Frühstück: Späte Mahlzeit erhöht Sterberisiko bei diesen Menschen

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Wann wir essen, könnte für unsere Gesundheit im Alter wichtiger sein als bisher gedacht. Eine neue Studie zeigt: Wer im Alter später frühstückt, hat ein höheres Sterberisiko. Die Gründe dafür sind vielfältig. Viele ältere Menschen verschieben ihre Mahlzeiten im Laufe der Jahre nach hinten – insbesondere das Frühstück. Das zeigt eine groß angelegte Langzeitstudie der Universität Manchester. Die Forscher begleiteten fast 3.000 ältere Erwachsene aus Großbritannien über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren. Dabei wurden regelmäßig Essenszeiten, Gesundheitsdaten und Lebensstilfaktoren betrachtet. Bloß nicht ausfallen lassen? Warum Frühstücken ab 50 wichtig sein könnte. Das Ergebnis: Mit jedem Jahrzehnt des Lebens verschiebt sich das Frühstück im Durchschnitt um etwa drei Minuten nach hinten. Gleichzeitig verkürzt sich die Zeitspanne, in der Menschen überhaupt essen – das sogenannte "Essensfenster" wird kleiner. Menschen mit späterem Frühstück sterben früher Besonders auffällig: Menschen, die dauerhaft später frühstückten, hatten ein höheres Risiko, in den folgenden Jahren zu sterben. Zehn Jahre nach Beginn der Untersuchung lebten in der sogenannten "späten Essensgruppe" nur noch 86,7 Prozent – in der "frühen Gruppe" waren es 89,5 Prozent. Auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Bildung, Schlafqualität oder Alkohol- und Tabakkonsum blieb ein Zusammenhang bestehen: je später das Frühstück, desto höher das Sterberisiko. Der Zusammenhang war zwar nicht extrem stark – aber messbar. Rein statistisch ergab sich: Pro Stunde späterem Frühstück erhöhte sich das Sterberisiko um acht bis elf Prozent. Hinweis auf mögliche Erkrankungen Die Forscher sehen in den verschobenen Essenszeiten ein mögliches Warnsignal: Viele Teilnehmer mit späterem Frühstück litten gleichzeitig unter psychischen oder körperlichen Beschwerden wie: Müdigkeit und Erschöpfung, Depressionen oder Angstzuständen, Zahnproblemen sowie mehreren chronischen Krankheiten gleichzeitig (Multimorbidität). Das deutet darauf hin, dass späteres Frühstücken auf andere mentale oder körperliche Beeinträchtigungen hinweisen, also auch Ausdruck dieser sein kann. Hinzu kam: Wer Schwierigkeiten hatte, Mahlzeiten zuzubereiten, frühstückte ebenfalls später. All das kann dazu führen, dass feste Essenszeiten verloren gehen – mit negativen Folgen für Gesundheit und Tagesrhythmus. Auch Gene von Bedeutung Neben dem Gesundheitszustand beeinflussen auch genetische Veranlagungen die Essenszeiten im Alter. Vor allem Menschen mit einer sogenannten abendlichen Chrono-Veranlagung – also typische Nachtmenschen – aßen später. Das betraf vor allem das Frühstück. Eine genetische Neigung zu Übergewicht hatte hingegen keinen messbaren Einfluss auf die Uhrzeiten der Mahlzeiten. Warum spätes Essen im Alter problematisch ist Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass spätes Essen sich negativ auf den Stoffwechsel auswirken kann. Wer spät frühstückt oder spät zu Abend isst, riskiert unter anderem: eine schlechtere Blutzuckerverwertung, geringere Muskelmasse, mehr Körperfett , und einen schlechteren Schlaf. Ein regelmäßiger Essensrhythmus kann dagegen helfen, den inneren Taktgeber – die sogenannte innere Uhr – im Gleichgewicht zu halten. Das gilt besonders im Alter, wenn die biologischen Rhythmen natürlicherweise schwächer werden. Aufmerksam bleiben Die Forscher betonen: Ein späteres Frühstück ist nicht automatisch gefährlich – es kann aber ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme sein. Deshalb gilt: Wer im Alter regelmäßig später frühstückt, sollte aufmerksam auf Veränderungen in Gesundheit und Stimmung achten. Altug Didikoglu, Mitautor der Studie, betont: "Bislang hatten wir nur begrenzte Einblicke in die Entwicklung des Essenszeitpunkts im späteren Leben und in den Zusammenhang dieser Veränderung mit der allgemeinen Gesundheit und Langlebigkeit. Unsere Ergebnisse verleihen dem Sprichwort "Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages", insbesondere für ältere Menschen, eine neue Bedeutung."
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