BVB steht gegen Mainz gewaltig unter Druck: Champions League adé?

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Will die Borussia die Saison noch retten, muss sie Champions-League-Aspirant Mainz schlagen. Der Druck beim BVB ist groß. Entsprechend rauer wurde der Ton zuletzt. Dass am Sonntag um 17.30 Uhr, wenn Borussia Dortmund in der Bundesliga auf Mainz 05 trifft, der Tabellenvierte dem Zwölften gegenübersteht, erscheint bei dieser Paarung erst mal nicht ungewöhnlich. Blickt man jedoch auf die Tabelle, wird klar, dass an dieser Konstellation zu diesem späten Zeitpunkt der Saison nur wenig gewöhnlich ist. Denn Vierter ist nicht etwa Dortmund, sondern der Gast aus Rheinland-Pfalz. Die "Schwarz-Gelben" hingegen dümpeln im oft zitierten Niemandsland herum. Verkehrte Welt also im Signal Iduna Park, wenn man die Ambitionen und die finanziellen Möglichkeiten beider Vereine gegenüberstellt. Die Borussia, 2024 noch im Champions-League-Finale, läuft ihren Ansprüchen meilenweit hinterher, während die "05er" auf einer regelrechten Euphoriewelle surfen und berechtigterweise von der ersten Königsklassen-Teilnahme der Klubgeschichte träumen. Acht Plätze und sogar zehn Punkte trennen die beiden Klubs. Das bedeutet für den BVB : Nichts anderes als ein Heimsieg zählt gegen das Team, das auf dem Rang steht, den die Dortmunder eigentlich selbst für sich beanspruchen – mindestens. Sollte dieser Sieg nach zuletzt zwei Ligapleiten in Serie nicht gelingen, kann sich die Truppe von Trainer Niko Kovač praktisch schon von der Champions-League-Teilnahme verabschieden. Generell rückt das europäische Geschäft, sei es Europa oder Conference League, bei dann noch sieben verbleibenden Spielen in ganz weite Ferne. Aktuell liegt der BVB bereits sieben Punkte hinter den europäischen Plätzen und eben jene zehn hinter dem letzten Champions League-Platz (Rang vier), den seit Frankfurts Sieg am Samstagabend gegen Stuttgart (1:0) Gegner Mainz belegt. Die Eintracht schob sich dadurch auf Platz drei und erhöhte den Vorsprung auf Dortmund auf 13 Punkte. Erschwerend hinzukommt, dass die Borussia im Endspurt noch bei Tabellenführer Bayern München gastiert (29. Spieltag) und auch noch zum Meister nach Leverkusen muss (33. Spieltag). Wahrlich keine Partien mit der Aussicht, viele Punkte auf die Konkurrenz gutzumachen. BVB-Sportdirektor Kehl: Wer nicht liefert, muss gehen Und: Zwischendurch warten noch die Kracherspiele im Viertelfinale der Königsklasse gegen den FC Barcelona (9. und 15. April), die die Borussen trotz der katastrophalen Lage in der Liga sicher nicht mit einer B-Mannschaft bestreiten werden. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf: Es könnten die letzten Festspiele in Europa für längere Zeit sein. Entsprechend angespannt ist die Stimmung bei den Westfalen nach der Rückkehr in den Liga-Alltag im Anschluss an die Länderspielpause. Sportdirektor Sebastian Kehl, auf den genau geschaut wird, verschärfte dieser Tage den Ton gegenüber der Mannschaft und machte öffentlichkeitswirksam eine klare Ansage: "Jeder einzelne Spieler hat zu verinnerlichen, wo wir gerade stehen, und jeder Einzelne hat die absolute Pflicht, jetzt alles zu geben für Borussia Dortmund. Sofort, und zwar am absoluten Maximum, in jedem Spiel", sagte er den "Ruhr Nachrichten". Und weiter: "Wer nicht die richtige Haltung an den Tag legt, vertritt nicht die Werte, für die wir stehen wollen, und wird damit auch keine Perspektive in diesem Klub haben." Heißt also: Wer nicht liefert, muss gehen. Nationalspieler Pascal Groß äußerte sich verhalten ob der prekären Lage: "Ich bin kein Freund davon, die Ziele zu definieren – in der Situation, in der wir gerade sind." Man solle sich "mit kleinen Schritten wieder ein gutes Gefühl holen", dann könne man sehen, "wo wir landen". Kovač vor Mainz-Spiel: "Gewinnen, egal wie" Statt großer Ziele setzt der 33-Jährige auf Zurückhaltung und Konzentration auf das Wesentliche. Und das ist das "Endspiel" gegen das Überraschungsteam von Trainer Bo Henriksen, der gerade zum Trainer des Jahres in seiner Heimat Dänemark gewählt wurde. Groß hob hervor, dass Mainz "eine herausragende Saison" spiele – dennoch wolle man das Spiel im eigenen Stadion gewinnen. Es ist aus schwarz-gelber Sicht sogar alternativlos. Das betont auch Trainer Kovač: "Wir müssen Herr des Hauses sein, von der ersten bis zur letzten Minute." Es gehe jetzt "einzig darum", "das Spiel gegen Mainz zu gewinnen", und zwar "egal wie". Denn es ist ein Endspiel, bei dem Dortmund nichts gewinnen kann, aber umso mehr zu verlieren hat. Das weiß auch Kovač: "Wir müssen nicht die nächsten acht Spiele vorhersehen, sondern jetzt das nächste gewinnen." Damit die ohnehin nur noch kleine Hoffnung auf die erneute Champions League-Teilnahme nicht schon zum Auftakt in die entscheidenden Wochen dahin ist.
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