Blutdruck, Cholesterin, EKG: Ab einem Alter von 35 Jahren – spätestens aber ab 50 – empfehlen Experten regelmäßige Checks, um Herzkrankheiten vorzubeugen. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Rhythmusstörungen: Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. So hat eine aktuelle Studie gezeigt, dass Frauen ein um bis zu 55 Prozent höheres Risiko haben, einen Herzinfarkt nicht zu überleben als Männer. Aber: Wer spätestens ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig bestimmte Gesundheitswerte überprüfen lässt, kann Herzkrankheiten vorbeugen – und damit viele Lebensjahre gewinnen. Darauf machen die Deutsche Herzstiftung und die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie anlässlich des aktuellen Herzberichts 2025 aufmerksam. Ihr Appell: Ein Herz-Kreislauf-Gesundheitscheck sollte spätestens ab 50 zum festen Bestandteil der Vorsorge gehören – besser noch ab 35. Die wichtigsten Empfehlungen im Überblick: 1. Blutdruck regelmäßig messen Bluthochdruck ist nach Angaben der Herzstiftung der häufigste beeinflussbare Risikofaktor für Herzleiden wie Vorhofflimmern oder Herzschwäche – oft bleibt er lange unbemerkt. Deshalb gilt: Blutdruck regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf gut einstellen lassen. Besonders, wenn Sie Ihren Blutdruck selbst messen, sollten Sie dabei Folgendes beachten: Bevor Sie mit der Messung beginnen, sollten Sie sich für mindestens fünf Minuten ausruhen. Messen Sie den Blutdruck immer am selben Oberarm – und zwar an dem mit den höheren Werten. Warum der Messarm beim Blutdruckmessen eine Rolle spielt, lesen Sie hier . Legen Sie die Manschette um den freien Oberarm – ungefähr zwei bis drei Zentimeter oberhalb der Ellenbeuge auf Herzhöhe. Legen Sie Ihren Arm leicht gebeugt, entspannt und ungefähr auf Höhe des Herzens ab, zum Beispiel auf einem Tisch. Für die Messung sollten Sie aufrecht auf einem Stuhl sitzen. Die Beine sollten entspannt nebeneinanderstehen. Sprechen und bewegen Sie sich während der Messung nicht. Der Atem fließt ganz natürlich. Volksleiden Bluthochdruck : Dieses Getränk kann den Blutdruck senken 2. Rauchen aufgeben – am besten mit Unterstützung Etwa jeder fünfte Herz-Kreislauf-Todesfall weltweit geht laut WHO auf das Rauchen zurück. Die Herzstiftung empfiehlt Programme zur Raucherentwöhnung – diese werden von vielen Krankenkassen bezuschusst, auch wenn es noch kein einheitliches Angebot gibt. 3. Körpergewicht im Blick behalten Gerade Fettgewebe im Bauchraum oder rund ums Herz kann Entzündungen fördern. Ein einfacher Weg zur Einschätzung des Risikos: Taille messen oder Body-Mass-Index (BMI) bestimmen – und bei Bedarf mit ärztlicher Unterstützung gegensteuern. Kein ästhetisches Problem : Darum ist Bauchfett so gefährlich 4. Herzrhythmus per EKG checken lassen Ein EKG kann Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern sichtbar machen. Wird dieses rechtzeitig erkannt und behandelt, sinkt das Schlaganfall-Risiko deutlich: laut der Herzstiftung um bis zu 70 Prozent. 5. Cholesterinwerte kennen Ein erhöhter LDL-Cholesterinwert ist der wichtigste Risikofaktor für Arterienverkalkung und damit für Herzinfarkte. Auch das Blutfett Lp(a) sollte einmal im Leben gemessen werden, raten die Experten. Sollten die Cholesterinwerte zu hoch sein, können Sie aber dennoch etwas dagegen tun . 6. Langzeitblutzucker kontrollieren Ein erhöhter HbA1c-Wert kann auf Diabetes oder dessen Vorstufe hinweisen – und ist auch ein Warnsignal für das Herz-Kreislauf-Risiko. Regelmäßige Messungen helfen, früh gegenzusteuern. 7. Nierenfunktion testen lassen Nierenerkrankungen treten oft gemeinsam mit Herzproblemen auf. Laboruntersuchungen von Blut und Urin können frühzeitig Hinweise geben – und ermöglichen eine gezielte Behandlung. Die Deutsche Herzstiftung bietet auch eine kostenfreie App ("HerzFit", erhältlich im App Store und bei Google Play) an, die helfen kann, das eigene Herzalter zu bestimmen und das persönliche Infarktrisiko zu senken. Der Deutschen Herzstiftung zufolge können viele körperliche Veränderungen im Zusammenhang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen schon in der Frühphase erkannt und behandelt werden.