Auto-Werkstatt: Versicherer deckt auf, wie Sie abgezockt werden

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Viele Teile am Auto lassen sich günstig reparieren, werden aber teuer ausgetauscht. Was das für Autofahrer kostet – die Allianz zeigt Beispiele. Austauschen statt Reparieren: Das kostet Autofahrer in der Werkstatt viel Geld. Völlig unnötig, sagt die Allianz. In seinem Allianz Zentrum für Technik (AZT) in Ismaning (Bayern) nennt der Versicherer einige drastische Beispiele: Würde die Windschutzscheibe eines VW ID.3 repariert, anstatt sie einfach auszutauschen, ließen sich bis zu 1.200 Euro einsparen. Bei der Seitenwand wäre das Reparieren etwa 1.700 Euro billiger als der Austausch (Ford Fiesta). Selbst einen Scheinwerfer zu reparieren, würde 1.000 Euro gegenüber dem Austausch sparen (VW ID.3). Der deutsche Staat unterstützt übrigens das einträgliche Geschäft der Werkstätten. Denn beispielsweise das Instandsetzen einer Scheinwerferverglasung erlaubt er einfach nicht. "Dies ist insofern nicht verständlich, da dieses Verfahren in anderen europäischen Ländern zulässig ist und zudem von einer Reihe von Fahrzeugherstellern freigegeben ist", sagt Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer der AZT Automotive GmbH. Das Ergebnis: Autofahrer zahlen in der Werkstatt viel mehr als nötig. 440 Euro pro Jahr für Reparaturen und Wartung sind es im Durchschnitt. Diese Kosten lassen sich natürlich nicht komplett völlig verhindern. Aber sie lassen sich senken. Hier sind die besten Tipps der Experten vom Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.: Fragen Sie zunächst nach einer Reparatur statt des Austauschs und dann gezielt nach Teilen des freien Marktes – auch in herstellergebundenen Werkstätten. Die Teile der Zulieferer sind nicht schlechter als das Zubehör der Autobauer. Aber sie sind oftmals deutlich billiger. Diese Teile können auch von Markenwerkstätten bezogen und verbaut werden. Freie Werkstätten sind meist günstiger als herstellergebundene. Mancher Autofahrer befürchtet Probleme mit der Gewährleistung, wenn er nicht die Werkstätten seines Herstellers ansteuert. Dazu gibt es aber keinen Grund. Im Gewährleistungsfall zählt nämlich nur, wer das Problem verursacht hat, und nicht danach, wo Inspektionen durchgeführt wurden. Auch kostenlose Neuwagengarantien stehen nicht auf dem Spiel, wenn Sie eine freie Werkstatt wählen. Übrigens: Das Reparieren ist nicht nur viel billiger als der Austausch – sondern es ist auch viel umweltfreundlicher. "Würde man in Deutschland die Reparaturquote nur um 2 Prozentpunkte erhöhen, ließen sich rund 5.000 Tonnen CO2 einsparen. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 860 Haushalten", sagt Allianz-Experte Lauterwasser.
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