Sie wurde zur Stimme einer Generation – und musste später um ihre eigene kämpfen. Connie Francis überstand Gewalt, Krankheit und psychische Krisen. Die Nachricht verbreitete sich am Donnerstagvormittag: Connie Francis ist tot. Die Sängerin, die für ihren so ikonischen, schluchzenden Gesang und ihre oft dramatischen Auftritte bekannt war, ist im Alter von 87 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Hier lesen Sie, welche Details ihr langjähriger Freund und Manager Ron Roberts zum Tod der Sängerin preisgab. Francis produzierte im Laufe ihrer rund 60-jährigen Karriere nicht nur Schlagzeilen mit ihrer Musik – ihr Privatleben verlief kaum weniger turbulent. Mehrfach wurde das Leben der US-Amerikanerin von Schicksalsschlägen und dramatischen Ereignissen erschüttert. 2,5 Millionen Schadenersatz für eine Vergewaltigung So etwa Mitte der Siebziger. Als Connie Francis nach Jahren mit nur vereinzelten Auftritten und beruflichen Rückschlägen 1974 wieder auf die Bühne zurückkehrte, nahm sie ein Engagement in Westbury, New York , an – mit verheerenden Folgen. Nach einem Konzert am 8. November wurde sie in ihrem Motelzimmer Opfer einer schweren Gewalttat. Der Angreifer vergewaltigte sie und versuchte, sie mit einer Matratze zu ersticken. Erst rund ein Jahr später erfuhr Francis, dass ein defektes Türschloss die Tat begünstigt hatte. Die Sängerin verklagte daraufhin die Motelbetreiber und erhielt 2,5 Millionen US-Dollar Schadenersatz, mit denen sie eine Stiftung zur Unterstützung von Gewaltopfern ins Leben rief. Nur wenige Jahre nach dem Übergriff musste Francis um ihre Karriere bangen. Denn 1977 verlor sie durch eine missglückte Nasenoperation ihre Stimme. Erst nach mehreren medizinischen Eingriffen konnte sie wieder singen – allerdings nur mit professionellem Stimmunterricht, den sie bis dahin nie gebraucht hatte. 1978 kehrte sie zurück ins Tonstudio und nahm das Album "Who's Happy Now?" auf, was übersetzt so viel heißt wie: "Na, wer ist hier glücklich?" Ein Titel, der zeigt: Connie Francis verlor trotz der Rückschläge lange Zeit weder Lebensmut noch Humor. Bipolare Störung und Suizidgedanken Nur drei Jahre später verlor Francis ihren Bruder durch einen hinterhältigen Angriff: George Franconero junior wurde vor seinem Haus in New Jersey von der Mafia erschossen. Trotzdem trat Connie Francis weiterhin auf – sogar in jenem Veranstaltungsort in Westbury, wo sie Jahre zuvor überfallen worden war. Spurlos gingen die Schicksalsschläge dennoch nicht an ihr vorbei: In den Folgejahren wurde eine bipolare affektive Störung bei ihr diagnostiziert. Innerhalb von vier Jahren wurde sie elfmal in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen. In späteren Interviews gab Francis schonungslose Einblicke in ihr Seelenleben und offenbarte, wie bedrückend diese Aufenthalte waren. Sie habe in dieser Zeit unter Suizidgedanken gelitten und doch kämpfte sie sich aus der dunklen Zeit wieder zurück ins Scheinwerferlicht. Bis in die 2010er-Jahre hinein war sie bei Live-Auftritten aktiv, auch in Deutschland. Jetzt ist Connie Francis tot. Sie hinterlässt ihren einzigen Sohn, Joseph "Joey" Garzilli junior. Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe , falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.