Gegen Paris Saint-Germain musste der FC Bayern sich in Unterzahl zum Sieg leiden. Joshua Kimmich fand deutliche Worte für die Leistung. Es war ein Abnutzungskampf für die Profis vom FC Bayern München . Im Champions-League-Duell mit Paris Saint-Germain spielte der deutsche Rekordmeister eine überragende erste Halbzeit. Dabei zermürbte die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany den Titelverteidiger der "Königsklasse" durch intensives Anlaufen und Eins-zu-Eins-Duellen über den ganzen Platz. Blitztor, Doppelpack, Rote Karte: FC Bayern kämpft sich zum Sieg gegen PSG Die Mühe wurde aber belohnt. Durch einen Doppelpack von Luis Díaz (4., 32. Minute) gingen die Bayern in Führung. Der Kolumbianer verursachte allerdings auch eine noch intensivere zweite Halbzeit für seine Mannschaft. Denn wegen eines groben Fouls in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, bei dem sich PSG-Star Achraf Hakimi verletzte und ausgewechselt werden musste, sah Díaz nach VAR-Eingriff die Rote Karte. Für die Münchner bedeutete das gegen die bärenstarke PSG-Offensive in Halbzeit zwei eine Verteidigungsschlacht, die sie allerdings meisterten. Zwar erzielte João Neves in der 74. Minute noch den Anschlusstreffer, doch die Münchner retteten den Sieg in Ziel. Joshua Kimmich zeigte sich entsprechend begeistert von seiner Mannschaft: "Wir haben ihnen sehr wehgetan, auf jeden Fall", analysierte er die erste Halbzeit. Dort habe sein Team zwar nicht den üblichen Ballbesitzfußball gezeigt, "aber wir waren richtig griffig, hatten richtig viele sehr gute Chancen, waren körperlich sehr präsent", so der DFB-Kapitän. Über die körperliche Belastung fand Kimmich klare Worte: "Ich muss sagen, es war eine der intensivsten Halbzeiten in meiner Karriere. So nach 25 Minuten habe ich mal nach oben geguckt und dachte, wir kippen gleich um." "Einfach gemeinsam leiden" Die Mann-gegen-Mann-Verteidigung sei gegen diesen Gegner sehr kompliziert gewesen: "Paris bewegt sich viel in Ballbesitz, die Spieler rotieren viel, gehen viel tief. Man muss dann immer folgen. Das war schon nicht ohne und in der zweiten Halbzeit wurde es dann noch intensiver gefühlt", sagte Kimmich. In der zweiten Halbzeit habe er dann nur noch auf den ein oder anderen Entlastungsangriff gehofft. Insgesamt bescheinigte er seiner Mannschaft eine starke Defensivleistung. "Natürlich haben sie die ein oder andere Chance, auch die ein oder andere klare Torchance, aber es war jetzt nie so das Gefühl, dass wir fünf Minuten geschwommen sind und den Ball nicht mehr aus der Box gekriegt haben", sagte er. Viele PSG-Abschlüsse seien Distanzschüsse gewesen. "Wenn du dann Manuel Neuer drin hast, kannst du auch mal schießen lassen. Ansonsten haben wir sie ganz gut weggehalten." Innenverteidiger Jonathan Tah teilte die Analyse seines Mitspielers: "Die erste Halbzeit war brillant von uns. Die Art uns Weise, wie wir das Spiel angegangen sind. Welche Intensität, wie viele Chancen wir uns erarbeitet haben", so der 29-Jährige. "Die zweite Halbzeit war einfach gemeinsam leiden, gemeinsam verteidigen", sagte er über die Situation nach der Roten Karte. "Es ist nicht typisch für uns, dass wir so viel verteidigen müssen, so tief. Aber wir haben heute gezeigt, dass wenn wir es müssen, wir es können und da sind. Dass wir auch dafür bereit sind." "Durch diese Hölle gehen" Die Gründe für den Sieg sah Tah in der Mentalität der Mannschaft: "Ich glaube, das Wichtigste war, dass wir als Mannschaft zusammengehalten haben, dass wir dran geglaubt haben, dass wir das überstehen können. Es war klar, dass es mal zu 50/50-Situationen kommt, aber in denen waren wir auch immer da und wach", lobte er. "Es war für uns klar, dass wir zusammen leiden müssen und einmal durch diese Hölle gehen müssen. Das haben wir gemacht, gemeinsam gefightet, dran geglaubt. Das war nicht einfach, aber wir haben es geschafft", präsentierte sich Tah stolz. Kapitän Manuel Neuer befand: "In der ersten Halbzeit hat man gesehen, wer heute die bessere Mannschaft war. In der zweiten Halbzeit dann mit zehn Mann ist es natürlich nicht so leicht und es war dann ein Kampf." Er erklärte die gute Defensivleistung mit einer guten Vorbereitung: "Wir machen es im Training oft genug, dass wir Überzahl gegen Unterzahl spielen, zehn gegen acht, und dann wollen wir richtig gut verteidigen und das haben wir heute bewiesen, dass wir das können."