Mit Christian Streich verlor die Fußball-Bundesliga eines ihrer prägenden Gesichter. Nach seinem Abschied tauchte der Coach zunächst ab. Jetzt spricht er darüber, wie es ihm erging. Seit gut einem Jahr ist Christian Streich nicht mehr Trainer des SC Freiburg . Im Sommer 2024 hängte der langjährige Übungsleiter der Breisgauer die Schuhe vorerst an den Nagel. Nach 17 Jahren als Co-Trainer und Chefcoach brauchte der 60-Jährige eine Auszeit. Mit Streich verlor die Bundesliga eines ihrer prägenden Gesichter. Was der Südbadener seitdem gemacht hat, davon berichtete er nun im Gespräch mit dem Moderator Johannes B. Kerner . In dessen Interviewformat "Bestbesetzung" bei MagentaTV plauderte Streich über sein Leben abseits des Platzes. So habe er unter anderem eine Reise durch Südamerika gemacht und das spanische Bilbao per Fahrrad erkundet. Er gab aber auch zu, dass ihm die Umstellung vom Vollzeitjob an der Seitenlinie zum Privatier nicht leicht gefallen sei. Vor allem die fehlende Tagesstruktur habe ihm zu schaffen gemacht. "Und jetzt war das alles weg, kein organisatorisches Gerüst, keine Struktur in dem Sinne, das ist nicht unkompliziert." Streich: "Ich schließ' gar nichts aus" Wie schwer ihm das Leben ohne Trainerdasein fällt, deutete er gegenüber Kerner an. Demnach habe er sich professionelle, mentale Hilfe gesucht. "Ich habe einfach mit dem richtigen Mann gesprochen, der erfahren war". "Jeder kleine Beitrag ist wichtig, weil die Summe dieser Beiträge führt einfach dazu, dass vielleicht einige Leute, die auf Abwegen sind, vielleicht dann doch mal über etwas nachdenken", sagte Streich auf seine mitunter deutlichen Meinungsbeiträgen angesprochen. Der Coach hatte sich auch während seiner aktiven Laufbahn immer wieder bei Pressekonferenzen oder Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Themen geäußert. Streich engagiert sich für Bewegungskampagne Ob er noch einmal in die Bundesliga zurückkehrt, ließ der Erfolgscoach des SC Freiburg offen. "Ich glaube nicht, dass ich nochmal eine Bundesligamannschaft trainier'", sagte er zunächst auf eine entsprechende Frage des Moderators. Dann ruderte er jedoch ein wenig zurück. "Ich schließ' gar nichts aus." Für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) engagierte Streich sich zuletzt im Rahmen einer Bewegungskampagne für Kinder und Jugendliche. Um Kinder und Jugendliche wieder verstärkt zum Sporttreiben zu animieren, hat der Verband das "Jahr der Schule" mit etlichen Aktionen ausgerufen. In der Praxis gehe es darum, ähnlich wie in vielen Vereinen auch an den Schulen vermehrt in Kleingruppen Fußball, Handball oder Basketball zu spielen. "Das Konzept ist schlau", sagte Streich. "Es müssen keine Trainer am Rand stehen, die Anweisungen geben. Was man braucht, ist Intensität und Freude", sagte Streich. "Drei gegen Drei oder Vier gegen Vier ist Fußball pur."