Millionen Menschen in Deutschland leiden an Demenz, Tendenz steigend. Die Forschung zeigt: Bestimmte Erkrankungen können das Risiko erhöhen. Doch es lässt sich vorbeugen. Demenz gehört zu den häufigsten Krankheiten im Alter. Schätzungen zufolge leben allein in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit der Diagnose. Viele Risikofaktoren lassen sich nicht ändern, wie etwa das Alter oder die familiäre Vorbelastung. Doch es gibt eine Reihe von Krankheiten und Lebensumständen, die das Risiko zusätzlich erhöhen. Im Mittelpunkt stehen nicht nur klassische körperliche Leiden wie Bluthochdruck oder Diabetes, sondern auch seelische Erkrankungen. Psychische Störungen als Demenz-Risikofaktor unterschätzt Besonders unterschätzt wird der Einfluss der seelischen Gesundheit. Inzwischen zeigen Studien klar: Psychische Erkrankungen erhöhen die Gefahr, an Demenz zu erkranken. Menschen mit Depression im mittleren Alter haben ein deutlich höheres Risiko für Alzheimer oder vaskuläre Demenz. Angststörungen verdoppeln Untersuchungen zufolge das Risiko, im Alter dement zu werden. Dauerhafte psychische Belastung , etwa durch chronischen Stress, Einsamkeit oder Trauer, schwächt das Gehirn und beeinträchtigt die Gedächtnisleistung. Experten erklären das so: Seelische Krankheiten verändern Botenstoffe im Gehirn, fördern Entzündungen und schädigen Nervenzellen. Außerdem gehen sie oft mit weniger Bewegung, schlechterem Schlaf und sozialem Rückzug einher – alles zusätzliche Risikofaktoren. Die gute Nachricht: Eine frühzeitige Behandlung von Depressionen und Angststörungen kann das Demenzrisiko wieder senken. Demenz: Diese ersten Symptome kennen viele Menschen nicht Psychischen Erkrankungen vorbeugen Um psychische Erkrankungen zu heilen, zu lindern oder ihnen vorzubeugen, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die sich je nach Erkrankung unterscheiden. Bewegung, ausreichend Schlaf und ein stabiles soziales Netz können wie ein Schutzschild wirken. Wer Stress abbaut, sich regelmäßig entspannt und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, beugt nicht nur Depressionen und Angststörungen vor, sondern tut auch dem Gehirn etwas Gutes. Wichtig ist zudem, früh über Belastungen zu sprechen und Hilfe im Umfeld oder bei Beratungsstellen zu suchen, statt Probleme mit sich allein auszumachen. Wenn Depressionen oder Angststörungen bereits bestehen, sollten sie konsequent ärztlich behandelt werden. Dazu gehören Psychotherapie, Medikamente oder eine Kombination aus beidem – je nach Schwere der Erkrankung. Auch Selbsthilfegruppen und der Austausch mit anderen Betroffenen können helfen. Entscheidend ist, nicht zu warten: Je früher eine Behandlung beginnt, desto besser lassen sich seelische Leiden lindern. Fazit Demenz ist nicht allein eine Frage des Alters. Depressionen, Angststörungen und andere Erkrankungen spielen eine große Rolle, oft schon Jahrzehnte vor den ersten Symptomen. Wer frühzeitig handelt, schützt nicht nur sein seelisches, sondern auch sein geistiges Wohlbefinden.