Der FCA wird nach allen Regeln der Kunst demontiert und kassiert eine historische Niederlage. In Hamburg haben die Gastgeber indes Pech – aber Eintracht Frankfurt kann jubeln. Ein Samstag zum Vergessen für den FC Augsburg : 0:6 (0:4) verloren die von Sandro Wagner trainierten Fuggerstädter gegen RB Leipzig – eine so hohe Heimniederlage musste der FCA noch nie in seiner Bundesliga-Historie hinnehmen. Yan Diomande (10.), Romulo (18.), Antonio Nusa (22.), Christoph Baumgartner (38.), Assan Ouédraogo (56.) und Castello Lukeba (65.) trafen zum auch in der Höhe verdienten Sieg der Sachsen. Sieg im Klassiker: FC Bayern bleibt gegen Gladbach makellos Der Hamburger SV kassierte derweil eine unglückliche 0:1 (0:1)-Heimniederlage im kleinen Nordderby gegen den VfL Wolfsburg . Adam Daghim (15.) wurde mit seinem Treffer zu Matchwinner für die Niedersachsen. Eintracht Frankfurt hat sich indes nach vier Pflichtspielen ohne Sieg wieder zurückgemeldet – durch das 2:0 (1:0) gegen den FC St. Pauli klettert die SGE vorerst auf Platz sechs. Jonathan Burkardt ließ die Eintracht mit einem Doppelpack (36., 56.) jubeln. In der vierten Partie vom Samstagnachmittag schlug die TSG Hoffenheim den 1. FC Heidenheim mit 3:1 (2:0). FC Augsburg – RB Leipzig Leipzig überließ den Gastgebern zunächst den Ball, die wacher und mutiger wirkten. RB aber zeigte sich dafür von Beginn an deutlich effizienter. Diomande, für den angeschlagenen Johan Bakayoko in die Startelf gerutscht, gelang mit der ersten Chance die Führung. Das Tor gab Leipzig Sicherheit - die nächsten Treffer folgten: Romulo hielt nach starker Vorarbeit von Ouedraogo aus kurzer Distanz den Fuß hin, Nusa vollendete den nächsten Konter nach Vorarbeit von Diomande. Und Augsburg? Die Spieler versammelten sich nach dem 0:3 im Kreis und besprachen ihre Taktik. Nur: Änderungen waren nicht ersichtlich. Baumgartner schloss den nächsten Konter nach einer weiteren Vorlage von Diomande zum 4:0 für die Gäste ab. Der zuletzt mehrfach zur Nationalmannschaft berufene Augsburger Torwart Finn Dahmen sah dabei äußerst unglücklich aus. Wechsel vollzog Wagner zur zweiten Halbzeit nicht. Und so sah das Spiel unverändert aus. Augsburg versuchte sein Glück vergeblich aus der Distanz - und schaute in der Defensive machtlos zu. So auch bei einer feinen Leipziger Kombination über mehrere Stationen, die Ouedraogo mit einem satten Schuss krönte. Beim 0:6 sah Dahmen abermals unglücklich - er faustete sich eine Flanke gegen den eigenen Kopf, Lukeba war Nutznießer und schob unbedrängt ein. Leipzig blieb damit im 16. Bundesliga-Duell in Folge gegen Augsburg ungeschlagen und feierte seinen höchsten Auswärtssieg. Für den FCA wiederum ist der zarte Aufwärtstrend von zuvor vier Punkten aus zwei Spielen wieder dahin. Hamburger SV – VfL Wolfsburg Eine Viertelstunde war gespielt, da durfte der viel gescholtene Wölfe-Coach Paul Simonis jubeln: Christian Eriksen bediente seinen Landsmann Daghim mustergültig, Luka Vušković verteidigte diesen praktisch gar nicht – und der Däne zirkelte den Ball aus halbrechter Position ins Tor. Ein Schock, den der HSV aber gut verdaute. Die Hamburger blieben in einem intensiven Duell mit wenigen Höhepunkten die gefährlichere Mannschaft. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte wurde es dann bitter: Zunächst verpasste Königsdörffer nach dem Foul an Albert Sambi Lokonga im Strafraum mit seinem schwach getretenen Elfmeter seinen ersten Saisontreffer. Kurz darauf traf der umtriebige Lokonga nur die Oberkante der Latte (45.