FC Bayern | 1:7 – Frauen-Coach Barcala erlebt Klatsche in Champions League

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Die Bayern-Frauen erleben gegen den FC Barcelona ein sportliches Debakel. Der neue Trainer José Barcala spürt den Unterschied zwischen Bundesliga und Champions League. Die Gesichter sprachen Bände. Mit betretenen Mienen hörten die Fußballerinnen des FC Bayern nach dem Debakel beim FC Barcelona noch auf dem Spielfeld ihrem Trainer José Barcala zu. Viel zu besprechen gab es im Kreis auf dem Rasen jedoch nicht – das Ergebnis sagte alles. 1:7 (1:4) verloren die Double-Siegerinnen zum Auftakt der Champions League gegen eine Mannschaft, die ihrer Rolle als Topfavorit mehr als gerecht wurde. Die heftige Klatsche beim FC Barcelona wirkt bei den Münchenerinnen nach. ""Die Spielerinnen sind sehr frustriert. Ich bin traurig und enttäuscht von einer Leistung, die nach unseren Standards inakzeptabel war", sagte Barcala bei Disney+. "Wir haben das Spiel so vorbereitet, dass wir in manchen Phasen auch dominant sein wollen, das ist uns nicht gelungen." Der dreifache Titelgewinner aus Spanien erteilte den deutschen Meisterinnen eine Lehrstunde im Fach Champions-League-Fußball. "Gegen den Ball hatten wir nicht das nötige Tempo und Timing. So sind wir unter Druck geraten und es war schwer für uns, Kontrolle ins Spiel zu bekommen", gestand Barcala. "Wir müssen aus dem Spiel lernen, zusammenstehen und weitergehen." Barcala tönte vor dem Spiel noch vom Titel Der Spanier hat den Job in München erst in diesem Sommer übernommen. Noch vor dem Start in die "Königsklasse" träumten er und die Bayern insgeheim davon, sogar um den Titel mitzuspielen. Barcala tönte vor dem Spiel, er sei sich sicher, "dass Bayern München sehr bald die Champions League gewinnen wird". Genau das hatte er auch bereits bei seiner Vorstellung angekündigt und sagte damals: "Wir sind sehr nah dran. Wir müssen uns jeden Tag wie Champions-League-Gewinner verhalten – auch im Dezember, wenn es regnet und kalt ist und du morgens auf den Platz rausmusst." Nationalspielerin Lena Oberdorf hatte noch unmittelbar vor der Reise nach Barcelona angekündigt, dass Bayern "den internationalen Titel angreifen" wolle. "Ob es dann diese Saison schon reicht, das wird man sehen." Mit dem Debakel in Barcelona erlebten Barcala und die Bayern nun einen bitteren Realitätscheck und eine ziemliche Bruchlandung. Mittel- und langfristig sind die Ambitionen der Bayern-Frauen aber trotzdem hoch, wie Klubdirektorin Bianca Rech zuletzt bestätigte. "Wir haben in den letzten Jahren sehr erfolgreiche Arbeit geleistet – jetzt geht es darum, auch der Erwartungshaltung in Richtung europäischer Spitzenfußball gerecht zu werden", sagte Rech und betonte: "Das Team und die Verantwortlichen sind sich einig: Wir wollen jetzt einen Schritt weiter gehen." Doch die internationale Konkurrenz schien zuletzt enteilt. In der vergangenen Saison war für München im Viertelfinale Schluss. Nun folgte die Blamage in Barcelona. Die frühere Wolfsburgerin Ewa Pajor per Doppelpack, Ex-Weltfußballerin Alexia Putellas, Esmee Brugts, Salma Paralluelo und zweimal Claudia Pina erzielten die Tore für die Spanierinnen. Barcelona, in der vergangenen Saison Finalist, spielt derzeit besonders gerne gegen deutsche Teams. Es wartet auf Bayern gleich der nächste Realitätscheck Im März gewann der katalanische Traditionsklub die beiden Viertelfinalspiele gegen den VfL Wolfsburg mit 6:1 und 4:1 – jetzt folgte ein 7:1 gegen den deutschen Primus. Bayerns einzige Torschützin Klara Bühl gestand nach dem Abpfiff: "Wir haben verdient verloren, auch wenn die Niederlage für unsere Ansprüche zu hoch ausgefallen ist." Man habe "sein Bestes gegeben, aber wir müssen das reflektieren und die richtigen Lehren daraus ziehen". Viel Zeit bleibt den Münchnerinnen dafür nicht. Schon am Samstag wartet in der Bundesliga nämlich das Topspiel bei den Vizemeisterinnen vom VfL Wolfsburg. Nach fünf Spieltagen in der Bundesliga haben beide Teams 13 Punkte gesammelt und dieselbe Tordifferenz (+13). Aufgrund der größeren Anzahl der erzielten Saisontore geht der VfL aber als Erster ins Heimspiel gegen den Doublesieger. Auf nationaler Ebene wartet also gleich der nächste Realitätscheck auf Trainer Barcala und die Bayern. Barcala bekommt also schon nach wenigen Wochen einen Crashkurs darin, was es bedeutet, Chefcoach beim FC Bayern zu sein. Vor seinem Engagement in München war Barcala zwei Jahre Coach bei Servette Genf und holte in seinem ersten Jahr mit den Schweizerinnen in der Saison 2023/24 gleich das Double. Von 2019 bis 2021 war er Co-Trainer der Frauen von Girondins Bordeaux , des FC Aarau (September 2021 bis Dezember 2022) und der schottischen Frauen-Nationalmannschaft (2021 bis 2024).
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