Es geht um Verschwörung, Geldwäsche – und internationale Geldflüsse in einen US-Wahlkampf. Jetzt wurde in diesem Zusammenhang ein Musiker verurteilt. Prakazrel Michél, besser bekannt als Pras Michél und ehemaliges Mitglied der Hip-Hop-Gruppe Fugees, ist von einem US-Gericht zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Die Entscheidung fiel am Donnerstag in Washington – rund sieben Monate nachdem eine Jury ihn in zehn Anklagepunkten für schuldig befunden hatte. Der Fall reicht bis in die höchsten politischen Kreise. Die Vorwürfe gegen Michél sind schwerwiegend: Unter anderem soll er millionenschwere Beträge aus Malaysia verwendet haben, um unrechtmäßig in die Wiederwahlkampagne des damaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2012 einzugreifen. Die Gelder stammten offenbar von dem malaysischen Geschäftsmann Low Taek Jho, der im Zentrum des milliardenschweren Skandals steht. "Verrat am eigenen Land" Im Verlauf des Prozesses hatten Ermittler zahlreiche Beweismittel zusammengetragen, darunter auch Aussagen prominenter Zeugen. Zu denjenigen, deren Aussagen dokumentiert wurden, zählt unter anderem der Schauspieler Leonardo DiCaprio , der sich zu seiner Verbindung mit dem Fall äußerte. Die Staatsanwaltschaft hat eine harte Strafe gefordert. Vertreter des US-Justizministeriums bezeichneten Michéls Verhalten als "Verrat am eigenen Land" und warfen ihm vor, "schamlos und unerbittlich gelogen" zu haben, um seine Pläne umzusetzen. Die Forderung lautete auf lebenslange Haft. Die Verteidigung hingegen kritisierte die Höhe des Strafmaßes als nicht angemessen. Michéls Anwalt Peter Zeidenberg erklärte, die Strafe stehe "in keinerlei Verhältnis zum Vergehen". Seine Sprecherin Erica Dumas kündigte an, der Musiker werde in Berufung gehen. Noch 2023 hatte Michél kurzzeitig an einer Reunion der Fugees teilgenommen. Später distanzierte er sich jedoch öffentlich von seinen Bandkollegen Lauryn Hill und Wyclef Jean. Mit Songs wie "Killing Me Softly With His Song" oder "No Woman, No Cry" feierte die Band einst große Erfolge.