Die Olympiasiegerin gab vor wenigen Monaten ihr Karriereende bekannt, ist nun erstmals als Expertin bei einem Frauen-Turnier dabei. Sie spricht über ihre neue Rolle und ihre Nachfolgerinnen. Bei der Frauen-Fußball-EM 2025 erwartet Almuth Schult Neuland. Die frühere DFB-Torhüterin wird die Endrunde in der Schweiz erstmals als Expertin begleiten. Zuvor war sie stets bei Herrenturnieren für die ARD im Einsatz. "Bisher war ich nur als Gast dabei. Es ist vergleichbar mit einem Männerturnier, aber mit dem Zusatz, dass ich viele noch persönlich kenne. Das macht es besonders", sagt die 34-Jährige im Interview mit dem Nachrichtenportal Watson. Einen speziellen Blick wirft die Welttorhüterin des Jahres 2014 auf ihre Nachfolgerinnen im DFB-Tor. Im Vergleich zu anderen Nationen wie Schweden oder Dänemark habe Deutschland im Tor eine breite Auswahl, so Schult. "Wir können uns glücklich schätzen", sagt sie. In anderen Ländern sei es deutlich schwieriger, fünf Torhüterinnen auf Nationalmannschaftsniveau zu benennen. "Brauchen Spielerinnen, die mit hohem Druck umgehen können" Gleichzeitig weist 66-fache Nationalspielerin, die im März ihr Karriereende bekanntgab , auf ein zentrales Problem hin: "Alle Torhüterinnen, die im Dunstkreis der Nationalmannschaft sind, haben sich noch nicht jahrelang auf Spitzenniveau bewiesen. Wir brauchen in den Turnieren Spielerinnen, die mit dem hohen Druck umgehen können." Das gilt auch für Ann-Kathrin Berger, die als Nummer eins ins Turnier geht. Mit ihr habe man "eine sehr erfahrene Torhüterin, wenngleich sie noch nicht allzu viele Länderspiele (22, d. Red. ) und mit Olympia erst ein Turnier selbst gespielt hat", analysiert Schult. Bergers Leistungen bei Olympia seien durchwachsen gewesen. "Sie lebt in der Bewertung sehr von den gehaltenen Elfmetern." Dennoch: "In den USA, also in einer Topliga, hat sie im letzten Jahr bewiesen, wie gut sie ist, wurde dort zur Torhüterin des Jahres gewählt", sagt Schult. Die Europameisterschaft in der Schweiz läuft vom 2. bis zum 27. Juli. Das deutsche Team von Bundestrainer Christian Wück trifft in der Vorrunde auf Polen, Dänemark und Schweden.