Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um Geldanlage bei der Hausbank. Deutsche Sparer lassen übriges Geld gern auf dem Girokonto liegen. Das ist zwar sicher, doch Ertrag bringt es dort keinen. Bankkunden können daher darüber nachdenken, Erspartes anderweitig gewinnbringender zu parken oder zu investieren. Ein t-online-Leser wollte in dem Zusammenhang wissen, ob es sinnvoll ist, bei der Geldanlage der Hausbank treu zu bleiben. Die Antwort: Das kommt darauf an. Denn bessere Angebote als das zinslose Girokonto bieten auch klassische Filialbanken, Sparkassen oder Volksbanken. Dort gibt es gelegentlich gute Tagesgeldangebote – wenngleich diese oft befristet sind. So bot die Postbank im Juli und August 2,5 Prozent Zinsen für sechs Monate. Bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude gibt es aktuell für ein halbes Jahr 2,25 Prozent. Sie können auch nach Festgeldern oder Sparkassenbriefen fragen, bei denen Ihr Geld über mehrere Monate oder Jahre gegen entsprechende Zinsen fest gebunden ist. Auch hier überraschten zuletzt die Sparkassen mit Zinsen bis zu drei Prozent für Anlagezeiten bis zehn Jahre. Wer seiner Bank treu bleiben möchte, weil er den Kontakt vor Ort schätzt, kann eine solche Geldanlage also erwägen. Anlagen in Aktien und Fonds oft teurer Gleichzeitig bieten alle größeren Banken auch Geldanlagen in Aktien, Fonds oder andere Wertpapiere wie Zertifikate an. Hier sollten Sie besser hinschauen, denn solche Anlagen können nicht nur im Wert schwanken, sondern sind auch bei den Gebühren teurer. Oft verlangen bankeigene Fonds etwa Ausgabeaufschläge oder Verwaltungsgebühren, die Sie als Sparer anschließend erst einmal wieder verdienen müssen. Auch Aktienkäufe kosten bei der Hausbank meist vergleichsweise hohe Ordergebühren, hinzu kommen oft Börsengebühren. Das muss nicht sein, denn gerade Aktien und Fonds können Sparer über Onlinebroker auch selbstständig und oft deutlich günstiger kaufen, worauf Verbraucherportale wie "Finanztip" hinweisen. Was fehlt, ist dann die Beratung: Sie müssen also vorab recherchieren, worin Sie investieren möchten. Die gute Nachricht: Mittlerweile sind gute und glaubwürdige Informationen bei Verbraucherportalen wie "Finanztip", "Finanzfluss" oder auch der Stiftung Warentest Finanzen problemlos erhältlich. Wichtig ist, Risiken zu verteilen und etwa in Fonds mit vielen verschiedenen Aktien der Welt zu investieren. Wenn eine verliert, können andere das ausgleichen. Lesen Sie auch: Bin ich zu alt zum Investieren? Frag t-online: 50-30-20-Regel – wie viel sollten Sie sparen? Konditionen vergleichen lohnt sich Fazit: Wenn es um Tagesgeld, Festgeld oder Sparbriefe geht, die klassischen "sicheren" Anlagen, die im Wert nicht schwanken und durch die Einlagensicherung gedeckt sind, können Sie durchaus bei der Hausbank nachhaken: Vielleicht gibt es gerade ein gutes Angebot. Einordnen können Sie das, indem Sie auf Vergleichsportalen oder Geldratgebern einen Tages- und Festgeldvergleich bemühen. Wenn es um Aktienanlagen, Fonds oder andere Wertpapiere geht, zahlen Sie bei der Hausbank in aller Regel drauf: Verwaltungskosten, Ausgabeaufschläge, Oder- und Börsengebühren läppern sich und schmälern die Rendite . Sie müssen dann überlegen, ob Sie sich zutrauen, sich selbst zu informieren und bei günstigeren Online-Plattformen zu investieren.