96 Millionen Postkarten verschickt – Russland unter den Top-5-Zielen

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Trotz WhatsApp und Co. bleibt die klassische Postkarte bei deutschen Urlaubern beliebt. Das nützt auch dem Post-Konzern. Sommerferienzeit ist Postkartenzeit: Eine große Mehrheit der Deutschen hält auch trotz digitaler Alternativen an der Postkarte fest. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Deutschen Post, die t-online vorab vorliegt. Demnach freuen sich 65 Prozent der Bundesbürger besonders über eine klassische Postkarte aus dem Urlaub. Drei Viertel schätzen, dass jemand an sie gedacht und sich Mühe gemacht hat. 69 Prozent halten die Postkarte für persönlicher als digitale Grüße. Und fast zwei Drittel heben sie am liebsten auf – zum Beispiel als Erinnerung am Kühlschrank. Schluss mit Barauszahlung: Deutsche Post stellt Service für Rentner ein Digitale Grüße sind zwar weit verbreitet, erreichen aber nicht dieselbe Wertschätzung: 61 Prozent der Befragten nennen WhatsApp & Co. als bevorzugte Alternative. Über einen Anruf freuen sich 37 Prozent, über Grüße in sozialen Netzwerken 18 Prozent und über E-Mails lediglich 16 Prozent. Auch Benjamin Rasch, Leiter Produktmanagement und Marketing der Deutschen Post, sagte laut Mitteilung: "Es macht einen Unterschied, ob man einen flüchtigen Gruß per Messenger bekommt oder eine Postkarte, die eine weite Reise hinter sich hat und die man sich als nachhaltige Erinnerung an den Kühlschrank pinnen kann." Weniger als die Hälfte der Deutschen schickt selbst Postkarten Wenn es indes darum geht, selbst Urlaubsgrüße zu verschicken, greifen die meisten Menschen inzwischen zum Smartphone: Laut der Forsa-Umfrage gaben 77 Prozent der Deutschen an, Urlaubsgrüße an Familie und Freunde in der Regel per WhatsApp oder über einen anderen Messenger zu verschicken. Nur 43 Prozent senden Urlaubsgrüße (auch) als klassische Postkarte. Dennoch kommt die Deutsche Post auf eine stattliche Zahl an verschickten Postkarten. Im vergangenen Jahr beförderte der Bonner Konzern rund 96 Millionen Postkarten. Damit blieb das Volumen stabil und lag auf dem Niveau von 2023. Auch wirtschaftlich ist die Postkarte daher Teil eines Geschäftsbereichs, der trotz sinkender Briefmengen noch immer eine bedeutende Rolle spielt: Das Briefgeschäft in Deutschland erzielte 2024 einen Umsatz von rund 7,37 Milliarden Euro. Wie viel hier jedoch Postkarten ausmachen, will die Deutsche Post nicht sagen. Damit liegt die Brief- und Kartensparte weiterhin nahezu gleichauf mit dem Paketgeschäft, das auf 7,34 Milliarden Euro kam. In diese Länder werden aus Deutschland Postkarten geschickt – ein Land überrascht Im Jahr 2024 kamen die meisten Postkarten aus dem Ausland aus Österreich , gefolgt von Italien, Spanien , Frankreich und der Schweiz. Was den Versand aus Deutschland in andere Länder betrifft, gingen die meisten Postkarten in die USA, gefolgt von Österreich, den Niederlanden, der Schweiz und: Russland . Trotz westlicher Sanktionen gegen Russland im Zuge des Angriffskriegs gegen die Ukraine beliefert die Deutsche Post weiterhin Postkarten, Briefe und Pakete dorthin. Das hat auch einen einfachen Grund, wie ein Sprecher der Deutschen Post t-online sagte: "Es werden weiterhin wegen der rechtlichen Verpflichtungen aus dem Post-Universaldienst und dem Weltpostvertrag Postkarten und Briefe aus Deutschland nach Russland und umgekehrt befördert." Sprich: Selbst wenn die Deutsche Post den Versand einstellen wollen würde, muss sie aufgrund rechtlicher Bestimmungen nach Russland liefern. Warum aber Russland unter den Top-Fünf-Empfängerländern ist, konnte der Post-Sprecher nicht sagen. Denn die Gründe für den Kartenversand werden nicht abgefragt. Preislich sieht sich der frühere Staatskonzern derweil konkurrenzfähig mit anderen Ländern. Anfang des Jahres hatte die Deutsche Post das Porto für den innerdeutschen Versand auf 95 Cent beziehungsweise für den Versand ins Ausland auf 1,25 Euro erhöht. Ein Blick ins Ausland zeigt, dass der Versand in vielen vergleichbaren Ländern Europas teurer ist: In Italien zum Beispiel kostet die Postkarte ins Ausland 1,35 Euro, in Spanien 1,85 Euro und in Frankreich 2,10 Euro. Und so setzt die Post auch künftig auf viele Kartenschreiber. Befragt wurden im Zeitraum vom 26. bis 30. Juni 2025 1.003 Menschen ab 18 Jahren, die Umfrage weist eine statistische Fehlertoleranz von +/- drei Prozentpunkten auf.
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