Donald Trump besucht ein Spiel der NFL – und ein Deutsch-Amerikaner bejubelt seinen Touchdown mit einem Gruß an den Präsidenten. Das bleibt nicht ohne Folgen. NFL-Profi Amon-Ra St. Brown hat seinen achten Touchdown in dieser Saison mit einem Gruß an den US-Präsidenten Donald Trump gefeiert. Der 26 Jahre alte Footballer der Detroit Lions zeigte gegen die Washington Commanders ein paar Tanzschritte, die stark an jene erinnerten, die Trump häufiger bei Wahlkampfveranstaltungen gemacht hatte. Zuvor hatte St. Brown in Richtung Tribüne gezeigt. Trump war zu diesem Zeitpunkt im ersten Viertel noch nicht auf seinem Platz angekommen und sah den Jubel daher nicht live. Die Air Force One, das Flugzeug des US-Präsidenten, war erst Minuten zuvor im Tiefflug über das Stadion der Commanders geflogen. Für die Lions war es der zweite Touchdown des Abends, zuvor hatte bereits Runningback Jahmyr Gibbs gepunktet. Die Lions gewannen die Partie 44:22, Quarterback Jared Goff überzeugte mit drei Touchdown-Pässen und einem Raumgewinn über 320 Yards ohne Fehlpass. Gibbs beendete die Partie mit zwei Touchdowns. Unschöne Szene zwischen St. Brown und anderem Spieler Doch nach der Jubeleinlage St. Browns kam es zu einer unschönen Szene: Commanders Abwehrspieler Daron Payne ging auf den Deutsch-Amerikaner zu und schlug ihm mit der flachen Hand gegen den Hals. Die Tätlichkeit blieb nicht ungeahndet, die Unparteiischen verwiesen den Defensive Tackle des Feldes. St. Brown konnte weiterspielen. Ob die Unsportlichkeit in direktem Zusammenhang mit St. Browns Tanzeinlage stand, blieb zunächst unklar. Die beiden Spieler haben sich bislang nicht zum Vorfall geäußert. US-Medien spekulierten allerdings, dass es sich um eine Vergeltungsaktion des Commanders-Spielers gehandelt haben könnte. Demnach sollen Payne und St. Brown unmittelbar nach dem Touchdown bereits in ein Wortgefecht verwickelt gewesen sein. Der Deutsch-Amerikaner St. Brown ist nicht der erste NFL-Spieler, der Trumps etwas ungelenke Tanz-Bewegungen imitierte. Vor allem in den Wochen unmittelbar nach dem Wahlsieg vor einem Jahr ahmten NFL-Profis den sogenannten Trump-Dance beim Jubeln nach. US-Präsidenten bei NFL-Spielen sind eine absolute Seltenheit Nach Angaben von US-Medien unter Berufung auf die NFL ist Trump erst der dritte amtierende US-Präsident, der ein Hauptrundenspiel in der National Football League persönlich vor Ort anschaut. Vor ihm hatten das nur Richard Nixon 1969 und Jimmy Carter 1978 gemacht. Trump gab dem übertragenden Sender Fox während der Partie ein Interview, kommentierte Spielszenen und sagte auf die Frage, warum er Sport so sehr möge: "Ich liebe es einfach, es ist ein Mikrokosmos des Lebens. Es ist ein bisschen wie das Leben: das Gute, das Schlechte und das Hässliche." Trump hat seit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit als Präsident bereits einige Sport-Events besucht, darunter den Super Bowl zwischen den Kansas City Chiefs und den Philadelphia Eagles zum Ende der vergangenen Saison. Auch bei den US Open im Tennis sowie dem Ryder Cup im Golf ließ der Präsident sich blicken. Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Events müssen jedes Mal massiv erhöht werden. Trump will Namensgeber des neuen Commanders-Stadions werden Aus dem Weißen Haus hatte es zuletzt Äußerungen gegeben, denen zufolge Trump das neue Stadion der Commanders nach sich benannt haben will. "Das wäre ein schöner Name, denn es war Präsident Trump, der den Wiederaufbau des neuen Stadions ermöglicht hat", sagte Sprecherin Karoline Leavitt vor wenigen Tagen dem Portal "The Hill" und dem Sportsender ESPN. Ein hochrangiger Vertreter des Weißen Hauses wurde von ESPN zudem mit den Worten zitiert: "Das ist es, was der Präsident will. Und es wird wahrscheinlich auch so kommen." Das neue Stadion soll vorwiegend der Football-Mannschaft Washington Commanders als Heimstätte dienen. Es ist mit rund 65.000 Plätzen geplant und soll am östlichen Stadtrand auf dem Gelände des verfallenen RFK-Stadiums entstehen. Die Kosten werden auf rund 3,7 Milliarden US-Dollar (3,2 Milliarden Euro) veranschlagt. Im Zuge des Projekts ist zudem eine umfassende Neugestaltung des Viertels vorgesehen – mit Geschäften, Wohnungen und Grünflächen. Das bisherige Stadion am Anacostia-Fluss, etwa drei Kilometer vom Kapitol entfernt, ist nicht mehr nutzbar. Die Commanders spielen seit 1996 nicht mehr dort, sondern im Northwest Stadium im benachbarten Bundesstaat Maryland.