Immer wieder Blasenentzündung: Diese Gewohnheiten können helfen

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Eine Blasenentzündung ist belastend, vor allem, wenn sie immer wiederkehrt. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich das Risiko für einen Harnwegsinfekt senken. Ständiger Harndrang, schmerzhaftes Urinieren, Brennen der Harnwege: Die Symptome einer Blasenentzündung sind quälend. Besonders Frauen leiden häufig an wiederkehrenden Harnwegsinfekten – weil ihre Harnröhre sehr kurz ist und Keime leichter in die Blase eindringen können. Fünf Tipps, die Frauen helfen können. 1. Ausreichend trinken Um Blasenentzündungen (medizinisch: Zystitis) vorzubeugen, wird empfohlen, ausreichend zu trinken. Viele Frauen berichten von positiven Effekten einer gesteigerten täglichen Trinkmenge. Auch wenn es keine Studien gibt, die eine eindeutige Wirksamkeit von Trinken gegen Blasenentzündungen belegen: Das regelmäßige Spülen der Harnwege ist einen Versuch wert, um die Bakterienkonzentration in Blase und Harnröhre zu senken. Die Autoren der Patientenleitlinie "Blasenentzündung" raten, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag zu trinken, um Bakterien auszuschwemmen. Fällt es Ihnen schwer, ans Trinken zu denken, nutzen Sie eine Erinnerungs-App. Oder stellen Sie sich ein Glas mit Wasser gut sichtbar auf den Schreibtisch. Haben Sie es geleert, füllen Sie es gleich wieder auf. Unterwegs können Sie eine Flasche in der Tasche dabei haben. 2. Nach dem Sex aufs Klo Die Harnröhre von Frauen ist gerade einmal vier Zentimeter lang – für Keime keine große Hürde. Im Vergleich: Die Länge der Harnröhre von Männern beträgt 20 Zentimeter. Besonders nach dem Geschlechtsverkehr klagen viele Frauen über eine Blasenentzündung. Das ist nicht verwunderlich. Denn beim Sex können mögliche Krankheitserreger leicht aus dem Afterbereich in Richtung Scheide und Harnröhrenausgang gelangen, da der Abstand zwischen beiden gering ist. Der häufigste Erreger bei unkomplizierten Harnwegsinfektionen ist das Bakterium Escherichia coli. Es kommt natürlicherweise im Darm vor. Tipp: Machen Sie es sich zur Gewohnheit, nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen und auch in den folgenden Stunden ausreichend zu trinken, um die Harnwege zu spülen. 3. Richtig abputzen auf der Toilette Da E.-coli-Bakterien für etwa 80 bis 90 Prozent der unkomplizierten Harnwegsinfektionen bei Frauen verantwortlich sind, gibt es einen weiteren wertvollen und oftmals unterschätzten Tipp gegen Blasenentzündungen: Richtig abputzen auf der Toilette. Wischen Sie immer von vorn nach hinten. Dadurch verhindern Sie, dass Keime in den Bereich der Scheide gelangen. Um die natürliche Abwehrfunktion des Intimbereichs zu schützen, ist zudem eine regelmäßige Intimhygiene unerlässlich. Verzichten Sie beim Reinigen des Intimbereichs auf Seifen und Waschgele. Sie können die Scheidenflora verändern und die natürliche Schutzfunktion der Schleimhaut schwächen. Säubern Sie den Intimbereich am besten mit warmem Wasser. Ein weiterer Tipp: Tragen Sie Baumwollunterwäsche. Diese ist atmungsaktiv, was die Vermehrung von Erregern hemmt. Zudem können Sie Baumwolle auch bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine waschen. 4. Dieser Tee kann bei Blasenentzündung helfen Hat sich eine Blasenentzündung entwickelt, gilt auch hier der Tipp: Reichlich trinken. Trinken unterstützt das Ausheilen. Bärentraubenblättertee ist eine häufige Wahl betroffener Frauen. Laut der Patientenleitlinie "Blasenentzündung" ist die Bärentraube eine Heilpflanze, die traditionell zur Behandlung von Harnwegsinfektionen verwendet wird. Die getrockneten Bärentraubenblätter haben antibakterielle, entzündungshemmende und harntreibende Eigenschaften. Bei den ersten Symptomen einer Blasenentzündung angewendet, kann eine stärke Entzündung möglicherweise umgangen werden. Die Einnahme kann als Tee erfolgen, aber auch über Kapseln oder Tabletten. Achten Sie auf die Einnahmeempfehlungen der Hersteller. Achtung: Von einer Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit wird abgeraten. Auch bei Nierenproblemen ist Vorsicht geboten. 5. Was Cranberrysaft bei Blasenentzündung so wirksam macht Ebenfalls vielfach genutzt ist die Wirkung von Cranberrys gegen Blasenentzündungen. Cranberrys enthalten Verbindungen namens Proanthocyanidine, die verhindern können, dass Bakterien an den Schleimhäuten der Harnwege haften. Laut der Patientenleitlinie gibt es Studien, die zeigen, dass Cranberryprodukte für Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfekten hilfreich sind und unter Umständen sogar eine mögliche Alternative zur Antibiotikatherapie darstellen können. Allerdings weisen die Autoren darauf hin, dass der wissenschaftliche Beweis für den Nutzen nichtantibiotischer Maßnahmen insgesamt gering ist. Einen Versuch sind sie dennoch wert – auch, weil Frauen oftmals gute Erfahrungen damit machen. Cranberrys können als Saft, Pulver oder Tabletten eingenommen werden. Manche Frauen trinken ein kleines Glas Cranberrysaft vor dem Zubettgehen. So können die Wirkstoffe über Nacht in der Blase wirken. Wann mit einer Blasenentzündung zum Arzt? Mit einer Blasenentzündung sollte man zum Arzt gehen, wenn die Symptome länger als ein paar Tage andauern oder sich deutlich verschlechtern. Blut im Urin , Fieber , Schüttelfrost und Rückenschmerzen sind Warnzeichen, die eine ärztliche Untersuchung erforderlich machen. Schwangere sollten mit einer Blasenentzündung vorsichtshalber immer eine ärztliche Praxis aufsuchen.
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