Brotkonsum in Deutschland: Verzehr sinkt um 10 Prozent

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Die Deutschen essen immer weniger Brot, zu diesem Urteil kommt eine aktuelle Studie. Stattdessen erfreuen sich kleinere Backwaren größerer Beliebtheit. Der Brotkonsum in Deutschland hat im Vergleich zu 2019 deutlich abgenommen. Das geht aus aktuellen Marktdaten des Analyseunternehmens YouGov hervor. Zuerst berichtete die "Lebensmittel Zeitung". Demnach kaufen Verbraucher seltener Brot und greifen häufiger zu alternativen Backwaren. Grund dafür sind laut dem Marktforschungsunternehmen unter anderem gestiegene Preise und veränderte Essgewohnheiten. Nach den Erhebungen ist der pro-Kopf-Verbrauch an Brot, Toast und Sandwichbroten innerhalb von fünf Jahren im Schnitt um 4,3 Kilogramm pro Haushalt jährlich gesunken. Das entspricht einem Rückgang von rund zehn Prozent. Gleichzeitig sind die Preise für Brot stark gestiegen, wobei das klassische Bäckerhandwerk mit durchschnittlich über fünf Euro pro Kilogramm den höchsten Preis verlangt. Selbstbedingung im Trend Die Preise sind auch ein Treiber für den rückläufogen Konsum. Filialbäckereien verzeichneten bis April 2025 einen Rückgang von 8,1 Prozent. Nur noch etwa 45 Prozent der Haushalte kaufen laut YouGov überhaupt beim Bäcker. Von dieser negativen Entwicklung weniger betroffen sind Bäckereien, die an Supermärkte angeschlossen sind. Deutlich mehr setzt der Lebensmitteleinzelhandel mit seinen Selbstbedienungsangeboten um. Über 90 Prozent der Käufer kaufen regelmäßig Backwaren in Supermärkten und Discountern. Katja Trieschmann, Teamleiterin Frische bei YouGov, merkt an, dass die Schere zwischen den Preisen beim Bäcker und im Handel in den vergangenen Jahren immer weiter aufgegangen sei. Trotzdem gingen auch die Umsätze mit Brot- und Backwaren in den Selbstbedienungsregalen des Handels zuletzt um 4,7 Prozent zurück. Besonders betroffen war verpacktes Brot, dessen Absatz und Umsatz leicht schrumpften. Knapp 35 Prozent der Deutschen kaufn ihr Brot an den Backtheken im Supermarkt. Die Händler entwickeln die Stationen auch ständig wieder. Doch auch hier ist der aktuelle Trend spürbar. "Brot tut sich auch in der Backstation zunehmend schwer", erklärt Trieschmann. Aufbackbrötchen werden beliebter Statt Brot kaufen die Deutschen offenbar lieber andere Backwaren. Besonders gefragt sind kleine Artikel wie Brötchen, Laugengebäck, Croissants und süße Snacks. Diese machen im Discounter bereits über die Hälfte des Absatzes im Backbereich aus und auch im Vollsortiment sind es bereits fast 43 Prozent. Beim Umsatz wird der unterschied noch deutlicher. Hier entfallen 72 beziehungsweise 62 Prozent des Umsatzes im Bereich backwaren auf die kleineren Artikel. Gut entwickeln sich auch Fertigbackwaren zum Selbstaufbacken. Vor allem während der Pandemie stieg ihre Nachfrage. Zuletzt legte der Absatz von Aufbackbrötchen noch einmal leicht zu. Fachleute sehen einen möglichen Zusammenhang mit der wachsenden Verbreitung von Heißluftfritteusen. Trieschmann zufolge besitzt inzwischen knapp jeder zweite Haushalt in Deutschland ein solches Gerät. Vor vier Jahren lag dieser Anteil noch bei rund 18 Prozent. Einen klaren Einfluss auf die Absatzentwicklung von Fertigbackwaren will sie daraus aber nicht ableiten. So seien etwa Tiefkühl-Laugenbrötchen trotz Airfryer-Boom im vierten Jahr in Folge rückläufig.
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