Seit zwei Jahren präsentiert Jessy Wellmer im Ersten die "Tagesthemen". Dabei folgt die Auswahl ihrer Looks für die Nachrichtensendung klaren Regeln. Mit 46 Jahren und fast 20 Jahren TV-Erfahrung weiß Jessy Wellmer offenbar, was ihr bei Auftritten im Fernsehen wichtig ist – und dazu zählt auch die gezielte Auswahl ihrer Kleidungsstücke. Besonders seit sie im Oktober 2023 als Moderatorin auch die "Tagesthemen" im Ersten präsentiert, legt Wellmer Wert auf einen klaren Dresscode. Das hat sie jetzt in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" erzählt, welches an diesem Freitag veröffentlicht wurde. Demnach passt die "Tagesthemen"-Moderatorin ihre Kleidung in der Sendung an die Nachrichtenlage an. "Ich kann nicht Apricot, Flieder und Hellgrün anziehen, wenn die Ukraine schwere Angriffe erlitten hat", so Jessy Wellmer. Derzeit sei die Lage "ja fast immer ziemlich düster". Daher hingen "viele Klamotten ungetragen in meiner Garderobe". "Ich schwöre: Das bedeutet nichts" Eine Thematik, die bei genauerem Hinschauen auffällige Details zutage befördert: Knallige Looks trägt Wellmer nur, wenn die weltpolitische Lage einigermaßen übersichtlich erscheint. "Eine WM ist allerdings auch nicht unproblematisch", gewährt Wellmer dann noch Einblicke in ihre Vergangenheit als "Sportschau"-Moderatorin. "Mir wurde immer vorgeworfen, dass ich die Farben des falschen Vereins trage. Ich schwöre: Das bedeutet nichts. Bei einem Interview mit Christian Lindner hatte ich auch mal einen gelben Hosenanzug an. Das ist die Farbe der FDP , stimmt. Aber geholfen hat es ihm nicht." Abseits der Kamera hat Wellmer einen anderen Stil. "Was ich privat anziehe, wäre gar nicht studiokompatibel", sagt sie. Dies seien "gern zu große, sehr bunte und gemusterte Klamotten". Im Studio müsse "alles einfarbig sein – es darf nicht reflektieren, es darf nicht zu grell sein, aber auch nicht zu fahl". Fernsehkleidung sei "ein Kapitel für sich – da kann das Hochwertige billig aussehen und das Günstige hochwertig", sagt Wellmer. Auch aus einem Fundus für "Tagesschau" und "Tagesthemen" bediene sie sich häufiger. "Was immer Susanne Daubner oder Caren Miosga nicht mehr tragen oder nie tragen wollten, kommt auf eine Stange. Und dann bin ich da und sage mir: Caren hat es gehasst – ich find’s gut. Von Pinar Atalay und Julia-Niharika Sen habe ich auch was übernommen."