Formel 1: Krimi im Fürstentum – Norris gewinnt vor Lokalmatador

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Lando Norris feiert beim traditionsreichen Rennen den Sieg und distanziert knapp einen Publikumsliebling. Davor machte es Weltmeister Max Verstappen spannend. Lando Norris hat den Großen Preis von Monaco gewonnen. Der Brite setzte sich im McLaren beim Rennen am Sonntag vor Lokalmatador Charles Leclerc (Ferrari) und seinem Teamkollegen Oscar Piastri durch. Weltmeister Max Verstappen belegte am Ende Platz vier, machte es bis zur letzten Runde spannend – denn bis dahin hatte der viemalige Titelträger nur einen der in diesem Jahr verpflichtenden zwei Boxenstopps absolviert. Theoretisch hätte der Niederländer auch als Erster über die Ziellinie fahren können, dann aber mit einer saftigen Punktestrafe rechnen müssen. Der 27-Jährige hatte wohl auf einen ganz späten Rennabbruch gehofft, dann wäre die Regelung außer Kraft gesetzt worden. Um das Rennen in Monaco, in dem es so gut wie keine Überholmöglichkeit gibt, spannender zu machen, hatte die Formel 1 für den diesjährigen Grand Prix zwei Boxenstopps vorgeschrieben. Damit verkürzte der Brite seinen Rückstand auf den zuletzt so starken Teamkollegen Oscar Piastri auf nur noch drei WM-Punkte. So lief das Rennen Norris, der seinen sechsten Karrieresieg einfuhr, verteidigte seinen ersten Startplatz mit einem harten Manöver in der ersten Kurve und hielt Leclerc auf Abstand. Der Vorjahressieger versuchte zu kontern, scheiterte dabei aber genau wie tags zuvor beim Versuch, es zum vierten Mal auf die Pole Position zu schaffen. Beide lieferten sich ein spektakuläres Qualiduell, bis zum Ende des Rennens ließ Leclerc nicht locker. Eine einmalige Regeländerung führte dazu, dass Oliver Bearman, Pierre Gasly und Yuki Tsunoda schon in der ersten Runde ihre Reifen wechselten. Verpflichtend mussten in diesem Jahr nur in Monaco von jedem Piloten zwei Boxenstopps eingelegt werden. Weil Sauber-Fahrer Gabriel Bortoleto noch im ersten Umlauf in die Leitplanke krachte, nutzte das Trio die kurze Rennunterbrechung, um neue Pneus aufzuziehen. Gasly-Crash verärgerte Rivalen Grund für die Pflichtboxenstopps war die fehlende Spannung in den vergangenen Jahren. Die Teams sollten mehr taktische Möglichkeiten haben, da Überholen im Fürstentum fast unmöglich ist. Teams wie die Racing Bulls und Williams griffen jedoch phasenweise zu Verzögerungsspielchen, um jeweils einem Fahrer die Zeit für einen Reifenwechsel zu verschaffen. Insgesamt führte die neue Regel daher nicht zu mehr Action auf der mit 3,337 Kilometern Länge kürzesten Strecke im Kalender. Das schmale Asphaltband ist höchstens zehn Meter breit, ein Manöver zu riskieren, kann fatale Folgen haben. Nirgendwo sind die Leitplanken so nah, nirgendwo haben kleine Fehler so drastische Konsequenzen wie beim Klassiker an der Côte d'Azur. Das bekam in Runde neun Gasly zu spüren. Der französische Alpine-Fahrer krachte Yuki Tsunoda im Red Bull mit viel Schwung ins Heck und zerstörte sich nach seinem Fauxpas die Vorderachse. Gasly schleppte sich auf drei Rädern in die Boxengasse und blockierte dort die Garagen von Konkurrent Williams (mehr dazu lesen Sie hier ). Verstappen bremste Norris ein An der Spitze änderte sich auch nach dem zweiten virtuellen Safety Car nichts, Leclerc jagte Norris vergeblich. Dahinter kam Weltmeister Max Verstappen nicht an WM-Spitzenreiter Piastri vorbei und musste sich als Vierter gedulden. Vor den Augen von Fußballstar Kylian Mbappé und US-Schauspieler Patrick Dempsey wurde es durch die ersten Reifenwechsel der Topteams nur kurz spannender. Norris blieb nach seinem Stopp vor Leclerc und Piastri, Verstappen blieb am längsten auf der Piste und übernahm die Spitze. Als auch der Niederländer neue Reifen benötigte, war die alte Reihenfolge wiederhergestellt. Einmal mehr erlebte Ex-Weltmeister Fernando Alonso dahinter einen Tag zum Vergessen und musste seinen lahmenden Aston Martin mit technischen Problemen zur Halbzeit des Großen Preises vorzeitig frustriert abstellen. Auch beim zweiten Reifenwechsel der stärksten Rennställe blieb Verstappen am längsten draußen und hoffte auf eine Safety-Car-Phase. Zudem bremste er phasenweise Norris ein, sodass Leclerc und später auch Piastri wieder aufschließen konnten. Doch Verstappens Poker ging nicht auf, nach dem zweiten Pflichtstopp schaffte er es nicht mehr aufs Podium in der Fürstenloge.
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