Candida auris: Warum ältere Menschen besonders gefährdet sind

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Gesundheitsexperten warnen seit Jahren vor Candida auris. Eine neue Studie zeigt nun, für welche Menschen er besonders gefährlich werden kann. Candida auris, kurz C. auris, ist ein resistenter Hefepilz, der für Gesunde oft harmlos ist – für ältere oder geschwächte Menschen aber lebensbedrohlich werden kann. Inzwischen steigen die Fallzahlen in den USA und anderen Ländern stark an. Im März meldete die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC einen Ausbruch in 38 Bundesstaaten, mit landesweit über 10.000 Fällen. Bereits 2023 hatte die US-Gesundheitsbehörde vor einem weltweiten Auftreten gewarnt. Im Interview mit t-online betonte der Mikrobiologe Oliver Kurzai, dass der Pilz auch in Europa endemisch sei. Das heißt: Der Pilz ist auch hier heimisch. In Deutschland wurden zuletzt 77 Fälle im Jahr 2023 nachgewiesen, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein, da nur spezielle Labortests den Pilz nachweisen können. Für wen er gefährlich werden kann Eine neue Studie hat Daten von 321 betroffenen Patienten ausgewertet. Die Ergebnisse: Es sind vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen, die sich mit dem Pilz infizieren. Das Durchschnittsalter der Betroffenen lag zwischen 60 und 64 Jahren. Mehr als die Hälfte der untersuchten Patienten musste auf die Intensivstation, ein Drittel brauchte sogar eine künstliche Beatmung. Ebenfalls mehr als die Hälfte benötigte eine Bluttransfusion – ein Hinweis auf einen schweren Krankheitsverlauf. Hohe Todesrate Schon frühere Einschätzungen der US-Gesundheitsbehörde legten nahe: 30 bis 60 Prozent der infizierten Menschen sterben an den Folgen der Infektion – je nachdem, wie geschwächt ihr Immunsystem bereits ist. Das Risiko, sich in Krankenhäusern oder Pflegeheimen zu infizieren (etwa durch verunreinigte Beatmungsschläuche oder Katheter) ist sehr hoch. Die Studienautoren betonen: Besonders gefährdet seien Menschen mit schwachem Immunsystem, hohem Alter oder schweren Vorerkrankungen. In vielen Fällen ist eine Behandlung schwierig, weil der Pilz nicht nur spät erkannt, sondern auch nur schwer zu bekämpfen ist. Medizinisches Personal und Pflegeeinrichtungen stehen deshalb unter besonderem Druck: Strenge Hygienevorgaben, sorgfältige Isolierung infizierter Patienten und regelmäßige Flächendesinfektion sind entscheidend, um Ausbrüche zu verhindern.
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