Erhöhte Gamma-GT-Werte – ab wann wird es gefährlich?

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Für eine erhöhte Gamma-GT kann es verschiedene Gründe geben. Welche Werte bei welcher Erkrankung typisch sind und wann Anlass zur Sorge besteht. Die Gamma-Glutamyltransferase, kurz GGT oder Gamma-GT, ist ein Enzym, das überall im Körper vorkommt. Enzyme ist der Sammelbegriff für verschiedene Eiweiße, die die Aufgabe haben, lebenswichtige biochemische Vorgänge zu beschleunigen. Bei gesunden Menschen ist die Gamma-GT nur in geringen Mengen im Blut messbar. Stellt sich der Wert bei einer Blutuntersuchung als erhöht heraus, ist das in der Regel ein Anzeichen für eine Krankheit der Leber oder Gallenwege. Je nach Ursache gibt es für den Anstieg unterschiedliche Erklärungen. In vielen Fällen hängt der Anstieg damit zusammen, dass Leberzellen geschädigt werden und das Enzym ins Blut abgeben. Ist der Wert aufgrund von Alkohol erhöht, liegt das auch daran, dass die Leberzellen unter dem Einfluss von Alkohol mehr Gamma-GT bilden und absondern als üblich. Welche Gamma-GT-Werte gelten als gefährlich? Der Gamma-GT-Wert wird in "Units pro Liter", also Einheiten pro Liter, kurz U/l angegeben. Als auffällig stuft die Ärztin oder der Arzt ihn ein, wenn er außerhalb des für ihn geltenden Referenzbereiches liegt. Der Referenzbereich gibt an, welche Werte für gesunde Menschen üblich sind. Mitunter ist auch von Normbereichen oder Normalwerten die Rede. Für die Gamma-GT liegt die Obergrenze des Referenzbereiches bei bis zu 40 U/l bei Frauen und bis zu 60 U/l bei Männern. Für ein und denselben Laborwert können allerdings von Labor zu Labor unterschiedliche Referenzbereiche gelten, je nach verwendeter Messmethode. Entscheidend für die Interpretation eines gemessenen Wertes ist daher immer der Referenzbereich, den das Labor in seinem Bericht angibt. Ob der Gamma-GT-Wert einer Person normal ist oder einer weiteren Abklärung bedarf, obliegt der Einschätzung der Ärztin oder des Arztes. Höhere Werte sind nicht zwangsläufig gefährlich, aber durchaus ein Grund zur Sorge, weil sie auf eine Erkrankung hindeuten. Die Ärztin oder der Arzt wird daher in jedem Fall versuchen, die Ursache des Anstiegs zu ergründen. Dazu reicht ein Laborwert allein nicht aus. Er kann – im Zusammenhang mit anderen Laborwerten, der Krankengeschichte sowie des sonstigen Gesundheitszustandes der betroffenen Person – zu einer Verdachtsdiagnose verhelfen. Gewissheit liefern aber erst die Ergebnisse einer umfassenden ärztlichen Untersuchung. Was erhöhte Gamma-GT-Werte bedeuten Zu erhöhten Gamma-GT-Werten kommt es insbesondere bei Lebererkrankungen. Zu den häufigen Auslösern zählen: durch Viren hervorgerufene Entzündung der Leber (Hepatitis) exzessiver Alkoholkonsum oder eine durch Alkohol verursachte Fettleber , Leberentzündung oder Leberzirrhose Leberkrebs oder eine Krebserkrankung, bei der sich Tochtergeschwülste (Metastasen) in der Leber gebildet haben medikamentös bedingter Leberschaden Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) Stauungsleber infolge einer Rechtsherzinsuffizienz, einer bestimmten Form der Herzschwäche, die etwa durch eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt ausgelöst werden kann: Ist das Herz nicht mehr dazu in der Lage, das aus den Organen ankommende Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen, staut es sich in der Leber und in anderen Organen. Was zu stark erhöhten Gamma-GT-Werten führen kann Gamma-GT-Werte von über 300 U/l sprechen meist für Leberschäden durch eine Vergiftung (zum Beispiel mit Tetrachlormethan) oder einen Gallenstau, bei dem die von der Leber gebildete Verdauungsflüssigkeit nicht oder nur zum Teil in den Darm fließen kann. Gamma-GT-Wert erhöht – was ist jetzt zu tun? Wenn die Ärztin oder der Arzt die Ursache des erhöhten Gamma-GT-Werts ermittelt hat, wird sie eine Behandlung einleiten. Diese umfasst meist mehrere Maßnahmen. Welche genau und wie die Genesungschancen stehen, hängt von der Erkrankung ab. Im Falle einer Lebererkrankung, die durch einen ungesunden Lebensstil hervorgerufen oder mitverursacht wurde, ist der wichtigste Behandlungsschritt eine konsequente Umstellung der eigenen Gewohnheiten. Näheres hierzu erfahren Sie in diesem Text . Fazit Erhöhte Gamma-GT-Werte sind nicht per se gefährlich, sie können aber auf ein gesundheitliches Problem oder eine Erkrankung hindeuten. Oft ist der Grund eine Schädigung der Leber, zum Beispiel durch zu viel Alkohol. Dann sind zeitnahe Gegenmaßnahmen lebenswichtig – insbesondere der Verzicht auf Alkohol. Hier erfahren Sie mehr über die Behandlung einer Alkoholsucht.
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