Entzündung erkennen: Diese Warnzeichen sollten Sie ernst nehmen

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Fast jedes Organ kann von einer Entzündung betroffen sein. Welche Symptome darauf hinweisen und wie Sie richtig reagieren. Eine Entzündung ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf einen schädlichen Reiz, etwa Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien, innere und äußere Verletzungen oder auch Fremdkörper wie Splitter oder Pollen. Auch innere Störfaktoren wie zu viel Harnsäure (Gicht) oder Fettablagerungen in den Blutgefäßen (Arteriosklerose) können Entzündungen auslösen. Von der Haut, über die Ohren oder die Blase kann daher so gut wie jedes Organ betroffen sein. Dabei reagiert der Körper mit fünf typischen Entzündungsreaktionen. Diese Anzeichen deuten auf eine Entzündung hin Es gibt fünf Symptome, die als sichere Hinweise für eine Entzündung gelten: Rötung Wärme Schwellung Schmerz gestörte Funktion (etwa Geruchsverlust bei einer Erkältung oder ein steifes Gelenk bei Gicht) Die Symptome zeigen, dass das Immunsystem aktiv gegen einen potenziellen Eindringling oder Schadstoff vorgeht. Sie können je nach Art der Entzündung allerdings unterschiedlich ausgeprägt sein. Lesen Sie auch : Gelenkschmerzen am ganzen Körper – Was das bedeutet Das passiert bei einer Entzündung im Körper Hinter den sichtbaren Symptomen stecken hochkomplexe Abläufe. Sobald das Immunsystem einen Reiz erkennt, schüttet es sogenannte Entzündungsmediatoren wie Histamin oder Bradykinin aus. Diese Botenstoffe erweitern die kleinen Blutgefäße in der Umgebung, sodass mehr Blut und Abwehrzellen ins Gewebe gelangen. Das erklärt die Rötung und Wärme. Gleichzeitig wird die Gefäßwand durchlässiger. Dadurch tritt Flüssigkeit ins Gewebe aus, eine Schwellung entsteht. Die Abwehrzellen bekämpfen nun die Gefahr direkt vor Ort. Dabei senden sie Signale an das Gehirn, die Patienten als Schmerz empfinden. Diese Schutzfunktion sorgt dafür, dass sie die betroffene Stelle schonen. Was ist eine "stille" Entzündung? Nicht alle Entzündungen sind offensichtlich. Manche verlaufen fast unbemerkt – oder zumindest ohne die typischen Anzeichen wie Schmerz oder Schwellung. Mediziner sprechen dann von einer "stillen" oder "stummen" Entzündung. Sie geht stattdessen oft mit Symptomen wie Müdigkeit, allgemeinem Unwohlsein, Hautproblemen, Verdauungsbeschwerden, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Kopfschmerzen einher. Auch bei einer "stillen" Entzündung ist das Immunsystem dauerhaft aktiv und produziert weiter entzündungsfördernde Botenstoffe, um die Ursache zu bekämpfen. Auslöser für eine solche unterschwellige Entzündung sind nach heutigem Kenntnisstand etwa übermäßiges Bauchfett, chronischer Stress, Schlafmangel, eine ungesunde Ernährung mit vielen Transfetten und Zucker sowie Bewegungsmangel. Aber auch ein Ungleichgewicht der Darmbakterien, Schadstoffe aus Zigarettenrauch, Alkohol und Drogen sowie Luftverschmutzung können den Körper zusätzlich belasten. Eine solche langfristige Entzündung kann Gewebe und Organe schädigen. Damit steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Störungen, Stoffwechselerkrankungen oder Hautprobleme. Wann eine akute Entzündung gefährlich wird Normalerweise klingt eine Entzündung ab, wenn der Auslöser beseitigt und das verletzte Gewebe repariert ist. Das kann einige Tage dauern. Wenn der Körper den Auslöser aber nicht schnell genug bekämpfen kann, kann sich die Entzündung auch ausweiten. Dann kommen oft Fieber , Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu. In schweren Fällen können die Erreger in den Blutkreislauf gelangen und eine Sepsis (Blutvergiftung) auslösen. Mögliche Anzeichen dafür sind Schüttelfrost, ein starkes Krankheitsgefühl und sehr hohes Fieber. Da eine Sepsis lebensbedrohlich ist, sollten Sie sich bei dem Verdacht dringend ärztlich untersuchen lassen. Vorsicht ist auch geboten, wenn sich Eiter bildet. Dabei handelt es sich um eine gelbliche Flüssigkeit aus abgestorbenen Zellen und Bakterien. Sammelt sich der Eiter in einem Hohlraum im Gewebe, kann sich ein Abszess bilden. Auch hier besteht das Risiko einer Blutvergiftung . Akute Entzündungen lindern – Wärme oder Kälte? Bei akuten Entzündungen etwa durch Krankheitserreger oder Verletzungen ist es in der Regel ratsam, die Stelle zu kühlen. Der Grund: Wärme würde den Entzündungsprozess womöglich noch steigern, wodurch der vorhandene Schmerz verstärkt würde. Fazit Eine Entzündung ist grundsätzlich eine sinnvolle Schutzmaßnahme des Körpers. Sie hilft dabei, Erreger zu bekämpfen und Gewebe zu reparieren. In vielen Fällen heilt sie von selbst wieder ab, sobald die Gefahr gebannt ist. Wenn Symptome jedoch länger als ein paar Tage bestehen bleiben, sich verschlimmern oder wiederkehren, sollten Sie die Ursache ärztlich abklären lassen.
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