+3). Die Wolfsburger, bei denen Kapitän Maximilian Arnold wieder das Mittelfeld organisierte, blieben in einer deutlich muntereren zweiten Hälfte hinten anfällig. Der offensivfreudige Miro Muheim zirkelte einen als Flanke gedachten HSV-Freistoß an den Pfosten (47.). Kurz darauf schoss er aus der Distanz knapp vorbei (52.), ehe er auch noch an VfL-Keeper Kamil Grabara scheiterte (58.). Dazwischen verpasste Aaron Zehnter auf der Gegenseite das 2:0 (55.). Im nun stimmungsvollen Volksparkstadion blieb der HSV auf dem Gaspedal. Der eingewechselte Poulsen sorgte für zusätzliche Gefahr, brachte den Ball aber ebenfalls nicht im Tor unter (69./71.). Der VfL verteidigte leidenschaftlich und brachte den knappen Vorsprung so über die Zeit. Wölfe-Schlussmann Kamil Grabara verhinderte tief in der Nachspielzeit den Hamburger Ausgleich. Joakim Maehle verpasste im Gegenangriff mit einem Pfostenschuss von der Mittellinie die Vorentscheidung, das HSV-Tor war leer. Eintracht Frankfurt – FC St. Pauli Vor allem Frankfurts Jungstar Can Uzun, der in der Königsklasse nur von der Bank gekommen war, versprühte Spielwitz und sorgte für Gefahrenmomente. Sein erster Torschuss nach starker Kombination wurde aber geblockt (9.). Die Hamburger hielten die SGE weitgehend von eigenen Tor fern. Vor allem das hohe Frankfurter Pressing setzte die Gäste aber immer wieder unter Druck und sorgte für Ballverluste. Mit stabiler Abwehrarbeit verhinderte St. Pauli jedoch klare Torchancen. Beim Gegentreffer half Keeper Nikola Vasilj kräftig mit, eine ungefährliche Flanke von Uzun faustete er nach oben, Burkardt musste auf der Torlinie nur noch einnicken. Der Treffer schien den Gastgebern zumindest etwas Ruhe zu verleihen, eine noch komfortablere Situation verpasste Jung-Nationalspieler Nathaniel Brown aus wenigen Metern (49.). Dann sorgte Burkardt für Ruhe - und zeigte bei seinem zweiten Treffer all seine Klasse. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Fares Chaibi nahm er perfekt mit der Brust an und behielt im Duell mit Vasilj aus gut fünf Metern die Ruhe und hob den Ball überlegt am Torwart vorbei. St. Pauli verlor das fünfte Spiel in Serie und muss nach ordentlichem Saisonbeginn den Blick TSG Hoffenheim – 1. FC Heidenheim Die 24.000 Zuschauer in Sinsheim sahen in den ersten Minuten eine Begegnung ohne jede Höhepunkte. Die Hoffenheimer hatten zumeist den Ball, die Gäste igelten sich in der eigenen Hälfte ein, Tempo in ihren Aktionen ließen beide Mannschaften vermissen. In der 13. Minute sorgte TSG-Stürmer Lemperle erstmals für einen Hauch von Gefahr. In der Folge ging es zunächst ereignislos weiter. Die Führung der Gastgeber durch den fünften Saisontreffer Asllanis fiel nach einem Einwurf mehr oder weniger aus dem Nichts. Das Tor des kosovarischen Nationalspielers von der Strafraumgrenze war allerdings sehenswert. Trotz des Rückstands kam in der Offensive so gut wie gar nichts vom FCH. Die Hoffenheimer verwalteten den Vorsprung mühelos, ließen in der Offensive aber oft die letzte Konsequenz vermissen. In der 44. Minute hätte Lemperle per Kopf erhöhen können. Kurz darauf machte es der Sommer-Neuzugang vom 1. FC Köln besser und schob nach Vorarbeit von Kramaric und Bazoumana Touré aus kurzer Distanz ein, es war sein drittes Saisontor. Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Schmidt drei neue Profis und richtete sein System offensiver aus. Die größte Möglichkeit verbuchte allerdings der Hoffenheimer Wouter Burger (51.). Danach erhöhten die Heidenheimer die Schlagzahl und drängten auf den Anschluss. Das ermöglichte der TSG allerdings vermehrt Konterchancen. In der 62. Minute vergab Asllani noch, Kramaric ließ sich wenige Sekunden später nicht zweimal bitten. Schimmer machte das Spiel noch einmal spannend. In der 88. Minute hätte er für noch mehr Brisanz sorgen können, traf aber nur die Latte.