Blasenentzündung vorbeugen: Diese Tipps senken das Risiko

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Eine Blasenentzündung ist unangenehm, vor allem, wenn der Harnwegsinfekt immer wieder auftritt. Wer ein paar Dinge beherzigt, kann das Risiko jedoch senken. An einer Blasenentzündung (fachsprachlich Zystitis genannt) erkranken vor allem Frauen: Etwa eine von zehn Frauen leidet mindestens einmal pro Jahr daran. Und etwa jede zweite Betroffene bekommt innerhalb von zwölf Monaten erneut einen Harnwegsinfekt. Meist lösen Darmbakterien aus der eigenen Darmflora die Blasenentzündung aus. Blasenentzündung: Ist sie ansteckend? Typische Symptome: Wie sich eine Zystitis bemerkbar macht Bislang gibt es keine Möglichkeit, einer Blasenentzündung sicher vorzubeugen. Verschiedene Maßnahmen können jedoch dazu beitragen, das Erkrankungsrisiko zu senken. Wie gut diese im Einzelfall wirken, lässt sich allerdings nicht mit Sicherheit sagen, da aussagekräftige Studien hierzu oft fehlen. 1. Auf die Flüssigkeitszufuhr achten Wer ausreichend trinkt (am besten Wasser), kann einer erneuten Blasenentzündung möglicherweise vorbeugen – zu empfehlen sind mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Das soll die Blase gut durch- und Keime hinausspülen. 2. Harndrang nicht ignorieren Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, ist es ratsam, bei Harndrang möglichst bald auf die Toilette zu gehen und die Blase vollständig zu entleeren. Bleibt Restharn zurück, kann das eine Blasenentzündung begünstigen, weil sich Krankheitserreger darin gut vermehren können. 3. Wasserlassen nach Geschlechtsverkehr Geschlechtsverkehr kann Blasenentzündungen bei Frauen begünstigen, da durch die Bewegungen mitunter Keime in die Harnröhre gelangen. Wer direkt im Anschluss die Toilette aufsucht und die Blase entleert, kann die Keime im Idealfall direkt wieder hinausspülen und so das Erkrankungsrisiko senken. 4. Das passende Verhütungsmittel wählen Frauen, die mit Diaphragma verhüten, haben ein leicht erhöhtes Erkrankungsrisiko. Wahrscheinlich, weil die spermienabtötenden Verhütungscremes und -gele (Spermizide), mit denen es kombiniert wird, die Scheidenflora mitunter ungünstig beeinflussen. Kommen Blasenentzündungen häufiger vor, kann es daher womöglich helfen, auf ein anderes Verhütungsmittel zu wechseln. 5. Richtige Hygiene im Intimbereich Eine wichtige Rolle beim Vorbeugen spielt die richtige Toilettenhygiene: Nach dem Stuhlgang sollten Frauen sich immer von vorn nach hinten abwischen. Das senkt das Risiko, dass Darmbakterien in die Harnröhre gelangen und eine Blasenentzündung hervorrufen. Auch die richtige Intimhygiene kann helfen: Dabei reicht es vollkommen aus, den Intimbereich mit warmem Wasser zu waschen. Produkte wie Intimsprays oder -lotionen sind hingegen überflüssig. 6. Sich warmhalten Im Zusammenhang mit Blasenentzündungen taucht häufig der Tipp auf, den Körper warmzuhalten, um vorzubeugen. Richtig ist, dass Kälte die Immunabwehr beeinträchtigen und dadurch indirekt möglicherweise auch Harnwegsinfekte begünstigen kann: Vorausgesetzt, es befinden sich entsprechende Keime in der Harnröhre oder der Blase, können sich diese nun unter Umständen vermehren und eine Entzündung hervorrufen. Allerdings ist der direkte Zusammenhang zwischen Kälte und Blasenentzündungen nicht ausreichend erforscht. 7. Auf die Unterwäsche achten Möglicherweise spielt auch die Wahl der Unterwäsche bei Blasenentzündungen eine Rolle beim Vorbeugen, wissenschaftliche Erkenntnisse gibt es dazu jedoch kaum. Dennoch raten Fachleute häufig zu nicht zu eng sitzender Unterwäsche aus Baumwolle oder atmungsaktiven Stoffen, um die Feuchtigkeit im Intimbereich zu reduzieren. Unterwäsche aus Baumwolle hat dabei den Vorteil, dass sie bei 60 Grad waschbar ist, wodurch die Keimzahl in der Wäsche sinkt. 8. Cranberry und D-Mannose Um häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen vorzubeugen, werden oft Cranberry-Produkte empfohlen. Die darin enthaltenen Substanzen sollen bewirken, dass Darmbakterien sich in der Blase nicht an die Schleimhäute anheften können und dadurch leichter wieder hinausgespült werden. Wahrscheinlich profitieren Betroffene davon jedoch nur minimal – jedenfalls, solange die Produkte eingenommen werden. Ähnlich soll die Einnahme von D-Mannose wirken: Indem der Einfachzucker sich in der Blase an eventuell vorhandene Bakterien bindet, soll er verhindern, dass die Keime an der Schleimhaut andocken. Das kann möglicherweise beim Vorbeugen helfen. Allerdings weisen die vorhandenen Studien fachliche Mängel auf, sodass die Aussagekraft eher gering ist. 9. Vorbeugende Impfung Eine Impfung mit abgetöteten E.-coli-Stämmen, also jenen Bakterien, die am häufigsten Blasenentzündungen hervorrufen, soll laut Hersteller den lästigen Harnwegsinfekten vorbeugen können. Wie wirksam die Impfung tatsächlich ist, lässt sich allerdings bislang nicht abschließend beurteilen, da aussagekräftige Nachweise fehlen. Da es sich bei der Impfung um eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) handelt, müssen Interessierte die Kosten dafür selbst tragen.
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