Erling Haaland hat Norwegen der Weltmeisterschaft im kommenden Jahr ein großes Stück näher gebracht. Dabei zeigte der Stürmer bei zwei Elfmetern zunächst Nerven. Norwegens Superstar Erling Haaland hat im WM-Qualifikationsspiel gegen Israel gleich zweimal binnen weniger Minuten vom Elfmeterpunkt vergeben. Bei seinen beiden Strafstößen scheiterte der Ex-Dortmunder an HSV-Torwart Daniel Peretz. Trotzdem konnte Haaland am Ende jubeln. Nach seinem doppelten Fauxpas traf er gleich dreimal aus dem Spiel heraus. Am Ende hieß es 5:0 (3:0) für Norwegen. Haaland hatte es bei seinem ersten Elfmeter in der 5. Minute zunächst flach links probiert, doch Peretz war zur Stelle. Weil der Torwart dabei aber zu früh von der Linie sprang, wurde der Elfer wiederholt – doch auch beim zweiten Versuch blieb Peretz Sieger. Haaland setzte den Ball diesmal flach nach rechts, doch auch das ahnte der Keeper und wehrte zum zweiten Mal ab. Norwegen profitierte kurz darauf von zwei Eigentoren. Anan Khalaili (18.) und Idan Nachmias (28.) lenkten den Ball jeweils ins eigene Netz. Haaland (27.) hatte dazwischen bereits zum 2:0 getroffen. Mit weiteren Treffern in der 63. und 72. Minute machte er seinen Dreierpack perfekt. Der 25-Jährige von Manchester City steht nun bei 51 Toren in 46 Länderspielen. Norwegen kann nach dem sechsten Sieg im sechsten Spiel fast schon für die WM-Endrunde planen. Pfiffe bei israelischer Hymne: Fans zeigen Rote Karte Die Stimmung im Ullevaal-Stadion, das aus Sicherheitsgründen nicht komplett gefüllt werden durfte, war angespannt. Beim Abspielen der israelischen Nationalhymne gab es Pfiffe, auf den Rängen wurde eine riesige Palästina-Flagge entrollt, dazu ein Plakat mit der Aufschrift: "Let Children Live" (Lasst Kinder leben). Einige Norwegen-Fans hielten zudem symbolisch eine Rote Karte hoch. Wie der norwegische Rundfunksender NRK berichtete, kippte die Stimmung vor dem Stadion derweil rund eine Stunde nach Anpfiff. Der zunächst friedliche Protest wurde zunehmend aggressiv. Demonstrierende warfen Gegenstände auf Polizisten, versuchten Absperrungen zu durchbrechen. Die Polizei reagierte mit Tränengas, es kam zu mehreren Festnahmen. Laut der Nachrichtenagentur NTB wurden zunächst keine Verletzten gemeldet. Demonstranten wollen Protest nicht beenden Auch eine israelische Flagge ging in Flammen auf, wie auf Bildern zu sehen war. Ein Großteil der rund 1.000 Demonstrierenden hatte sich zu diesem Zeitpunkt bereits vom Stadion entfernt. Etwa 100 bis 200 Personen weigerten sich laut NTB, den Protest wie vorgesehen zu beenden. Das Spiel hatte im Vorfeld bereits für politische Diskussionen gesorgt. NFF-Präsidentin Lise Klaveness hatte aufgrund des Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen gefordert, Israel von der WM-Qualifikation auszuschließen. Der israelische Verband reagierte mit scharfer Kritik.