Der Kanzler rechnet nach der Zolleinigung mit den USA mit schweren Folgen für Deutschland. Eine bessere Einigung sei nicht möglich gewesen, zufrieden sei er trotzdem nicht. Die deutsche Wirtschaft wird nach Einschätzung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erheblich unter den neuen US-Zöllen leiden. Nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Berlin erklärte Merz, der Kompromiss mit den USA im Zollkonflikt werde die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands hart treffen. "Die deutsche Wirtschaft wird erheblichen Schaden nehmen durch diese Zölle", sagte er laut Nachrichtenagentur dpa. Hintergrund ist eine Einigung zwischen der EU und den USA, die unter anderem einen Zollsatz von 15 Prozent auf die meisten Importe vorsieht – darunter auch Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Für einzelne Waren wie Aluminium und Stahl bleiben Zölle von 50 Prozent bestehen. Eine Verzwergung : Kommentar zum Handelsdeal zwischen USA und EU "Ganz schlecht" : Weinbranche kritisiert Zolldeal mit den USA Merz betonte, dass die Auswirkungen über Deutschland hinausreichen dürften. "Wir werden auch in Amerika die Folgen dieser Handelspolitik sehen." Neben einer höheren Inflation sei mit Beeinträchtigungen des transatlantischen Handels insgesamt zu rechnen. "Diese Zölle sind auch nach meiner festen Überzeugung nicht im Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika." "Mehr war nicht zu erreichen" Mit dem Verhandlungsergebnis zeigte sich Merz unzufrieden. "Ich bin mit diesem Ergebnis nicht zufrieden im Sinne von 'das ist jetzt gut so'", sagte er. Allerdings habe er auch nicht mehr erwartet. "Mehr war offensichtlich nicht zu erreichen." Trumps Deal mit der EU: Was bedeutet die Einigung für die Deutschen? "Beschäftigten sind die Verlierer": Autobauer erwarten Milliardenkosten nach Zolldeal Er dankte der EU-Kommission ausdrücklich für ihren Einsatz in den Gesprächen mit der US-Regierung. Die Verhandlungen hatten sich über Monate hingezogen. Ziel war es, die ab dem 1. August drohende Erhöhung der US-Zölle auf 30 Prozent abzuwenden. Nach US-Angaben sollen europäische Unternehmen im Gegenzug verstärkt in den USA investieren. Zudem will die EU künftig mehr US-Flüssigerdgas importieren. Viele Details der Vereinbarung, etwa die konkreten Zollniveaus auf EU-Seite, bleiben bislang offen.