Bestimmte Krankheiten können zu einer geschwollenen Leber führen. Welche das sind und wie sich eine Leberschwellung äußert, erfahren Sie hier. Die Leber liegt rechts oben im Bauchraum unterhalb des Zwerchfells, geschützt durch die unteren Rippen. Wenn sie anschwillt, liegt das in den meisten Fällen an: Fetteinlagerungen Entzündungen einem Gallestau (Cholestase) Eine Vergrößerung der Leber (Hepatomegalie) gilt als wichtigstes Symptom verschiedener Lebererkrankungen. Dennoch sind diese sie keineswegs immer zuverlässig daran erkennbar: Anfangs rufen Lebererkrankungen meist überhaupt keine Beschwerden hervor. Und wenn die Leber im Verlauf anschwillt, fällt das der betroffenen Person nicht unbedingt gleich auf. Denn eine Leberschwellung äußert sich normalerweise nicht durch eine sichtbare Vorwölbung des Bauches. Möglicherweise ist ein Völle- oder Druckgefühl im Oberbauch spürbar. Dafür kann es jedoch auch andere Ursachen geben – beispielsweise eine Magenerkrankung. Geschwollene Leber – häufige Auslöser und Symptome Das Lebergewebe hat keine Nervenzellen, kann also nicht schmerzen. Ist die Leber im Rahmen einer Erkrankung geschwollen, können trotzdem Schmerzen oder ein Druckgefühl im Bereich der Leber auftreten, weil die vergrößerte Leber das umliegende Gewebe einengt. Wer solch ein Druckgefühl bei sich bemerkt und keine andere einleuchtende Erklärung (wie zum Beispiel eine Magenerkrankung) dafür findet, sollte in Betracht ziehen, dass eventuell etwas mit der Leber nicht stimmt. Zu den häufigeren Ursachen für eine Leberschwellung gehören: Fettlebererkrankungen (durch Alkohol oder eine zu hochkalorische Ernährung und/oder Bewegungsmangel bedingt), in deren Verlauf sich die Leber entzündet und später vernarbt – bis hin zur Leberzirrhose durch Viren hervorgerufene Leberentzündungen (Virushepatitiden A, B, C, D, E) Schädigung durch Medikamente- und/oder Giftstoffe Leberkrebs oder Metastasen in der Leber erblich bedingte Speicherkrankheiten, bei denen sich schädliche Stoffe in den Leberzellen ansammeln (etwa Morbus Wilson) Ob eine Lebererkrankung vorliegt, und wenn ja, welche, kann nur eine Ärztin oder ein Arzt ermitteln. Deshalb sollten anhaltende Oberbauchbeschwerden unbedingt ärztlich abgeklärt werden: Je eher eine Lebererkrankung diagnostiziert und behandelt wird, umso höher ist die Chance, die Leber heilen oder wenigstens vor weiteren Schädigungen bewahren zu können. Eine geeignete erste Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis. Zwei Fragen können jedoch dabei helfen, bereits im Vorhinein einzuschätzen, ob eine Lebererkrankung als Ursache wahrscheinlich ist: Haben Sie ein erhöhtes Risiko für eine Lebererkrankung? Bei Fettlebererkrankungen sind die wichtigsten Risikofaktoren hoher Alkoholkonsum, Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und/oder Bewegungsmangel. Die Möglichkeit einer viral bedingten Leberentzündung (Hepatitis) besteht, wenn verunreinigtes Essen und Wasser (Hepatitis A, E) getrunken wurde oder man mit Blut- und Körperflüssigkeiten einer infizierten Person in Kontakt gekommen ist, etwa beim Sex, durch Spritzen oder bei der Geburt (Hepatitis B, C, D). Haben Sie noch andere unklare Symptome, die dauerhaft oder immer wieder spürbar sind? Fettlebererkrankungen können wie erwähnt beschwerdefrei beginnen. Später verschlechtert sich aber in vielen Fällen das Allgemeinbefinden der Betroffenen. Diese klagen etwa über Müdigkeit, Abgeschlagenheit und/oder Konzentrationsstörungen. Weitere mögliche Anzeichen sind Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Ikterus (eine gelbliche Verfärbung von Haut, Schleimhäuten und Augenweiß, umgangssprachlich Gelbsucht genannt), Juckreiz, dunkler Urin sowie heller Stuhl. Wenn Risikofaktoren oder Anzeichen für eine Lebererkrankung vorhanden sind, sollten Sie darüber mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen. Das kann bei der Suche nach der richtigen Diagnose helfen und dazu beitragen, dass eine eventuelle Erkrankung rechtzeitig behandelt wird. Geschwollene Leber – Diagnose und Behandlung Eine Leberschwellung lässt sich in der Regel durch eine körperliche Untersuchung feststellen. Die Ärztin oder der Arzt tastet dabei den Bauch ab und verschafft sich dadurch einen Eindruck von der Größe der Leber – und zudem von ihrer sonstigen Beschaffenheit: Beim Abtasten wird auch spürbar, ob die Leber weich oder hart ist, glatt oder knotig und ob sie druckempfindlich reagiert. All das kann Hinweise darauf geben, ob und inwieweit das Organ geschädigt ist. Ein genaueres Bild von der Größe und vom Zustand der Leber liefern ein Oberbauch-Ultraschall und/oder eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT . Darüber hinaus findet eine Blutuntersuchung statt, die unter anderem dabei helfen kann, die Leberfunktion zu beurteilen. Wichtig sind dazu die Leberwerte. Näheres über die Leberwerte – und was ihre Erhöhung oder Erniedrigung bedeuten kann – ist in diesem Artikel nachzulesen. Erweist sich der Verdacht auf eine Lebererkrankung als zutreffend, ist eine zeitnahe Therapie entscheidend. Welche, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern hängt von der genauen Ursache ab. In jedem Fall sollte die oder der Erkrankte selbst einige Maßnahmen ergreifen, um die Leber zu entlasten und bei der Regeneration zu unterstützen. Insbesondere gilt es, übermäßiges Körperfett abzubauen, für mehr Bewegung zu sorgen und vollständig auf Alkohol zu verzichten.