ZDF: Das Rätsel um Jan Böhmermanns Zukunft beim Sender

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Die Zukunft von Jan Böhmermann beim ZDF wirft Fragen auf, Spekulationen und widersprüchliche Berichte kursieren. Was steckt hinter der Aufregung? Jan Böhmermann liefert mit dem "ZDF Magazin Royale" wöchentlich Sendungen, die als Genremix zwischen Comedy und politischer Zuspitzung daherkommen. Genau diese Gratwanderung ist es, die ihn regelmäßig in die Kritik bringt – die aber auch für sein Prestige verantwortlich ist. Debatten über seine Rolle im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sind fast so alt wie seine Zusammenarbeit mit dem ZDF . In den vergangenen Monaten nahm die Kritik an Böhmermann zu. Mehrfach war der Satiriker Gegenstand öffentlicher Auseinandersetzungen: etwa nach einem geplanten Konzert zum zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel im Rahmen seiner Ausstellung in Berlin , das nach deutlicher Kritik unter anderem von jüdischen Verbänden und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer abgesagt wurde. Gerüchte um Dissens zwischen Böhmermann und ZDF Juristisch war Böhmermann schon oft unter Druck geraten. Die Affäre um die Schmähkritik über den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan produzierte 2016 zahlreiche Schlagzeilen. Zuletzt stand ein Beitrag des "ZDF Magazin Royale" aus dem Jahr 2022 im Fokus, in dem der damalige BSI-Präsident Arne Schönbohm in die Nähe russischer Geheimdienste gerückt wurde. Schönbohm verlor daraufhin sein Amt – und wehrte sich später gegen Böhmermann und das ZDF. In diesem Umfeld entstanden in den vergangenen Tagen vermehrt Spekulationen über eine mögliche Trennung zwischen Böhmermann und dem ZDF. Eine entsprechende Meldung der "Bild" raunt an diesem Mittwoch, der Sender habe ursprünglich keine Vertragsverlängerung mit der Produktionsfirma des Moderators geplant – diese Entscheidung jedoch aus Sorge vor einem Shitstorm zurückgenommen. Hintergrund dafür sind die Late-Night-Entwicklungen in den USA . Dort gab es zuletzt Wirbel um eine zwischenzeitliche Absetzung des Moderators Jimmy Kimmel. Dabei beruft sich das Boulevardblatt auf angebliche, aber nicht namentlich genannte "ZDF-Spitzen", die Böhmermann im Frühjahr absägen wollten. Auf Anfrage von t-online widerspricht das ZDF dieser Darstellung. Eine Sprecherin erklärte am Mittwoch: "Das ZDF hat deutlich erklärt, dass der Sender beabsichtigt, die Zusammenarbeit mit Jan Böhmermann und der Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld UE GmbH auch 2026 fortzusetzen." Dann der entscheidende Satz: "Diese Absicht stand zu keinem Zeitpunkt in Frage." Mit dieser Aussage widerspricht der Sender nicht nur der Darstellung eines internen Dissenses, sondern signalisiert auch Kontinuität bei der Zusammenarbeit mit dem Satiriker. Neben dem "ZDF Magazin Royale" zählt dazu unter anderem die Sendung "Lass dich überwachen!". Weitere Details zur Vertragslaufzeit oder zu internen Entscheidungsprozessen wollte der Sender nicht mitteilen.
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