Ein geplanter Vereinswechsel bringt Spannungen hinter den Kulissen. Jetzt mischt sich sogar der Vater eines Handball-Nationalspielers öffentlich ein. Im Wechseltheater um Marko Grgić erreicht der Konflikt eine neue Stufe. Der Rückraumspieler des ThSV Eisenach möchte den Klub trotz Vertragsbindung bis 2027 vorzeitig verlassen und zum TSV Hannover-Burgdorf wechseln. Während die Verhandlungen zwischen beiden Vereinen bereits seit Monaten laufen, bringt nun ein Facebook-Beitrag von Grgić' Vater zusätzliche Brisanz. Danijel Grgić, selbst früher Handballprofi und aktuell noch bis Ende Juni als Jugendkoordinator beim Stammverein ThSV Eisenach tätig, veröffentlichte am Montag einen viel beachteten Post auf Facebook. "Mit der Zeit fliegt alles auf. Die verstecktesten Lügen, die offensichtlichsten Gründe und die falschesten Personen", schrieb er – versehen mit einem Schweinekopf-Emoji. Bei der Botschaft handele es sich dabei offenbar als Seitenhieb gegen Eisenachs Geschäftsführer René Witte. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll Witte dem Nationalspieler bereits im vergangenen Oktober signalisiert haben, dass ein vorzeitiger Abgang im Sommer möglich sei – vorausgesetzt, es liege ein Angebot mit einer sechsstelligen Ablösesumme vor, beginnend mit einer Zwei. Hannover-Burgdorf komme dieser Bedingung zwar laut dem Bericht nach. Dennoch soll Eisenach die Ablöseforderung mehrfach erhöht haben – zuletzt auf 450.000 Euro. "Letztes Wort noch nicht gesprochen" Und obwohl Hannover bereit sein soll, auch diese Summe zu zahlen, verweigere Eisenach den Wechsel. Der Verein wolle das Talent halten, das sich sportlich stark entwickelt hat. Die wiederholte Ablehnung löste im Umfeld der Familie Grgić Unverständnis aus – das Verhältnis zwischen Danijel Grgić und Geschäftsführer Witte sei ohnehin stark belastet. TSV-Trainer Christian Prokop äußerte sich kürzlich zu den laufenden Gesprächen: "Unser Interesse ist groß. Wir hatten sehr gute persönliche Gespräche mit Marko und die Ablösemodalitäten liegen nach längeren Verhandlungen mit dem ThSV auf dem Tisch." Der Verein sei von Grgić' Qualitäten "überzeugt, die Zusammenarbeit wäre für beide Seiten sehr vielversprechend. Ich hoffe, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde."