Die WM-Qualifikation startete für Deutschland mit einer Niederlage in der Slowakei. Und die hat auch Folgen, selbst wenn sich die DFB-Elf für das Turnier qualifiziert. Das 0:2 gegen die Slowakei Anfang September kommt Deutschland teuer zu stehen. Denn in der Weltrangliste rutscht die Nationalelf um gleich drei Plätze ab. Statt auf Rang neun findet sich das DFB-Team mit 1704,27 Punkten auf Platz zwölf wieder. Kroatien (1714,20 Punkte), Italien (1710,06) und Marokko (1706,27) zogen durch jeweils zwei Siege an Deutschland vorbei. Das ist nicht nur ein Rückschlag für den internationalen Stellenwert des DFB , es drohen auch Folgen im Falle einer erfolgreichen WM-Qualifikation. Denn: Nur die besten neun Teams der Weltrangliste sind als Gruppenkopf beim Turnier gesetzt. Die WM 2026 besteht erstmals aus 48 Teams. Diese werden auf zwölf Gruppen mit je vier Teams aufgeteilt. Jedes Team hat einen Gruppenkopf. Die drei Gastgeber sind als Gruppenkopf gesetzt. Mexiko ist in Gruppe A, Kanada in Gruppe B und die USA in Gruppe D. Nagelsmanns klares Ziel Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte bereits im März dieses Jahres, dass er einen der oberen neun Plätze in der Weltrangliste haben will, um Gruppenkopf zu werden. Vor dem Nations-League-Viertelfinale gegen Italien war Deutschland Zehnter, Italien Neunter. Nagelsmann damals über ein Weiterkommen: "Das ist wichtig, um ein gesetztes Team bei der WM-Auslosung zu sein und einer Mannschaft wie Mexiko mit den geografischen Gegebenheiten aus dem Weg gehen zu können." Sollte Deutschland Zwölfter bleiben und im zweiten Lostopf landen, ist die Wahrscheinlichkeit höher, in der Hitze Mexikos spielen zu müssen. Zudem droht ein frühes Duell gegen ein Spitzenteam wie Europameister Spanien oder Weltmeister Argentinien. Deshalb ist die Niederlage gegen die Slowakei in der WM-Qualifikation umso schmerzhafter. Die Nationalmannschaft büßte in dem komplizierten Berechnungsverfahren mehr als ein Dutzend Punkte ein. Der 3:1-Erfolg gegen Nordirland brachte nur wenige Zähler zurück. Auch in den verbleibenden vier Qualifikationspartien gegen Nordirland, die Slowakei und zweimal gegen Luxemburg kann die DFB-Elf sehr wahrscheinlich jeweils nur im einstelligen Bereich punkten, würde bei weiteren Niederlagen aber erneut hohe Abzüge bekommen. Damit kann der Rückstand auf die Konkurrenten wohl nur aufgeholt werden, wenn diese ihrerseits Spiele verlieren. Kroatien muss im kommenden Spiel bei Tschechien ran, Italien im November gegen Norwegen. Marokko hat nur noch eine Partie gegen Kongo vor der Brust, kann von Deutschland noch so überholt werden. Für die Setzliste entscheidend ist das November-Ranking nach Abschluss der Quali-Runde. Vier Gruppen finden in Mexiko statt Helfen würde dem DFB-Team, wenn sich Italien und Kroatien nicht als Gruppensieger für die WM qualifizieren. Dann würden sie kein Losrecht für Topf 1 bekommen. Besonders Italien muss zittern, da Norwegen schon sechs Punkte enteilt ist. Kroatien führt seine Gruppe an. Marokko hat das WM-Ticket schon gelöst. Aber: Deutschland muss selbst erst einmal Platz eins zurückerobern, was angesichts der Ausgangslage noch schwer genug ist. Wenn Deutschland erst über die WM-Playoffs im März das Ticket löst, wäre die DFB-Auswahl in Topf vier, es würde also eine noch schwerere Gruppe drohen. Dazu wäre die Chance auf Spiele in Mexiko bei 33,3 Prozent. Denn neben der Gruppe A finden auch Spiele der Gruppen F, K und H in Mexiko statt.