Die Entlassung von Laurent Freixe bei Nestlé bekommt eine neue Dimension: Interne Quellen berichten nun von einer weiteren Beziehung – mit einer ranghohen Managerin. Nach der Entlassung von Nestlé-Chef Laurent Freixe wegen einer verheimlichten Beziehung zu einer Mitarbeiterin sind nun weitere Details bekannt geworden: Freixe soll gleichzeitig eine zweite Affäre mit einer hochrangigen Managerin unterhalten haben, berichtet das Schweizer Investigativportal "Inside Paradeplatz". Wie nun bekannt wurde, soll Freixe zudem mit einer langjährigen Top-Managerin des Konzerns liiert gewesen sein – intern als seine "offizielle" Geliebte bezeichnet. Laut einer Quelle sei es genau diese Frau gewesen, die Freixes andere Beziehung aufdeckte. Sie habe den Konzernchef in einem Hotel in Zürich mit der jüngeren Kollegin überrascht. Anschließend soll sie den Vorfall an eine interne Meldestelle weitergereicht haben. Verstoß gegen Verhaltenskodex: Nestlé wirft Chef raus Studie: Das sind die wertvollsten Lebensmittelmarken Die erste Untersuchung soll zunächst ohne externe Kanzlei geführt worden sein – mit dem Ziel, die Angelegenheit intern zu regeln. Damals seien jedoch keine Belege gefunden worden. "Laurent hat zu diesem Zeitpunkt auch persönlich erklärt, dass es derartiges nicht gegeben hat," sagte Finanzchefin Anna Manz mit Verweis auf die von Hinweisgebern geäußerten Bedenken gegenüber Freixe. Konzern schweigt Nach anhaltenden Beschwerden besiegelte eine zweite Untersuchung, an der auch eine Anwaltskanzlei beteiligt war, Freixes Abgang. Beide Frauen sollen den Lebensmittelkonzern mittlerweile verlassen haben. Ein Nestlé-Sprecher wollte sich zu den neuen Enthüllungen nicht äußern. "Es wurde zum Thema alles gesagt und ich lasse mich nicht auf weitere wilde Vermutungen und Spekulationen ein", teilte er mit. Aktie im Sinkkurs Freixe hatte seinen Vorgänger, den deutschen Manager und früheren Fresenius-Chef Mark Schneider erst vor einem Jahr abgelöst. Schneider musste im September 2024 gehen, weil der Verwaltungsrat mehr Wachstum wollte. Unter Schneider und Freixe war der Aktienkurs 2024 um fast ein Viertel eingebrochen. Freixes Bilanz 2025 war zuletzt zusätzlich ein leichtes Minus. Nestlé wurde 1866 gegründet. Das Unternehmen vertreibt über 2.000 Marken in Bereichen wie Kaffee, Wasser, Babynahrung, Milchprodukte, Tiefkühlkost und Tiernahrung, ist in rund 185 Ländern aktiv und hat rund 277.000 Beschäftigte (2024). Der Börsenwert liegt bei mehr als 200 Milliarden Euro.