Ölwechsel? Entfällt. Auspuff? Gibt's nicht. Zündkerzen? Fehlanzeige. Elektroautos sind nicht nur leise und lokal emissionsfrei – sie machen auch in der Werkstatt deutlich weniger Ärger. Und das rechnet sich. Weniger Technik, weniger Kosten: Wer elektrisch fährt, spart sich vieles, was beim Verbrenner regelmäßig Geld kostet. Elektromotoren kommen mit weit weniger Teilen aus. Es gibt keinen Zahnriemen, keine Kupplung und kein Getriebe mit mehreren Gängen. Und auch kein Öl, das regelmäßig getauscht werden muss. Das hat Folgen: Laut verschiedenen Berechnungen – etwa vom ADAC – liegen die Wartungskosten eines Elektroautos 20 bis über 30 Prozent unter denen vergleichbarer Verbrenner. Die Bremsen halten länger Ein weiterer Vorteil ist die sogenannte Rekuperation. Dabei bremst der Elektromotor mit und gewinnt dabei Strom zurück, was die mechanischen Bremsen entlastet. Dadurch verschleißen sie weniger. Einziger kleiner Nachteil sind die Reifen. Durch das höhere Gewicht der Batterie nutzen sie sich meist etwas schneller ab. Doch das fällt finanziell kaum ins Gewicht – im wahrsten Sinne des Wortes. Werkstattvergleich: VW ID.3 gegen Golf Diesel Wie groß der Unterschied wirklich sein kann, zeigte vor einiger Zeit ein konkreter Vergleich der Zeitschrift "Auto Bild": In derselben Hamburger Vertragswerkstatt wurden die laufenden Servicekosten eines VW ID.3 mit denen eines Golf VII Diesel verglichen. Das Ergebnis: Der ID.3 kam je nach Wartung 40 bis 54 Prozent günstiger weg. Während beim Golf regelmäßig Teile wie Endschalldämpfer, Anlasser oder Kupplung fällig wurden, entfallen diese Posten beim Elektroauto komplett. Wartungsaufwand: E-Auto gegen Verbrenner Bauteil / Wartungspunkt Elektroauto Verbrenner Motor Einfach konstruiert, kaum bewegliche Teile, dadurch wenig Verschleiß Komplexer Aufbau, viele Verschleißteile, regelmäßige Wartung nötig Bremsen Rekuperation schont die Bremse Höherer mechanischer Verschleiß – Austausch häufiger Kupplung & Getriebe Meist nur ein Gang, sehr wartungsarm Mehrstufiges Getriebe mit Kupplung, anfällig für Verschleiß Ölwechsel Nicht nötig (kein Motoröl) Pflicht, sonst droht Motorschaden Zündkerzen Nicht vorhanden Müssen regelmäßig ersetzt werden Auspuff- und Abgasanlage Nicht vorhanden Nutzt sich ab, etwa beim Katalysator oder Endschalldämpfer Der Akku: Kein Grund zur Panik Oft wird gewarnt: Wenn der Akku kaputtgeht, wird es teuer. Das stimmt – zumindest theoretisch. In der Praxis ist ein kompletter Austausch selten nötig. Meist reicht der Austausch einzelner Zellmodule. Außerdem geben die meisten Hersteller acht Jahre Garantie auf die Batterie. Beim Kauf eines gebrauchten E-Autos empfiehlt sich dennoch ein Batteriecheck durch einen unabhängigen Experten – um böse Überraschungen zu vermeiden. Blick nach vorn Elektroautos sparen nicht nur heute, sondern auch morgen – bei jeder Inspektion , jedem Service. Wer jetzt auf Strom setzt, legt den Grundstein für deutlich geringere Folgekosten. Das lohnt sich – langfristig und spürbar.