Eine Birgit Prinz oder Alexandra Popp haben die deutschen Fußballerinnen nicht mehr. Das muss ihre EM-Chancen aber nicht schmälern, meint die Schweizer Meistertrainerin Imke Wübbenhorst. Die deutschen Fußballerinnen zählen nach Einschätzung der Schweizer Meistertrainerin Imke Wübbenhorst zu den EM-Titelkandidatinnen. Ein Grund dafür: die mannschaftlichen Geschlossenheit. "Es gibt zwar nicht mehr die herausragenden Figuren wie früher Birgit Prinz oder Alexandra Popp, dafür hat (Christian) Wück eine homogene, eingespielte Truppe, die zusammenpasst und in der jede Spielerin weiß, was zu tun ist", sagte Wübbenhorst, die mit den Frauen von YB Bern in dieser Saison den Titel holte, der Deutschen Presse-Agentur. "Neben England, Frankreich und Spanien gehört Deutschland für mich zu den Favoriten auf den Titel." Die 36 Jahre alte Deutsche sorgte 2020 bundesweit für Aufsehen, als sie das Traineramt bei den Sportfreunden Lotte antrat. Sie war damals nach Inka Grings (SV Straelen) die zweite Trainerin bei einem Männer-Viertligisten. Seit 2022 arbeitet Wübbenhorst in Bern. "Das Event kann dem Frauenfußball einen Push geben" Spanien habe eine reife Mannschaft, die extrem gute Entscheidungen auf dem Platz treffe, und "richtig viel individuelle Qualität", sagte Wübbenhorst. Die frühere deutsche U-Nationalspielerin wird das Turnier als Expertin für das Schweizer Fernsehen begleiten. "England ist physisch stark, hat Wucht und überzeugt mit viel Ballsicherheit. Wenn ich Deutschland gegenüberstelle, dann sehe ich eine starke mannschaftliche Geschlossenheit. Gegen solche Mannschaften ist es immer extrem schwer, zu bestehen", meinte Wübbenhorst weiter. EM als Familienevent? Die EM von Mittwoch an bis zum 27. Juli kann nach Ansicht von Wübbenhorst den ganzen Sport voranbringen. "Das Event kann dem Frauenfußball auf jeden Fall einen Push geben. In Bern zum Beispiel sind alle vier Spiele schon ausverkauft und es wird eine riesige Fanmeile geben mit Public Viewing. Dort und in den Stadien können die Fans viele positive Vibes mitbekommen", sagte Wübbenhorst. "Die EM kann so eine Veranstaltung werden, die vor allem bei Familien super ankommen dürfte." Die deutschen Fußballerinnen starten am Freitag (21.00 Uhr) in St. Gallen gegen Polen in die EM. Für Bundestrainer Wück ist als Nachfolger von Horst Hrubesch das erste Turnier mit den DFB-Frauen. Weitere Gruppengegner sind Dänemark und Schweden.