Bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose oder eine Lungenembolie kann der D-Dimer-Wert Aufschluss bringen. Dafür ist eine Blutprobe nötig. Bei einer Thrombose hat sich in einem Gefäß ein Blutgerinnsel gebildet, etwa in einer Vene im Bein. Lösen sich Teile des Gerinnsels und verschließen an einer anderen Körperstelle ein Gefäß, sprechen Fachleute von einer Embolie. Je nachdem, welche Gefäße betroffen sind, können Thrombosen und Embolien lebensbedrohlich sein. Daher ist es wichtig, einen ersten Verdacht frühzeitig abklären zu lassen. Zu diesem Zweck kann ein D-Dimer-Test sinnvoll sein. Meist führt die Hausärztin oder der Hausarzt den Test durch. Wichtig zu wissen: Ein Testergebnis im Normbereich schließt eine Thrombose (oder eine Lungenembolie) nahezu aus. Ist der D-Dimer-Wert zu hoch, ist das hingegen noch kein Beweis für eine Thrombose, denn es können auch viele Ursachen dahinterstecken. Was sind D-Dimere und was ist ein D-Dimer-Test? D-Dimere sind Spaltprodukte des Eiweißes Fibrin. Dieser "Gefäßklebstoff" spielt bei der Blutgerinnung eine wesentliche Rolle. Mehr Fibrin als gewöhnlich entsteht etwa, wenn sich im Körper ein Blutgerinnsel (Thrombose) befindet. D-Dimere bilden sich immer dann, wenn der Körper Fibrin abbaut. Ein erhöhter D-Dimer-Wert weist daher auf verstärkten Fibrinabbau (Fibrinolyse) hin – zum Beispiel, wenn der Körper dabei ist, eine Thrombose aufzulösen. Der D-Dimer-Wert ist also ein Laborwert, der Veränderungen in der Blutgerinnung aufzeigt. Die Menge der D-Dimere lässt sich im Blut mithilfe eines D-Dimer-Tests messen. Hierfür nimmt der Arzt aus einer Vene Blut ab und lässt dieses im Labor untersuchen. Alternativ gibt es Schnelltests, die direkt in der Praxis durchgeführt werden können. Vorteil des D-Dimer-Schnelltests ist, dass die Werte rasch verfügbar sind. Allerdings ist das Ergebnis nicht so genau wie beim herkömmlichen Test. Während der Labortest einen genau gemessenen Wert ermittelt, zeigt der Schnelltest nur "positiv" oder "negativ" an. Wann wird der D-Dimer-Wert bestimmt? Der D-Dimer-Test kommt vor allem zum Einsatz bei Verdacht auf: Thrombose, etwa eine tiefe Beinvenenthrombose Lungenembolie übermäßiger Blutgerinnung im gesamten Körper (sogenannte Verbrauchskoagulopathie oder disseminierte intravasale Gerinnung) Die Kosten für den D-Dimer-Test übernehmen dann die Krankenkassen. Mögliche Symptome einer tiefen Beinvenenthrombose sind Beinschmerzen, Spannungsgefühle im Bein und Druckempfindlichkeit. Das Bein kann geschwollen und die betroffene Hautstelle gerötet und überwärmt sein. Bei einer Lungenembolie zählen plötzliche Atemnot, Herzrasen, Schmerzen im Brustkorb, Husten und Ängste zu möglichen Beschwerden. Nach einer Thrombosebehandlung mit Gerinnungshemmern kann ein D-Dimer-Test ebenfalls sinnvoll sein. Bei Personen, deren Testwerte auch mehrere Wochen nach dem Absetzen der Medikamente erhöht sind, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall höher als bei Personen mit Normalwerten. Welcher D-Dimer-Wert ist normal? Ab wann ein D-Dimer-Wert als erhöht gilt und wann er noch normal ist, kann von Labor zu Labor leicht abweichen. Für erwachsene Männer und Frauen gilt meist ein Grenzwert von 500 Mikrogramm pro Liter (μg/l) im Blut. Mit fortschreitendem Alter sind die D-Dimer-Werte von Natur aus etwas höher. Daher wird bei Personen ab 50 Jahren häufig ein höherer Grenzwert verwendet. Auch während der Schwangerschaft sind die Werte erhöht. Dies muss die Ärztin oder der Arzt bei der Interpretation berücksichtigen. Erhöhter D-Dimer-Wert kein Beweis für Thrombose Ein erhöhter D-Dimer-Wert kann viele Ursachen haben. Er bedeutet nicht automatisch, dass tatsächlich eine Thrombose oder Lungenembolie vorliegt. Dennoch ist der Wert hilfreich: Liegt der gemessene D-Dimer-Wert im Normalbereich und schätzt der Arzt die Wahrscheinlichkeit zudem als nicht hoch ein, ist eine Thrombose oder Lungenembolie praktisch ausgeschlossen. D-Dimer-Test nicht immer aussagekräftig Bei Verdacht auf Lungenembolie oder Thrombose wird ein D-Dimer-Test nur empfohlen, wenn der Arzt die Wahrscheinlichkeit für eine solche Erkrankung als nicht hoch einschätzt. Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, lässt sich mithilfe eines Fragenkatalogs einschätzen, dem sogenannten Wells-Score. Je mehr Risikofaktoren oder typische Symptome die Person aufweist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie tatsächlich erkrankt ist. Ist der D-Dimer-Wert nicht erhöht und die Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose niedrig, ist dann in der Regel keine weitere Untersuchung nötig. Bei akuten, eindeutigen Symptomen und damit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Thrombose oder Embolie verzichten Ärzte dagegen auf einen D-Dimer-Test – denn in sehr seltenen Fällen ist der Test fälschlicherweise negativ. Daher ist es sicherer, bei starken Beschwerden direkt weiterführende Untersuchungen einzuleiten. Erhöhter D-Dimer-Wert kein Beweis für Thrombose Ein erhöhter D-Dimer-Wert kann viele Ursachen haben. Er bedeutet nicht automatisch, dass tatsächlich eine Thrombose oder Lungenembolie vorliegt. Dennoch ist der Wert hilfreich: Liegt der gemessene D-Dimer-Wert im Normalbereich und schätzt der Arzt die Wahrscheinlichkeit zugleich als nicht hoch ein, ist eine Thrombose oder Lungenembolie praktisch ausgeschlossen. Ist der D-Dimer-Wert hingegen auffällig, sind immer weiterführende Untersuchungen nötig, um die Ursache zu klären. Bei Verdacht auf eine tiefe Beinvenenthrombose zählt dazu etwa ein Duplex-Ultraschall: Dabei begutachtet der Arzt den Blutfluss und die Beschaffenheit der tiefen Beinvenen. D-Dimere erhöht, aber keine Thrombose: Was es sein kann Ein erhöhter D-Dimer-Wert kann viele Ursachen haben. Dazu zählen nicht nur Thrombosen oder Embolien, sondern auch eine übermäßige Blutgerinnung im ganzen Körper (disseminierte intravasale Gerinnung), Entzündungsreaktionen im Körper, bösartige Tumoren, Verletzungen, Operationen, starke Blutungen, Verbrennungen, eine Leberzirrhose, Schwangerschaft oder höheres Alter. Auch nach einer Behandlung mit Gerinnungshemmern können die Werte vorübergehend erhöht sein. In manchen Fällen ist der D-Dimer-Wert falsch-positiv. Das bedeutet: Der Test zeigt fälschlicherweise einen erhöhten Wert an. Gut zu wissen: Ein sehr niedriger D-Dimer-Wert hat keine klinische Bedeutung und ist harmlos.