Five Guys: Obamas Lieblings-Burgerkette droht in Deutschland zu scheitern

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Five Guys Deutschland steht vor finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr in Folge schreibt das Unternehmen rote Zahlen. Five Guys Deutschland hat 2023 erneut einen Millionenverlust verzeichnet und steht bilanziell weiter tief in den roten Zahlen. Laut einem Bericht der "Rheinischen Post" hat die deutsche Tochter der US-Burgerkette im vergangenen Geschäftsjahr ein Minus von mehr als 7,5 Millionen Euro ausgewiesen. Der Gesamtverlust seit Markteintritt 2017 summiert sich damit auf über 60 Millionen Euro. Die wirtschaftliche Lage der Five Guys Germany GmbH mit Sitz in Düsseldorf gilt demnach als ernst – im Lagebericht ist von einer "bilanziellen Überschuldung" die Rede. Auch für das Jahr 2025 sei laut Unternehmensangaben ein negatives Ergebnis geplant. Millionen sollen eingespart werden: Contitech kündigt Stellenabbau an "Stagniert vor sich hin": Stimmung in deutscher Wirtschaft schlechter Wirtschaftsprüfer sprechen von "Bestandsgefährdung" Trotz der anhaltenden Verluste hat die Expansion des Unternehmens in Deutschland bislang keine Pause eingelegt. Innerhalb von sieben Jahren eröffnete die Kette 35 Standorte. Ermöglicht wurde dies offenbar durch die regelmäßige finanzielle Unterstützung der britischen Muttergesellschaft Five Guys Europe, die sich laut Geschäftsbericht verpflichtet hat, ihre deutsche Tochter mindestens bis Ende 2026 finanziell zu stützen. Five Guys Europe gehört zum Portfolio der Beteiligungsgesellschaft Freston Ventures, die dem britischen Milliardär Charles Dunstone gehört. Wirtschaftsprüfer von Deloitte weisen dennoch auf eine "wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit" hin. Auch die Geschäftsführung selbst spricht von einer "Bestandsgefährdung". Sollte die Unterstützung aus London wegfallen, drohe die Zahlungsunfähigkeit. Besonders brisant: Die bilanzielle Überschuldung ist laut Bericht bereits seit dem ersten Geschäftsbericht der Firma ein Thema – ohne dass dies bislang zu einem Kurswechsel geführt hätte. Wichtige Fragen sind offen Der Düsseldorfer Gastronomieexperte Markus Eirund wertet im Gespräch mit der "Rheinischen Post" die Lage der Burgerkette als kritisch: "Five Guys ist in Deutschland gescheitert." Vergleichbare Verluste seien im Bereich der Systemgastronomie selten, anders als etwa bei jungen Technologieunternehmen, wo lange Verlustphasen als Wachstumsstrategie akzeptiert würden. Ob die Burgerkette ihren deutschen Expansionskurs fortsetzen kann, ist derzeit offen. Fragen zu möglichen Filialschließungen oder einem Strategiewechsel ließ das Unternehmen bislang unbeantwortet. Ein Bericht von Sky News deutete jedoch an, dass der Eigentümer der europäischen Betreibergesellschaft nach einem Käufer für weite Teile des Geschäfts sucht. Five Guys (zu Deutsch: Fünf Typen) wurde 1986 in den USA von fünf Brüdern gegründet. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Unternehmen rasant, mit weltweit über 1.700 Filialen. Der ehemalige US-Präsident Barack Obama erklärte einmal, Five Guys sei einer seiner Lieblings-Burgerläden.
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