eine Top-Chance. So war bis zum Schlusspfiff Schwerstarbeit nötig von der sehr präsenten Abwehrkette um Nico Schlotterbeck und Jonathan Tah . Nagelsmann sprach von einem "dreckigen" Sieg. Fußballerisch war es kein Spiel für Genießer, eher harte Arbeit. Viele Tacklings, viele Standards und auch viele lange Bälle gerade von den limitierten Gastgebern prägten das Geschehen. DFB-Keeper Oliver Baumann rückte mit Spielverlauf mehr in den Mittelpunkt. Kurz vor Schluss rettete der Hoffenheimer gegen Callum Marshall den deutschen Sieg (88. Minute). Wie Baumann, Adeyemi und Co. in der t-online-Einzelkritik abgeschnitten haben und warum es für zwei Bayern-Stars nur für Note vier reichte, lesen Sie hier oder oben in der Fotoshow. Nach dem Sieg gegen Nordirland und dem Erfolg gegen Luxemburg kann Deutschland die WM-Teilnahme nun aus eigener Kraft perfekt machen. Am 14. November geht es nach dem 4:0-Sieg am Freitag ins Rückspiel nach Luxemburg, ehe die deutsche Auswahl drei Tage später in Leipzig die Slowakei empfängt.