Das Erkältungsbad gilt als Tipp gegen Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Doch die Hitze kann für das Immunsystem auch zur Belastung werden. In die heiße Wanne steigen: Das ist ein beliebtes Hausmittel bei Erkältungsbeschwerden wie Halsweh, Schnupfen , Frösteln und Husten. Die Wärme wirkt entspannend und wohltuend. Doch nicht immer ist ein Bad bei Erkältung empfehlenswert. Wann Sie mit Erkältungssymptomen besser nicht in die Wanne steigen sollten, lesen Sie hier. Erkältungsbad vorbeugend anwenden Ein Erkältungsbad ist vor allem dann wohltuend für den Körper, wenn es vorbeugend angewendet wird oder sich erste Erkältungsbeschwerden wie Halskratzen, Niesreiz, verspannte Muskeln oder Kopfschmerzen zeigen. Die Wärme regt die Durchblutung an, die Muskeln entspannen sich. Das warme Bad unterstützt die Abwehrkräfte und nimmt das innere Frösteln. Auch wirken die Dämpfe befeuchtend auf die Schleimhäute – was deren Abwehrfähigkeit unterstützt. All das macht das Erkältungsbad zu einem beliebten Hausmittel in der Herbst- und Winterzeit. Bei Fieber auf das Erkältungsbad verzichten So wohltuend ein heißes Bad sein kann: Nicht immer ist es empfehlenswert. Wer unter Bluthochdruck, Asthma oder Herz-Kreislauf-Beschwerden leidet oder Probleme mit den Venen hat, sollte zuerst in seiner hausärztlichen Praxis nachfragen, ob das Erkältungsbad geeignet ist. Auch, wenn die Erkältung schon in vollem Gange ist, ist Vorsicht geboten. Wer bereits unter starkem Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Schwindel oder gar Fieber leidet, sollte besser nicht in die Wanne steigen. Dann kann Baden für den Körper belastend sein. Wer dennoch nicht auf das Bad verzichten möchte, sollte nicht zu heiß baden und nicht zu lange im Wasser bleiben. Besser nicht zu heißes Wasser Ist das Bad zu warm, schlägt es schnell auf den Kreislauf: Es weitet die Blutgefäße und lässt den Blutdruck sinken. Da der Kreislauf bei einer Erkältung meist aus der Balance gerät und man sich ohnehin schlapp und schwach fühlt, kann es im schlimmsten Fall passieren, dass der Kreislauf beim Verlassen der Wanne wegsackt und man stürzt oder das Bewusstsein verliert. Daher gilt: Den empfohlenen Richtwert für das Badewasser von meist 32 bis 38 Grad Celsius nicht übersteigen. Bei einer bestehenden Herzerkrankungen sowie in einer Schwangerschaft sollte zuvor ärztlicher Rat eingeholt werden. Erst sitzen, bevor man aufsteht Es unterstützt den Kreislauf, wenn man vor dem Aussteigen noch eine Weile in sitzender Position verweilt. Wer zu schnell vom Liegen ins Stehen kommt, riskiert Schwindel. Ebenfalls wichtig ist, langsam aus der Wanne zu steigen und sich dabei gut festzuhalten. Hilfreich kann es zudem sein, sich im Sitzen abzutrocknen. Dreiviertelwanne schont den Kreislauf Generell ist es empfehlenswert, die Wanne nicht komplett zu füllen, sondern Schultern und Knie noch etwas aus dem Wasser ragen zu lassen, sodass sie etwas abkühlen können. Diese sogenannte Dreiviertelwanne ist Experten zufolge wesentlich kreislaufschonender als ein Vollbad. Maximal 20 Minuten in der Wanne liegen Wer weiß, dass er zu Kreislaufproblemen neigt, sollte nicht länger als zehn Minuten in der Wanne verweilen. Mit einem stabileren Kreislauf sind 20 Minuten das Maximum für das angeschlagene Immunsystem. Wichtig ist: Wer schon früher merkt, dass ihm die Hitze nicht guttut, sollte das Bad abbrechen. Kühles Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen, hilft, die Körperhitze etwas abzubauen. Im Anschluss ausreichend trinken und sich zur Schonung wieder ins Bett legen. Ätherische Öle wirken wohltuend Die feuchten Dämpfe tun den Schleimhäuten gut. Sie wirken befeuchtend und abschwellend. Besonders wohltuend empfinden manche Menschen das Erkältungsbad, wenn ätherische Öle zum Einsatz kommen. Thymian, Pfefferminze, Eukalyptus und Salbei beispielsweise wirken sanft antiviral und antibakteriell. Achtung: Wer eine empfindliche Haut oder eine Hauterkrankung hat, Asthmatiker ist oder zu Allergien neigt, sollte vor der Anwendung Rücksprache mit seinem Hausarzt oder Hautarzt halten. Erkältungsbad selbst zubereiten Es gibt fertige Erkältungsbäder zu kaufen. Doch das Bad lässt sich auch selbst ansetzen. Hierfür die gewünschten getrockneten Kräuter in eine Schüssel geben und mit einem Liter kochendem Wasser übergießen. Nach 15 bis 20 Minuten den Sud abseihen und ins Badewasser geben. Wer mag, kann noch einen Esslöffel Olivenöl hinzugeben, damit die Haut nicht zu sehr austrocknet. Wichtig zu wissen: Das Öl macht die Wanne rutschig. Beim Aussteigen ist Vorsicht geboten. Anschließend die Badewanne gut reinigen. Nach dem Erkältungsbad am besten wieder ins warme Bett gehen, eine Tasse Tee trinken und dem Körper viel Schlaf gönnen. So erholt er sich am besten. Nach fünf bis sieben Tagen ist die Erkältung in der Regel überstanden.