A100 in Berlin: Politik feiert für Verlängerung der Stadtautobahn

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Seit Mittwochmittag ist der neue Abschnitt der Berliner Stadtautobahn A100 eröffnet. Gegen eine Einweihungsfeier mit politischer Prominenz in einem bekannten Hauptstadt-Hotel regt sich Widerstand. Draußen vor dem Hotel "Estrel" protestieren Demonstranten lautstark gegen die Eröffnung des neuen Abschnitts der Autobahn A100 im Südosten Berlins. Drinnen feiert die für den Bau verantwortliche Autobahn GmbH mit Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner und Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (beide CDU) den Abschluss der Arbeiten. Etwa 250 Demonstranten stehen nach Polizeiangaben vor dem Hotel in Neukölln 280 Einsatzkräften gegenüber. Der Grund für dieses Zahlenverhältnis: Man schließe auch Protestaktionen an der neuen Strecke nicht aus. Sollte es etwa zu einer Blockade des neuen A100-Abschnitts kommen, wolle man vorbereitet sein, sagt eine Polizeisprecherin zu einem t-online-Reporter. Ab Mittwochnachmittag sollen die ersten Fahrzeuge über den Asphalt rollen. Kai Wegner sprach auf der Feier mit Blick auf die verlängerte A100 von einem "guten Tag" für Berlin . Bundesverkehrsminister Schnieder freute sich in seiner Rede über eine bessere Anbindung der östlichen Bezirke Berlins. Auch der Hauptstadtflughafen BER und Städte wie Frankfurt/Oder und Dresden seien durch den neuen Autobahnabschnitt schneller erreichbar. "Nicht jeder hat das Glück, direkt an einer U-Bahn-Station zu wohnen", sagte Schnieder. Ein Satz, der dem Bundestagsabgeordneten Andreas Audretsch (Grüne) gar nicht gefallen haben dürfte. Scharfe Kritik von der Opposition im Bund Audretsch nahm am Protest vor dem Estrel teil. Im Gespräch mit dem t-online-Reporter übt er scharfe Kritik an dem Streckenneubau, dessen 3,2 Kilometer mehr als 720 Millionen Euro gekostet habe – was die Strecke zur teuersten Autobahn Deutschlands macht. Man müsse Geld in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs investieren und nicht für den Ausbau von Straßen. "Es ist eine völlig absurde Verkehrspolitik, die man hier sieht", so Audretsch. Er kritisierte auch den Lärm und die Luftverschmutzung als Belastung für die Anwohner.
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