In Großbritannien haben Fachleute erstmals eine neue Variante des Mpox-Virus entdeckt. Sie weisen auf das anhaltende Potenzial des Virus hin, sich weiterzuentwickeln. Ein neuer Virusstamm erregt in Großbritannien Aufmerksamkeit: Wie die britische Gesundheitsbehörde UK Health Security Agency (UKHSA) Ende vergangener Woche mitteilte, wurde dort erstmals eine neue Variante des Mpox-Virus identifiziert. Sie kombiniert die Eigenschaften der gefährlicheren Mpox-Klade 1b mit denen der meist mild verlaufenden Klade 2b. Nach Angaben der Behörde wurde die Variante bei einer Person nachgewiesen, die zuvor nach Asien gereist war. Mutationen waren zu erwarten Nach Angaben der Gesundheitsbehörde kommt eine solche Mutation des Virus nicht unerwartet. Allerdings zeigt der aktuelle Fund das anhaltende Potenzial des Virus, sich weiterzuentwickeln. Welchen Einfluss das auf die Übertragbarkeit oder den Krankheitsverlauf hat, ist noch unklar. Katy Sinka, Leiterin der Abteilung für sexuell übertragbare Infektionen bei der UKHSA, erklärt: "Es ist wichtig, sich der Risiken dieser unangenehmen Krankheit bewusst zu bleiben. Weitere Analysen des Virus-Erbguts werden uns helfen, besser zu verstehen, wie sich Mpox verändert." Eine wichtige Schutzmaßnahme sei der Expertin zufolge die Impfung: "Obwohl eine Mpox-Infektion bei vielen Menschen mild verläuft, kann sie auch schwerwiegend sein. Eine Impfung ist nachweislich ein wirksamer Schutz vor einer schweren Erkrankung." In Großbritannien gibt es ein routinemäßiges Impfprogramm gegen Mpox für bestimmte Personengruppen, darunter Menschen mit mehreren Sexualpartnern, Personen, die an Gruppensex teilnehmen oder Bordelle besuchen. Studien zeigen, dass der Impfstoff zu etwa 75 bis 80 Prozent vor der Erkrankung schützt. Für wen empfiehlt die Stiko die Impfung gegen Mpox? In Deutschland gibt es aktuell keine generelle Impfempfehlung gegen Mpox. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie bei erhöhtem Ansteckungsrisiko oder nach dem Kontakt zu einer nachweislich infizierten Person. Ein erhöhtes Infektionsrisiko haben etwa Männer, die Geschlechtsverkehr mit mehreren Männern haben, oder Forscherinnen und Forscher, die mit Mpox-Viren arbeiten. Nach Kontakt zu infizierten Personen sollte die Impfung möglichst frühzeitig in einem Zeitraum von bis zu 14 Tagen erfolgen. Der Impfstoff ist für Personen ab dem Alter von 18 Jahren zugelassen. Die Grundimmunisierung besteht für diejenigen, die in der Vergangenheit keine Pockenimpfung erhalten haben, aus der Verabreichung von zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 28 Tagen. Mehr Informationen zur Mpox-Impfung und welchen Einfluss die Pockenimpfung hat, finden Sie hier . Wie ist die Situation in Deutschland? Das bisherige Auftreten von Mpox in Deutschland steht in erster Linie im Kontext eines Mpox-Geschehens, das seit Mai 2022 viele Länder weltweit betrifft und von Mpox-Viren der Klade 2b ausgelöst wird. Seit Oktober 2024 werden in Deutschland auch vereinzelte Mpox-Infektionen mit Klade 1b nachgewiesen. Weltweit wurden bisher humane MPXV-Infektionen mit den Kladen 1a, 1b, 2a und 2b identifiziert, die unterschiedliche geografische Verbreitungsmuster aufweisen. Sie kommen hauptsächlich in west- und zentralafrikanischen Ländern vor.