Alice und Ellen Kessler verschickten Abschiedsgeschenke

latest news headlines 2 std vor
Flipboard
Alice und Ellen Kessler sind tot. Die berühmten Zwillinge planten ihr Ableben und verschickten noch zuvor ein Paket an TV-Star Carolin Reiber. Die Nachricht vom gemeinsamen Tod der Show-Ikonen Alice und Ellen Kessler hat viele Menschen bewegt – insbesondere jene, die den Schwestern nahestanden. Eine von ihnen ist Carolin Reiber. Seit Jahrzehnten verband die Moderatorin eine enge Freundschaft mit den beiden. Wenige Tage vor dem Tod der Zwillinge fand sie ein Päckchen in ihrem Briefkasten. Darauf stand in Handschrift: "Erst am 18. November öffnen". Reiber befolgte die Bitte – und öffnete es erst, nachdem sie vom Tod der Kessler-Zwillinge erfahren hatte. In dem Päckchen befanden sich ein Brief und "ein unglaublich persönliches Abschiedsgeschenk", dessen Inhalt Reiber bewusst für sich behält. "Für Ellen und Alice war es gut, also muss ich es akzeptieren", sagte sie im Gespräch mit der Redaktion. Alice und Ellen Kessler: Bei ihrem letzten Auftritt war etwas anders Kurz vorher kündigten sie ihr Abo: Alice und Ellen Kessler wählten ihren Todestag bewusst Die Freundschaft war über Jahrzehnte gewachsen, hatte viele gemeinsame Momente hervorgebracht – von Premierenbesuchen bis zu persönlichen Erlebnissen. So erinnerte sich Reiber etwa an ein Abendessen mit dem Sänger Chris de Burgh und seiner Frau im Rahmen der Weltpremiere seines "Robin Hood"-Musicals im August in Fulda . Noch Ende September waren sie zusammen beim "Festival der Nationen" in Bad Wörishofen. Alice Kessler sei in vielen Situationen die stärkere der beiden gewesen. Als sie vor zwei Jahren stürzte, bat sie Reiber spontan, sie in die Klinik zu fahren. Für die Moderatorin ein Ausdruck von Vertrauen: "Das ist das Schönste, wenn Freunde einen anrufen, weil sie dir in Notsituationen vertrauen", sagte sie. Einen ihrer letzten öffentlichen Auftritte hatten die Kessler-Zwillinge am 24. Oktober in München – bei der Premiere des Circus Roncalli, ebenfalls in Begleitung von Carolin Reiber. "Das war ungewöhnlich" Für Bernhard Paul, Gründer und Direktor des Zirkus, war es ein besonderer Abend: "Die Kesslers sind gleich nach der Vorstellung gegangen. Das war ungewöhnlich – denn früher haben sie uns nach der Vorstellung immer noch im Wohnwagen besucht." Kurz darauf schickte Paul zwei Rosensträuße nach Grünwald – einen in zartrosa, den anderen in dunklerem Ton. Die Zwillinge bedankten sich mit einer handgeschriebenen Karte. Die Verbindung zu Paul reichte weit zurück. Die Kesslers hätten bereits in den Achtzigerjahren zum Roncalli-Zirkus gefunden. Auch seine Frau hätten sie sehr geschätzt, sagte Paul. Für ihn ist das nun bekannt gewordene Ende zwar traurig, aber nachvollziehbar: "Sie waren immer eins, jetzt sind sie zusammen gestorben. Es wäre schwer vorstellbar gewesen, wenn eine von beiden übrig geblieben wäre." Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.
Aus der Quelle lesen