Hormonersatztherapie in den Wechseljahren? Was Sie ab 60 wissen sollten

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Viele Frauen in den Wechseljahren nehmen Hormone gegen Hitzewallungen und andere Beschwerden. Doch neue Forschung zeigt: Sie sind kein Allheilmittel. Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, haben sie oft mit Hitzewallungen oder Schlafstörungen zu kämpfen. Auch depressive Verstimmungen und vaginale Trockenheit sind häufig. Ursache ist der sinkende Östrogenspiegel. Um die Beschwerden zu lindern, kommt oft eine Hormonersatztherapie (HRT) zum Einsatz. Diese sollte allerdings nicht zu lange eingenommen werden. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Hormonpräparate wirken und welche Nebenwirkungen sie haben können. Hormonersatztherapie: Hilfreich, aber nicht für jede Frau Früher wurden Hormone großzügig verordnet, auch lange nach der letzten Regelblutung. Heute gehen Ärzte deutlich vorsichtiger vor. Der Grund: Eine groß angelegte US-Studie der Women's Health Initiative (WHI) hatte Anfang der 2000er-Jahre gezeigt, dass eine langjährige Einnahme das Risiko für Brustkrebs , Schlaganfälle und Herzinfarkte erhöhen kann, vor allem bei Frauen über 60 Jahren. Die Studie wurde damals aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Dennoch gilt heute nicht mehr pauschal: Ab 60 keine Hormone mehr. Vielmehr kommt es auf die individuelle Situation an. "So niedrig dosiert wie möglich und nur so lange wie nötig", sagt Matthias M. Weber, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. Wechseljahre-Test : Sind Sie möglicherweise in den Wechseljahren? Verabreicht werden meist Östrogene – bei Frauen mit Gebärmutter in Kombination mit Gestagenen, um ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkrebs zu vermeiden. Für Frauen unter 60 mit starken Symptomen und ohne relevante Vorerkrankungen gilt die HRT heute wieder als sichere und wirksame Behandlungsoption. Das belegen zahlreiche Studien, auch aktuelle Leitlinien empfehlen die Anwendung – sofern individuell abgewogen und regelmäßig kontrolliert. Was Frauen ab 60 beachten sollten Für Frauen ab 60 Jahren gilt: Eine Fortsetzung der Hormontherapie ist nicht grundsätzlich ausgeschlossen – sie sollte jedoch gut begründet, niedrig dosiert und regelmäßig ärztlich überprüft sein. In dieser Altersgruppe steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Thrombosen und Brustkrebs leicht an, vor allem bei längerer Einnahme. Zur reinen Vorbeugung, etwa gegen Osteoporose, werden Hormonpräparate heute nicht mehr empfohlen. Stattdessen sollten andere Maßnahmen zur Knochengesundheit und Lebensstiländerung im Vordergrund stehen. Fazit Hormone in den Wechseljahren sind kein Tabu mehr, aber auch kein Mittel für alle. Frauen ab 60 sollten mit dem Arzt besprechen, ob eine Fortführung noch sinnvoll ist. Wichtig ist hier die individuelle Risikoabwägung.
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