Fälle von Coronazahlen steigen weiter an

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Im August ist die Zahl der Coronainfektionen wieder gestiegen. Ein Grund dafür waren die Sommerferien. Auch im September hält der Trend an. Die Zahl der bestätigten Coronafälle in Deutschland steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurden in der 37. Kalenderwoche 2025 insgesamt 2.396 Infektionen übermittelt. In der Vorwoche waren es noch 2.153 gewesen. Damit setzt sich der Anstieg fort, der bereits seit Ende August zu beobachten ist. Auch die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen in der Bevölkerung hat in allen Altersgruppen deutlich zugenommen. Während mehr Menschen wegen leichter Infekte ärztliche Praxen aufsuchten, blieb die Zahl schwerer Atemwegserkrankungen in den Krankenhäusern auf niedrigem Niveau. Die Daten zeigen: Das Infektionsgeschehen nimmt zwar zu, eine starke Krankheitswelle ist derzeit aber nicht zu erkennen. Influenza- und RSV-Fälle spielen nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Bestimmend für die aktuelle Entwicklung ist vor allem das Coronavirus . Mit Corona infiziert: Dieser Fall beunruhigt Forscher weltweit Entdeckung: Allergie-Nasenspray verringert Risiko für Corona-Infektion Neue Variante prägt das Infektionsgeschehen Im Mittelpunkt steht dabei die Linie XFG, die den Namen "Stratus" trägt. Sie wurde laut RKI in den jüngsten Untersuchungen in 84 Prozent der Proben nachgewiesen und dominiert damit das Infektionsgeschehen in Deutschland. Zum Vergleich: In den Kalenderwochen 32 und 33 lag ihr Anteil noch bei 65 Prozent. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation ist "Stratus" ansteckender als ihre Vorgänger. Hinweise darauf, dass sie schwerere Krankheitsverläufe verursacht, gibt es bislang nicht. Auch die virologische Überwachung des RKI zeigt, dass vor allem Rhinoviren, Parainfluenzaviren und SARS-CoV-2 derzeit zirkulieren. Damit ähnelt die Lage der Situation am Ende der Sommerferien in früheren Jahren, wenn Atemwegserkrankungen erfahrungsgemäß häufiger auftreten. Der Monatsbericht des RKI hält fest: "In den letzten Wochen zeigte sich in allen Systemen eine Zunahme der SARS-CoV-2-Aktivität, ausgehend von einem niedrigen Niveau." Einschätzungen von Experten Für den Präventionsmediziner und Medizinjournalisten Christoph Specht kommt diese Entwicklung nicht überraschend. "Corona ist gekommen, um zu bleiben. Wir werden immer mit dem Virus zu tun haben", sagte er im Gespräch mit ntv.de. Dass die Infektionszahlen im September steigen, sei typisch für die Jahreszeit. Menschen bringen das Virus aus dem Urlaub mit und halten sich angesichts kühlerer Temperaturen häufiger in Innenräumen auf – ideale Bedingungen für die Verbreitung. Specht betonte zudem, dass die aktuelle Corona-Welle nicht mit den ersten Pandemiejahren vergleichbar sei. "Anders formuliert: Unsere Immunität ist inzwischen so gut, dass Corona nur noch die üblichen Erkältungssymptome mit sich bringt." Viele Erkrankte berichten demnach über Heiserkeit und Halsschmerzen . Ein Ausnahmezustand sei nicht zu erwarten, vielmehr gehe er von einem "ganz normalen Infektionsherbst beziehungsweise -winter" aus. Belastung des Gesundheitssystems noch gering Auch in Kliniken und Hausarztpraxen zeigt sich derzeit kein außergewöhnlicher Andrang von Corona-Patientinnen und -Patienten. Dennoch warnen Fachleute, dass die Belastung im Gesundheitswesen im Herbst steigen könnte, wenn Grippe , RSV und Corona gleichzeitig auftreten. Ob es tatsächlich zu einer stärkeren Grippewelle kommt, ist nach Einschätzung von Experten offen. Für die Bevölkerung bedeutet dies nach Ansicht von Specht vor allem, wachsam zu bleiben. Eine besondere Vorsicht sei für Menschen aus Risikogruppen sinnvoll, etwa durch das Tragen von Masken. Generell gebe es jedoch keinen Grund zur besonderen Sorge. "Corona ist kein Sonderfall mehr", so der Mediziner. Wer vor Corona Angst habe, müsse konsequenterweise auch vor den vielen anderen Erregern Angst haben, die im Herbst und Winter Infekte auslösen.
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