Lange deutete sich ein Abschied an. Nun steht fest: Emiliano Martínez bleibt bei Aston Villa. Allerdings nicht ganz freiwillig. Im letzten Heimspiel Aston Villas in der vergangenen Saison wurde es emotional. Emiliano Martínez winkte den Fans im Villa Park mit Tränen in den Augen zu – offenbar zur Verabschiedung. Nach fünf Jahren sollte der inzwischen 33-Jährige seinen Klub verlassen. Martínez sei mit anderen Vereinen im Gespräch, hieß es. Er würde gerne eine neue Herausforderung suchen. Der Name, der dabei am häufigsten fiel, war Manchester United . Die Transferbilanz der Bundesliga : Ein Klub hat fast 200 Millionen Euro investiert Nicolas Jackson: Das ist der neue Torjäger des FC Bayern Dreieinhalb Monate später steht fest: Emiliano Martínez bleibt bei Aston Villa . Dabei suchte der Argentinier auch noch am "Deadline Day" mit Hochdruck nach einem neuen Verein. Und so blieb der Welttorhüter von 2024 als großer Verlierer des Transfersommers zurück. Er wartet vergeblich Martínez machte kein Geheimnis daraus, dass er sich einen Wechsel zum Liga-Konkurrenten vorstellen könnte. Medienberichten zufolge bat er seinen argentinischen Teamkollegen Lisandro Martínez darum, der bei Manchester United unter Vertrag steht, ein gutes Wort für ihn einzulegen – anscheinend erfolgreich. Im Juni und Juli kam es zu Gesprächen mit Trainer Rúben Amorim. Wie das britische Medium "The Athletic" erfahren haben will, schätzte der 40-Jährige Martínez' Persönlichkeit und Erfahrung als Weltmeister. Ein formelles Angebot an Villa blieb jedoch lange aus. Manchester United meldete sich erst im Juli zur Vorbereitung auf die neue Saison mit einer unverbindlichen Anfrage für ein mögliches Leihgeschäft. Wochenlang passierte nichts. Die "Red Devils" waren aber nach wie vor mit ihren Torhütern André Onana und Altay Bayındır unzufrieden. Amorim sagte erst am Wochenende: "Nicht nur die Torhüter müssen sich verbessern." Am Sonntag, einen Tag vor dem "Deadline Day", nahmen die Gerüchte um Martínez und Man United also wieder Fahrt auf. Sollte doch noch ein Torwart zu den "Red Devils" wechseln? Die Antwort lautet: Ja, aber nicht Martínez würde den Traditionsklub verstärken. United lotste den erst 23-jährigen Senne Lammens von Royal Antwerpen nach England. Der Belgier war in der Vorsaison zum Stammtorwart aufgestiegen und ist im Gegensatz zu Martínez eine langfristigere und kostengünstigere Lösung. Denn auch aus wirtschaftlicher Sicht gestaltete sich ein Transfer des Argentiniers schwierig. Martínez' Vertrag bei Villa läuft bis 2029, sein Gehalt liege Berichten zufolge über dem von Uniteds André Onana. Zudem hätte Villa offenbar eine Ablösesumme von über 34 Millionen Euro ausgerufen – eine Summe, die United wohl nicht bereit war zu zahlen. Martínez nicht im Kader – Trainer irritiert mit Aussage Angesichts dieser Umstände rückte der Wechsel immer weiter in die Ferne. Am "Deadline Day" wartete Martínez dennoch im Trainingszentrum von Aston Villa auf ein mögliches Signal. Vergeblich. Stattdessen verpflichtete der aktuelle Tabellenvorletzte der Premier League Jadon Sancho – von Manchester United – auf Leihbasis. Wie Transferjournalist Fabrizio Romano "GiveMeSport" gesagt haben soll, sei ursprünglich ein Tausch der beiden Spieler geplant gewesen, da Martínez und Sancho etwa 30 Millionen Euro wert sein sollen. Der frühere Spieler von Borussia Dortmund habe sich jedoch gegen einen dauerhaften Wechsel entschieden. Villa und Man United einigten sich daher auf ein Leihgeschäft. Wie es für Martínez nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Laut Romano wird der Argentinier bei Aston Villa bleiben. Angebote aus Ländern, in denen das Transferfenster noch geöffnet ist, seien eher uninteressant. Intern gilt der Schlussmann zwar als Führungsspieler. Aber: An Villa-Coach Unai Emery ging der mögliche Abgang nicht spurlos vorbei: "Wir brauchen Spieler, die zu 100 Prozent fokussiert sind. Er war es nicht", machte er seinen Ärger bereits in der abgelaufenen Spielzeit über seine Nummer eins breit. "Das hilft uns nicht weiter." Beim Heimspiel gegen Crystal Palace (0:3) am vergangenen Wochenende verzichtete Emery sogar auf seine langjährige Nummer eins und strich ihn aus dem Kader. Nach der Niederlage stellte sich der Spanier den Journalisten, und es entwickelte sich ein kurioses Gespräch. Denn auf die Frage nach Martínez' Abwesenheit antwortete Emery nur: "Marco Bizot." Der 53-Jährige nannte lediglich Villas Ersatzkeeper, der in Abwesenheit von Martínez das Tor hütete. Auf weitere Fragen sagte er immer wieder: "Marco Bizot." Emery gab keinerlei Erklärung, wollte die Berichte, Martínez würde zu Manchester United wechseln, weder dementieren noch befeuern. Der Spieler selbst äußerte sich bislang nicht. Immerhin gab es am Dienstag für den Argentinier wieder Grund zur Freude: Emiliano Martínez feierte seinen 33. Geburtstag.