Millionen Deutsche unterstützen jeden Tag unbewusst das Organisierte Verbrechen. Illegal gekaufte Zigaretten sind günstig, aber kaum ein Raucher weiß, was drin- und wer dahintersteckt. Eine Initiative von Philip Morris und dem Deutschen Zoll erklärt das kriminelle Netzwerk hinter den vermeintlichen Schnäppchen. Das Risiko ist gering und die Gewinne sind hoch. Der Markt für illegale Tabakwaren blüht. Allein in Deutschland wurden im letzten Jahr rund 1,7 Milliarden illegale Zigaretten verkauft. Viele von ihnen kommen aus dem europäischen Umland nach Deutschland. Qualitätskontrollen bezüglich der Inhaltsstoffe gibt es nicht. Die Waren sind günstig, bleiben aber vollkommen unreguliert. Kann Spuren nicht zugelassener Stoffe enthalten Was man beim Kauf bekommt, ist ein Glücksspiel. Rund 42 Prozent der illegalen Zigaretten in Europa sind Fälschungen. Sie sehen den echten Marken täuschend ähnlich, folgen aber keinerlei Standards. Es ist nicht nachvollziehbar, welcher Tabak verwendet wurde oder welche Zusatzstoffe enthalten sind. Die Produkte müssen keine hygienischen Standards einhalten, Prüfverfahren durchlaufen oder verbindliche Grenzwerte erfüllen. Viele dieser Zigaretten sind billig hergestellt und würden es in Deutschland nicht auf den Markt schaffen. Aber gerade weil gefälschte Packungen auf den ersten Blick vertraut wirken, unterschätzen viele Konsumenten das Risiko. Was äußerlich wie eine normale Markenzigarette aussieht, stammt oft aus Produktionsumgebungen, die staatlicher Kontrolle entzogen sind. Herkunft und Zusammensetzung bleiben unklar. Treibstoff für kriminelle Netzwerke Die Angst vor organisierter Kriminalität ist groß. In einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag von Philip Morris Deutschland gaben rund 80 Prozent der Befragten an, die organisierte Kriminalität als ernsthafte Bedrohung wahrzunehmen. 59 Prozent berichteten sogar, dass sie ihr bereits im Alltag begegnet sind oder im persönlichen Umfeld davon gehört haben. Für viele wirkt organisierte Kriminalität wie ein komplexes System, das näher rückt und zunehmend Einfluss gewinnt. Umso überraschender ist das zweite Ergebnis derselben Befragung. Wenn es um den Kauf illegaler Zigaretten geht, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Fast die Hälfte der Befragten äußert Verständnis für den Kauf illegaler Waren. Nur 38 Prozent lehnen ihn klar ab. Für viele wirkt die billige Packung wie ein harmloses Schnäppchen, eine kleine Abkürzung im Alltag. Dass dieser Markt jedoch eng mit der organisierten Kriminalität verknüpft ist, erkennen die wenigsten. Dabei hängen beide Themen unmittelbar zusammen. Der illegale Zigarettenhandel zählt zu den wichtigsten Finanzierungsquellen krimineller Netzwerke. Er ermöglicht Geschäfte, die weit über Tabak hinausreichen. Gewinne aus Fälschungen, Schmuggel und illegaler Produktion fließen häufig weiter in Bereiche wie Drogen-, Waffen- oder Menschenhandel. Doch weil diese Zusammenhänge kaum bekannt sind, entsteht ein gefährlicher blinder Fleck. Viele Menschen fürchten die organisierte Kriminalität, ohne zu wissen, dass ihr eigenes Konsumverhalten sie mit antreibt. Deutschland als Geldwäsche-Hotspot Europas Deutschland spielt in diesem Netzwerk eine besondere Rolle. Laut Analysen gilt das Land als einer der größten Geldwäsche-Hotspots Europas. Jedes Jahr werden bei uns Milliarden Euro aus illegalen Geschäften in den legalen Wirtschaftskreislauf eingeschleust. Auch Gelder aus dem Tabakschwarzmarkt landen in vermeintlich seriösen Unternehmen, Immobilien oder Handelsstrukturen und verschwinden dort im System. Die Gewinne aus Fälschungen, Schmuggel und illegaler Produktion werden so unauffällig umgewandelt und für andere kriminelle Aktivitäten nutzbar gemacht. Wie groß die Dimension ist, zeigt der Steuerschaden: Allein durch den Konsum illegaler Zigaretten gingen in Deutschland im vergangenen Jahr rund 401 Millionen Euro verloren. Diese Summen fehlen später bei öffentlichen Aufgaben, während sie gleichzeitig dazu beitragen, dass das Organisierte Verbrechen finanziell weiter wächst. Genau deshalb gilt Deutschland nicht nur als Absatzmarkt, sondern als ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Schattenhandel. Gemeinsam gegen Schwarzmarkt und Kriminalität Um den illegalen Tabakmarkt einzudämmen, arbeitet Philip Morris Deutschland eng mit dem Zoll zusammen. Die neue Aufklärungskampagne soll sichtbar machen, wie groß das Problem inzwischen geworden ist und wie stark der illegale Handel die organisierte Kriminalität finanziert. In Lotto- und Toto-Verkaufsstellen laufen dafür Informationsinhalte, zusätzlich sind deutschlandweit auffällig gestaltete LKW unterwegs, die das Thema direkt in den öffentlichen Raum tragen. Jeder der 17 LKW steht symbolisch für hundert Millionen illegal konsumierte Zigaretten in Deutschland. Die Behörden betonen, wie wichtig solche Initiativen sind. Der Zoll ist die zentrale Instanz, die illegale Ware aufspürt und Produktionsstätten stilllegt. Doch während die Aufgaben wachsen, sind Ressourcen und Personal begrenzt. Die Kampagne macht deshalb auch darauf aufmerksam, dass erfolgreiche Bekämpfung nur dann gelingt, wenn staatliche Stellen gestärkt und grenzüberschreitende Ermittlungen weiter ausgebaut werden. Am Ende richtet sich die Initiative an alle Verbraucher. Wer illegale Zigaretten kauft, unterstützt Strukturen, die weit über Tabak hinausgehen. Aufklärung soll dabei helfen, diese Verbindung sichtbar zu machen und eine Entscheidung zu treffen, die das Organisierte Verbrechen schwächt, statt es zu stärken.