Wieder einmal fällt Dieter Bohlen mit einem Interview auf, in dem er über die deutsche Politik schimpft. Auch Friedrich Merz wird diesmal Ziel seiner Attacken. "Diese Angst, die hab' ich jeden Tag", sagte Bohlen im Gespräch mit dem YouTube-Kanal "Benu Solutions" im Sommer dieses Jahres. Er klagte über ungerechte Steuerpolitik in Deutschland, beschwerte sich: "Das ist eben blöde, wenn man 45 Jahre wie ein Galeerensträfling gearbeitet hat und dann muss man Angst haben, dass das irgendwelche Irren einem dann wegnehmen." Bohlen äußerte damals die Befürchtung, sein Vermögen zu verlieren. Damals berichtete t-online über die teils fragwürdigen Personen, mit denen sich Bohlen umgab. Denn neben dem Musikproduzenten und RTL-Juror befinden sich auch der Polizeigewerkschaftsfunktionär Rainer Wendt oder der frühere SPD-Politiker Thilo Sarrazin in dem "BENU-Experten-Netzwerk". Außerdem ein gewisser André Schmitt, der unter dem Namen "Hannibal" ein Netzwerk gründete, in dem sich laut einer Recherche der "Taz" mehrere Männer mit rechtsextremem Hintergrund tummelten, die unter Terrorverdacht gerieten. Zudem Antony Lee, ein Landwirte-Agitator, der laut Gerichtsentscheid rechtsextrem genannt werden darf. "Wo soll das hinführen?": Dieter Bohlen bangt um sein Vermögen Dieter Bohlen: Hier umgibt er sich mit fragwürdigen Gestalten Jetzt hat Dieter Bohlen erneut einem YouTube-Format ein Interview gegeben und dort vorwiegend mit spitzen Thesen zur aktuellen deutschen Politik geglänzt. Der Kanal "Kettner-Edelmetalle (Gold & Silber)" wirkt auch dieses Mal nicht weniger unseriös. Angekündigt wird der "Pop-Titan" dort mit den Zeilen: Er sei "so ehrlich und unzensiert wie nie zuvor", liefere ein "Klartext-Interview" und rechne "knallhart" ab. Getreu diesem Motto berichtet Bohlen, er habe vor einiger Zeit mit Bundeskanzler Friedrich Merz telefoniert. Dieser habe anschließend in einem Fernsehinterview Unwahrheiten über das Telefonat verbreitet. Denn Merz soll gesagt haben, in dem Gespräch zwischen ihm und Bohlen ging es um Musik. Doch Bohlen widerspricht. Auf die Frage "Ihr habt über Musik gesprochen. Was hat er dich denn da gefragt?", antwortet Bohlen: "Gar nichts." Auf Nachfrage habe sich Merz später, in einem weiteren Dialog, gerechtfertigt: "Er hat gesagt, er hätte das aus reiner Freundlichkeit gesagt, weil er nicht wollte, dass man mich in diese politischen Themen reinzieht." In dem zweiten Telefonat sei es dann tatsächlich um Musik gegangen und Bohlen habe Merz empfohlen, künftig auf "modernere Musik" zu setzen. Dabei nannte er die Liedtitel "Final Countdown" und "Eye of the Tiger" als Beispiele, die er ihm vorgeschlagen haben soll. Die Vorgeschichte zwischen Merz und Bohlen Vergangenes Jahr machten tatsächlich Meldungen die Runde, Dieter Bohlen habe sich als Berater des nächsten Kanzlers empfohlen – nach Vorbild Elon Musks. Friedrich Merz bestätigte später, dass er mit Dieter Bohlen telefoniert hat, ihm allerdings kein Jobangebot unterbreitete. "Wir haben nicht über das Kabinett gesprochen, sondern wir haben ein bisschen über Musik gesprochen und ich habe mich bei ihm bedankt, dass er so freundliche Worte zu mir gefunden hat", sagte Merz in der ARD-Sendung "Maischberger" im Dezember 2024. Beauftragter für Kultur werde Bohlen bei ihm auch nicht werden, so der damalige CDU-Chef und Kanzlerkandidat auf eine entsprechende Frage: "Das steht jedenfalls im Augenblick nicht an." Knapp ein Jahr später kassiert der amtierende Bundeskanzler einen Seitenhieb von Bohlen. Denn im Kontext der Erwähnung von Merz sagt dieser nun auch: "Mit Söder wäre ich höchstwahrscheinlich besser ausgekommen. Der ist einfach ein bisschen schneller", so Bohlen über den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder .