Seine Rolle auf dem "Traumschiff" ist Single, im wahren Leben ist Daniel Morgenroth seit 25 Jahren liiert. Mit t-online spricht er über Vertrauen in der Partnerschaft und Altersarmut. Am Donnerstag nimmt das "Traumschiff" Kurs auf Hudson Valley im US-Bundesstaat New York . Dabei muss Kapitän Martin Grimm erleben, wie Hanna Liebhold (gespielt von Barbara Wussow) auf ihre Jugendliebe trifft. Eifersucht, so wie in der Serie, kennt Schauspieler Daniel Morgenroth im wahren Leben nicht. Ganz im Gegenteil, sagt er im Gespräch mit t-online. Wenn seine Partnerin "in Versuchung gekommen wäre", müsste das nicht direkt das Ende der Beziehung bedeuten. Immerhin ist der gebürtige Berliner nun schon 25 Jahre mit Schauspielerin Johanna Klante zusammen. Vertrauen ist alles. Dabei entwickelt sich die Beziehung damals aus einer anfänglichen Affäre heraus. Beide trennten sich zeitlich von ihren vorherigen Partnern. Heute lebt das Paar mit den zwei gemeinsamen Töchtern in Brandenburg auf dem Land. Im Interview mit t-online spricht der 60-Jährige nicht nur offen über Hochzeitspläne, sondern auch über arbeitslose Episoden in seinem Leben und die Entscheidung des ZDF , das "Traumschiff" seit zwei Jahren auch im November auszustrahlen. t-online: Herr Morgenroth, in der "Traumschiff"-Weihnachtsfolge wird Hanna von ihrer Jugendliebe umgarnt, was Ihrer Figur nicht gefällt. Wie eifersüchtig sind Sie privat? Daniel Morgenroth: Eifersucht kenne ich nicht. Wenn meine Partnerin Johanna abends mal ausgeht, bin ich da sehr entspannt. Und wenn etwas Ernstes passieren würde, muss ich meiner Partnerin eine solche Entscheidung zugestehen. Aber wir leben in einer sehr gefestigten Beziehung und sind aus allen Krisen sehr gestärkt als Paar herausgegangen. Wie sehr nerven Sie Fragen zu möglichen Hochzeitsplänen? Das scheint für die Medien sehr spannend zu sein. Wir haben uns nicht verkracht und eine Hochzeit ist durchaus möglich, aber das ist wirklich eher zweit- oder drittrangig. Gibt es ein Glücksgeheimnis Ihrer Partnerschaft? Gleichberechtigung – insofern, als meine Frau auch fähig ist, die Öfen mit Holz zu heizen, und ich durchaus befähigt bin, in der Küche zu arbeiten. Wir leben relativ abgeschieden auf dem Lande und das funktioniert so sehr gut. Ihre Partnerschaft begann als Affäre und wurde irgendwann eine feste Beziehung. Sie trennten sich jeweils von ihren vorherigen Partnern. Wie besorgt sind Sie manchmal, dass sich das wiederholen könnte? Wir sind jetzt schon 25 Jahre zusammen. In so einer Zeit lernt man sich immer besser kennen und entweder wächst das Vertrauen oder es schwindet. Bei uns ist das Vertrauen so sehr gewachsen, dass man über alles reden könnte und es nicht gleich einem Todesurteil der Beziehung gleichkäme, wenn einer von uns in Versuchung gekommen wäre. Wie groß ist Ihre Angst vor Altersarmut? Die habe ich durchaus. Wer als Schauspieler nicht das Glück hat, in einer täglichen oder wöchentlichen Serie mitzuspielen, hat keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld . Dafür bräuchte man 180 sozialversicherte Tage in zwei Jahren – und das beinhaltet ja noch nicht mal die unentgeltliche Vorbereitungszeit wie Kostümproben oder das Textlernen. Das ist eine große Ungerechtigkeit. Ich gehe mittlerweile gar nicht mehr erst zum Arbeitsamt, weil ich meist eh nicht auf die Mindestanzahl an gearbeiteten Tagen komme. Wie sorgen Sie vor? Eine Vorsorge aus privater und staatlicher Rente ist sehr wichtig. Man darf auch nicht vergessen: Als Schauspieler ist man oft auch Opfer von mancher Mode. Mal ist man angesagt, verdient sehr gut, gönnt sich einen gewissen Lebensstil und plötzlich wendet sich das Blatt und man hat Fixkosten aus den fetten Jahren, die man nicht mehr tragen kann. Welche schöne Erinnerung haben Sie an die Drehtage beim "Traumschiff" 2024? Bei der Überfahrt von Island nach Spitzbergen habe ich eine wolkenfreie Mittsommernacht erlebt: Die Sonne war auch um 3 Uhr nachts noch so intensiv und ich war so fasziniert davon, dass ich einfach nicht ins Bett gegangen bin. Ich saß bis 8 Uhr morgens auf dem Deck und schaute in den Himmel. Wie ist die Zusammenarbeit mit Florian Silbereisen ? Florian ist ein sehr netter, umgänglicher und lustiger Zeitgenosse. Er ist zwar kein ausgebildeter Schauspieler, aber damit geht er offen um. Das fand ich sehr überraschend und angenehm. Damit nimmt er allen kritischen Stimmen direkt den Wind aus den Segeln. Außerdem darf man nicht vergessen: Er hält als Kapitän beim "Traumschiff" auch Reden und dieser Teil seiner Rolle ist total sein Metier. Als Florian Silbereisen das erste Mal mit dem "Traumschiff" in See stach, schalteten 1,68 Millionen Menschen aus der Zielgruppe ein. Jetzt hat sich die Zahl mehr als halbiert: Von den 14- bis 49-Jährigen interessierten sich gerade einmal 654.000 Menschen für die "Traumschiff"-Folge im November. Wie erklären Sie sich das? Die Folge im November weicht von unseren Stammterminen an Ostersonntag, am 2. Weihnachtstag und an Neujahr ab. Erst seit zwei Jahren wird zusätzlich im November eine neue Folge gesendet, vielleicht ist das im Bewusstsein der Menschen noch nicht angekommen. Dafür bedarf es Zeit und ein gewisses Durchhaltevermögen seitens des Senders. Wie sehr könnte es daran liegen, dass die Gastauftritte von Stars wie Kai Pflaume oder Cathy Hummels oft so kurz ausfallen? Alessandra Meyer-Wölden war in der vergangenen Folge als namenlose Yogalehrerin ganze 107 Sekunden zu sehen. Man darf nicht vergessen, dass das keine Leute vom Schauspielfach sind und ihre Auftritte bewusst prägnant und kurz inszeniert werden. "Das Traumschiff" läuft am Donnerstag, dem 26. Dezember 2024 um 20.15 Uhr im ZDF und ist schon jetzt in der ZDF-Mediathek abrufbar.