Mit 17 Jahren floh Danylo Yavhusishyn aus der Ukraine nach Japan. Dort begeistert er nun das Land als erfolgreicher Sumoringer. Danylo Yavhusishyn hat eine sehr ungewöhnliche Sportgeschichte geschrieben: Der 21-Jährige ist der erste Ukrainer, der in Japan ein Sumo-Turnier gewonnen hat. Yavhusishyn gewann das Kyushu-Turnier und schlug dabei mit dem Mongolen Hoshoryu einen Gegner, der mit dem Titel des "Yokozuna" das höchste Ranking im Sumoringen besitzt. Yavhusishyn, der unter dem Ringnamen Aonishiki Arata antritt, begann mit sieben Jahren das Sumo-Wrestling in der Ukraine und stieg dort zum Landesmeister auf. Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf sein Heimatland entkam Yavhusishyn mit 17 Jahren knapp der Wehrpflicht und floh zunächst nach Deutschland und dann nach Japan, wo er in seinem Sport schnell weiter aufstieg. Nach nur eineinhalb Jahren hatte er die höheren Ligen und den vierthöchsten Rang im Sumoringen erreicht. Nach seinem Turniersieg wird der amerikanische Sumo-Verband ihn nach Angaben des japanischen Senders NHK schon bald in den zweithöchsten Rang "ozeki" erheben. Biathlon-Weltcup: Hier sehen Sie den Saison-Auftakt live im TV Skispringen live im TV: Hier sehen Sie Andreas Wellinger und Co. Er kam alleine nach Japan Der 1,83 Meter große und 140 Kilogramm schwere Sumoringer sprach bei seiner Ankunft kein Wort Japanisch, nach seinem Sieg bei Kyushu-Turnier richtete er sich allerdings schon in der Landessprache an das Publikum. "Ich bin sehr glücklich, dass ich eines meiner Ziele erreichen konnte", sagte Yavhusishyn. Trainiert und gelebt hatte Yavhusishyn nach seiner Ankunft in Japan zunächst mit dem japanischen Sumoringer Arata Yamanaka, den er bei den Junioren-Weltmeisterschaften kennengelernt hatte. Seine Eltern waren in Deutschland geblieben. "Ich habe ihn nur einmal persönlich getroffen und er hat mich willkommen geheißen, obwohl ich kein Wort Japanisch konnte", sagte Yavhusishyn im vergangenen Jahr über seinen Gastgeber. "Ich war überrascht, als er zugestimmt hat. Wenn es andersherum gewesen wäre, hätte ich abgelehnt." Yavhusishyn ist erst der zweite professionelle Sumoringer aus der Ukraine nach Serhii Sokolovskyi, der unter dem Namen Shishi bekannt ist. Sein Aufstieg in die höheren Ligen ist der fünftschnellste, seit 1958 das aktuelle System mit sechs Turnieren im Jahr eingeführt wurde. Doch Yavhusishyn hat noch nicht genug: "Ich bin glücklich, aber es gibt noch einen höheren Rang. Darauf möchte ich hinarbeiten", sagte er.